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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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Anteile der <strong>Bodensee</strong>anrainer<br />

an der<br />

Flachwasserzone:<br />

Vorarlberg: 15 km2 Schweiz: 16 km2 Bayern: 5 km 2<br />

Baden-Württ.: 39 km 2<br />

Land, Luft, Wasser und<br />

Seeboden sind in der<br />

Flachwasserzone eng miteinander<br />

vernetzt<br />

16<br />

Kapitel 2<br />

<strong>Der</strong> Lebensraum <strong>Bodensee</strong> - bisherige Entwicklung,<br />

gegenwärtiger und angestrebter <strong>Zustand</strong><br />

2.1 Ufer- und Flachwasserzone<br />

2.1.1 Charakteristik und gegenwärtiger <strong>Zustand</strong><br />

Rund 15 % der Seeoberfläche liegen über dem Flachwasserbereich. Landseitig<br />

beginnt der Uferbereich mit dem Seehag (Uferkante), seeseitig schließen sich das<br />

zeitweilig überflutete Eulitoral und das ständig überflutete Sublitoral an (Brecherund<br />

Brandungszone), welches sich bis zur Halde (Refraktionszone) erstreckt (Abb.<br />

2.1-1).<br />

Ökologische<br />

Kontaktzone<br />

Seehag<br />

z.T. Feuchtzone mit<br />

wechselndem Grundwasserstand<br />

(in Abhängigkeit von den<br />

Wasserstandsschwankungen des<br />

<strong>Bodensee</strong>s)<br />

Zone gelegentlicher Überflutung<br />

Zone periodischer<br />

Wasserstandsschwankungen<br />

Die Breite der Uferbank liegt im Überlingersee zwischen 20 und 30 m und im<br />

Bereich des Rheindeltas bei 2000 m. Charakteristisch für den <strong>Bodensee</strong> sind die<br />

Erosionsufer. Auch die heutige Uferbank oder Wysse entstand durch den Abtrag von<br />

Material im landseitigen Teil und seiner Ablagerung auf der Halde. <strong>Der</strong> Typ des<br />

Ablagerungs- bzw. Akkumulationsufers findet sich an Flussmündungen, wo das<br />

herangeführte Material abgelagert wird und sich als Delta in den See vorschiebt.<br />

Im Ufer- und Flachwasserbereich sind Land und Wasser komplex miteinander verzahnt;<br />

hier finden ausgeprägte Austauschprozesse zwischen Land, Luft, Wasser und<br />

Seeboden statt. <strong>Der</strong> gesamte Bereich ist lichtdurchflutet und beherbergt die mit<br />

Abstand größte Vielfalt an Lebensräumen und Biozönosen im <strong>Bodensee</strong>.<br />

Wichtige Einflussfaktoren<br />

Flachwasserzone, "Wysse"<br />

Uferbank<br />

Zone gelegentlichen<br />

Trockenfallens<br />

Halde<br />

Haldenkante<br />

(ca. 10 m<br />

Tiefe)<br />

EULITORAL SUBLITORAL PROFUNDAL<br />

höchstes Hochwasser<br />

mittleres Hochwasser<br />

Mittelwasser<br />

mittleres Niederwasser<br />

niedrigstes Niederwasser<br />

Abb. 2.1-1: Schematische Gliederung der Flachwasserzone (Litoral) des <strong>Bodensee</strong>s. Charakteristisches<br />

Uferprofil des ursprünglichen (gestrichelte Linie) und des durch Erosion<br />

und Ablagerung entstandenen heutigen Seebeckens (durchgezogene Linie) [nach 1, 2]<br />

<strong>Der</strong> Flachwasserbereich (Litoral) des <strong>Bodensee</strong>s, die darin ablaufenden Prozesse und<br />

seine Biozönosen werden durch eine Vielzahl von Einflussfaktoren gestaltet (Abb.<br />

2.1-2). Das Ausmaß der Einwirkungen der einzelnen Faktoren hat sich durch<br />

anthropogene Einflüsse zum Teil so verändert, dass erhebliche Defizite der Struktur<br />

und der Funktion dieses Lebensraumes auftreten.<br />

Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)

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