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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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20<br />

Kapitel 2<br />

Massenvermehrung der<br />

Zebramuscheln<br />

Auffällige Bewohner des<br />

Flachwasserbereichs<br />

a) Armleuchteralgen überwachsen<br />

das <strong>Bodensee</strong>litoral<br />

bis zur Lichtgrenze in ca.<br />

15 m Tiefe.<br />

b) Grünalgenaufwuchs im<br />

Flachwasser.<br />

c) Zebramuscheln wurden<br />

Mitte der 1960er-Jahre eingeschleppt<br />

und siedeln im<br />

<strong>Bodensee</strong> in z.T. flächendeckenden<br />

Beständen.<br />

d) Das <strong>Bodensee</strong>litoral ist<br />

heute wieder dicht besiedelt<br />

mit Großkrebsen. Die<br />

die meisten Arten sind<br />

jedoch Neueinwanderer<br />

(Neozoen).<br />

e) Tafel- und Reiherenten<br />

sind häufige Wintergäste<br />

am <strong>Bodensee</strong>ufer. Sie ernähren<br />

sich hauptsächlich<br />

von Zebramuscheln, die sie<br />

bis in eine Tiefe von 8-9<br />

Metern abweiden.<br />

f) In den Schilfgürteln liegen<br />

die Brutplätze der meisten<br />

Wasservögel.<br />

g) Die Flachwasserzone ist<br />

die Kinderstube der meisten<br />

<strong>Bodensee</strong>fische. Brütlinge<br />

und Jungfische halten<br />

sich hier den ganzen<br />

Sommer über auf. Das flache<br />

Wasser bietet Nahrung<br />

und Schutz vor Fressfeinden.<br />

h) Neben dem Felchen ist<br />

der Flussbarsch (Kretzer,<br />

Egli) der bekannteste <strong>Bodensee</strong>fisch.<br />

Er klebt seine<br />

Laichballen an Pflanzenstängel<br />

im Flachwasser.<br />

Fotos [i]<br />

<strong>Der</strong> Lebensraum <strong>Bodensee</strong> und sein <strong>Zustand</strong><br />

Veränderungen im Zusammenhang mit der <strong>Bodensee</strong>-Eutrophierung traten auch bei<br />

der Benthosbesiedlung des <strong>Bodensee</strong>litorals auf [15]. Während fädige Grün- und<br />

Kieselalgen, Blaualgen und autochtone Bakterien durch Massenentwicklungen auffielen,<br />

veränderte zur gleichen Zeit die Zebramuschel Dreissena polymorpha das Substrat<br />

der Flachwasserzone. Die ursprünglich aus dem Schwarzmeerraum stammende<br />

Art siedelt heute in bis zu fünffachen Schichten auf diversen Hartsubstraten. Zebramuscheln<br />

dienen seither zahlreichen Wasservögeln als Nahrung [16]. Im Winter werden<br />

sie bis zur maximalen Tauchtiefe der Tauchenten (ca. 8-9 m) abgeweidet.<br />

Zahlreiche Vogelarten nutzen den Uferbereich als Brut- und die Flachwasserzone als<br />

Nahrungsraum. <strong>Der</strong> Flachwasserbereich des <strong>Bodensee</strong>s ist ein bedeutendes europäisches<br />

Überwinterungsgebiet für Wasservögel. Auffällige Bestandsveränderungen<br />

zeigten vor allem die Tauchenten (z.B. Reiherente) - Wintergäste, die mit dem erhöhten<br />

Nahrungsangebot an Zebramuscheln stark zugenommen haben. Die Bestände<br />

der Kolbenente, welche die Characeenrasen beweidet, wurden mit der Zunahme der<br />

Armleuchteralgen im reoligotrophierten <strong>Bodensee</strong> zusehends häufiger.<br />

a b<br />

c d<br />

e f<br />

g h<br />

Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)

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