Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
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phologischen <strong>Zustand</strong> auf, wohingegen viele Unterläufe und insbesondere Mündungsbereiche<br />
deutliche strukturelle Defizite zeigen. Die nördlichen Zuflüsse des<br />
<strong>Bodensee</strong>s sind oft bereits in ihren Oberläufen verbaut, während die Unterläufe teilweise<br />
in einem besseren <strong>Zustand</strong> sind [20] (Abb. 2.4-5). Im deutschen Einzugsgebiet<br />
des <strong>Bodensee</strong>s sind 50-60% des Laufes der grösseren Gewässer als naturfern einzustufen<br />
[21; (Stand 1993)], 50% der vorarlberger Fließgewässer im Talgrund werden<br />
als stark beeinträchtigt oder schlechter bewertet [18].<br />
Wasserhaushalt<br />
Niederschläge / Abfluss<br />
Benetzung<br />
Schwall<br />
Energiehaushalt<br />
Wärmeeintrag/ -austrag<br />
Lichteinstrahlung, -klima<br />
Beschattung<br />
Bedeutung der Zuflüsse für den <strong>Bodensee</strong><br />
Stoffhaushalt<br />
Einflussfaktoren<br />
Die in die Zuflüsse eingebrachten Stoffe werden im Zuge der natürlichen Selbstreinigungsprozesse<br />
zum Teil abgebaut, umgeformt oder über physikalische und biochemische<br />
Reaktionen gebunden. Das Selbstreinigungspotential von Fließgewässern<br />
ist wegen der günstigen Sauerstoffbilanz deutlich höher als das von Seen [22]. Somit<br />
besitzen ökologisch intakte Zuflüsse eine wesentliche Bedeutung für die Reinhaltung<br />
des <strong>Bodensee</strong>s. Die Frachten an gelösten bioverfügbaren Nährstoffen, die in die <strong>Bodensee</strong>zuflüsse<br />
eingetragen werden, werden bis zu den Mündungen in den See durch<br />
verschiedene Bindungsprozesse deutlich reduziert. So wurde 1997 die abwasserbürtige<br />
Fracht an bioverfügbarem Phosphor bis zum Eintrag in den Obersee unter anderem<br />
durch Bindung an Schwebstoffe von 170 t auf 81 t vermindert [23] (siehe Abb.<br />
3.2-6).<br />
Sauerstoffhaushalt und Strömungseinschichtung<br />
Auch die Sauerstoffverhältnisse im See werden durch die Zuflüsse beeinflusst. Vor<br />
allem im Winter tragen tiefe Einschichtungen der Zuflüsse, insbesondere des Alpen-<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />
Grundwasser, Bäche und Flüsse im Einzugsgebiet 2.4<br />
räumliche<br />
Übergang<br />
See-Zufluss<br />
Lebensraumqualitäten<br />
Biomasseproduktion<br />
Nahrungsangebot<br />
Habitatangebot<br />
Reproduktionsmöglichkeiten<br />
Konkurrenz innerhalb Biozönose<br />
Artenzusammensetzung<br />
Kontinuität/Diskontinuität<br />
Störungen<br />
Mündungszonen<br />
Biotische<br />
wandernde<br />
Organismen<br />
Kompartimente<br />
des Einzugsgebiets<br />
direkte<br />
Zuflüsse<br />
Biozönosen<br />
Zuflüsse<br />
Kompartimente<br />
Luftdruck, Wind<br />
Zuflüsse (Richtung,<br />
Impuls, Schichtung)<br />
Strömungslenkung<br />
Kompartimente<br />
System der<br />
Zuflüsse<br />
Transportvorgänge<br />
Stoffhaushalt<br />
Stoffhaushalt/ -transport<br />
Stoffeintrag / -austrag (gelöst)<br />
Feststoffeintrag/ -austrag<br />
Stofftransport im Zufluss<br />
Stoffrückhalt im Zufluss<br />
Morphologie<br />
Struktur des Ober-/Mittelläufe<br />
Strukturveränderungen<br />
Abb. 2.4-6: Auf das Einzugsgebiet wirkende Einflussfaktoren<br />
Ökologisch intakte<br />
Zuflüsse sind für die<br />
Reinhaltung des Sees<br />
wichtig<br />
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