Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
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Für zahlreiche Fischarten ist das <strong>Bodensee</strong>-Litoral ein wichtiges Laichgebiet [17] und<br />
Jungfischhabitat. Fischlarven und Jungfische finden hier stets gute Deckung (z.B.<br />
Makrophyten) und Nahrung in geeigneter Beutegröße. Zahlreiche Fischarten nutzen<br />
während des Sommerhalbjahres das Litoral. Mengenmäßig überwiegen dabei die<br />
Barsche <strong>–</strong> der Flussbarsch (Egli, Kretzer) und der Mitte der 1980er Jahre eingeschleppte<br />
Kaulbarsch [18]. Die Bestände dieser beiden Arten haben allerdings in<br />
letzter Zeit wieder abgenommen (R. Berg, mündl. Mitt.). Nur zwei Arten, Schmerlen<br />
und (junge) Trüschen, nutzen diesen Lebensraum ganzjährig [19]. Die früher im<br />
Litoral des Untersees häufige Groppe ist heute im gesamten <strong>Bodensee</strong> selten [20]. In<br />
den letzten Jahren wurden jedoch vereinzelte Vorkommen im Litoralbereich des<br />
nördlichen Obersees bekannt (R. Berg, mündl. Mitt.). Für kieslaichende Arten haben<br />
sich die Reproduktionsverhältnisse in den letzten Jahrzehnten offenbar verschlechtert.<br />
Am Untersee zeigte sich beispielsweise ein deutlicher Rückgang der Äschen-<br />
Laichplätze, der vor allem auf Verlust kiesiger Laichsubstrate durch Kiesabtrag<br />
zurückzuführen ist [21]. Fischereilich genutzt werden im Litoral vor allem die Bestände<br />
des Aals, des Sandfelchens, des Hechts und des Barsches.<br />
2.1.2 Belastungen und Defizite<br />
Morphologische Defizite des <strong>Bodensee</strong>litorals<br />
Das <strong>Bodensee</strong>litoral unterliegt als exponierter Übergangsbereich zwischen Wasser<br />
und Land besonders stark der Wirkung klimatischer und hydrologischer Einflüsse,<br />
aber auch einer Vielzahl verschiedener Nutzungen.<br />
Die Nutzung des direkten Uferbereichs als Siedlungsraum brachte die Notwendigkeit<br />
baulicher Einrichtungen zum Schutz vor Erosion und Hochwasser mit sich.<br />
Aufschüttungen und Ufermauern finden sich heute vor allen größeren Orten, wie<br />
Ludwigshafen<br />
Sipplingen<br />
Bodman<br />
Radolfzell<br />
Überlingen<br />
Konstanz<br />
Stein<br />
am Rhein<br />
Eschenz-<br />
Staad Mammern<br />
Berlingen Mannenbach<br />
Ermatingen Gottlieben Kreuz-<br />
Triboltingen<br />
Steckborn<br />
lingen<br />
Tägerwilen<br />
Kurzrickenbach<br />
Bottighofen<br />
Münsterlingen<br />
Landschlacht<br />
Altnau<br />
Öhningen<br />
Süßenmühle<br />
Goldbach<br />
Nußdorf<br />
Wallhausen<br />
Mühlhofen<br />
Markelfingen<br />
Dingelsdorf<br />
Moos<br />
Iznang<br />
Gundholzen<br />
Allensbach<br />
Hegne<br />
Litzelstetten<br />
Unteruhldingen -<br />
Meersburg<br />
Mainau<br />
Horn<br />
Mittelzell Egg<br />
Gaienhofen<br />
Hemmenhofen<br />
Reichenau Staad<br />
Hagnau<br />
Wangen<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />
Ufer- und Flachwasserzone 2.1<br />
Güttingen<br />
Kesswil<br />
Uttwil<br />
Romanshorn<br />
Abb. 2.1-4: Ufer des <strong>Bodensee</strong>s mit den heute dominierenden<br />
Uferkategorien (hart verbautes Ufer <strong>–</strong> Röhricht); [verändert nach<br />
22], Stand: 2001<br />
Immenstaad<br />
Salmsach<br />
Egnach<br />
Frasnacht<br />
Fischbach<br />
Arbon<br />
Steinach<br />
Horn<br />
Flachwasserbereiche<br />
harter Uferverbau<br />
zusammenhängende<br />
Schilfbestände<br />
Uferbereiche ohne Markierung:<br />
sonstige Naturufer oder wenig verbaute Ufer<br />
Friedrichshafen<br />
Eriskirch<br />
Langenargen Kressbronn<br />
Altenrhein<br />
Goldach<br />
Staad<br />
Rorschach<br />
Flachwasserzonen sind<br />
die Kinderstube der meisten<br />
<strong>Bodensee</strong>fische<br />
Nonnenhorn<br />
Wasserburg<br />
Schachen<br />
Fussach<br />
Lindau<br />
Hard<br />
Hörbranz<br />
Lochau<br />
Bregenz<br />
21