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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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12<br />

Kapitel 1<br />

Seit rund 7 000 Jahren<br />

gibt es Siedlungen am<br />

<strong>Bodensee</strong><br />

Entwicklungsgeschichte des <strong>Bodensee</strong>s<br />

1.3 <strong>Bodensee</strong> und Mensch<br />

1.3.1 Nutzungsgeschichte des <strong>Bodensee</strong>s und seines Umlandes<br />

Seit der <strong>Bodensee</strong> seine heutige Form erlangt hat, verläuft seine Entwicklung parallel<br />

zur Nutzungsgeschichte durch den Menschen. Vor 20 000 - 17 000 Jahren, als der<br />

Rheingletscher in die Alpen zurückschmolz (Abb. 1.1-1), lebten die ersten „<strong>Bodensee</strong>-Menschen“<br />

in der späteiszeitlichen Tundra als Jäger und Sammler. In der Jungsteinzeit<br />

(ab 5 000 v. Chr.) ermöglichten Ackerbau und Viehzucht eine sesshafte Ansiedlung.<br />

Bevorzugt wurden von Natur aus offene Stellen an See- und Moorrändern.<br />

Die Rodungsinseln im Umkreis der Siedlungen waren von geringer Ausdehnung. Ab<br />

4 000 v. Chr. wurde besonders die Uferzone des <strong>Bodensee</strong>s als Siedlungslage genutzt.<br />

Die erhaltenen Reste neolithischer und bronzezeitlicher Ufersiedlungen <strong>–</strong> besser bekannt<br />

als Pfahlbauten <strong>–</strong> stellen heute einzigartige prähistorische Quellen dar und<br />

gehören zu den wichtigsten Kulturgütern der Region [22].<br />

Ab ca. 600 v. Chr. war die Landschaft zunehmend stärkeren menschlichen Eingriffen<br />

ausgesetzt. Die über weite Teile Mitteleuropas herrschenden Kelten setzten ihr<br />

Wissen über die Eisengewinnung auch zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte<br />

(Sensen, Pflugscharen) ein. In der Folge wurden die Rodungsinseln mit Mähwiesen<br />

und Äckern stark ausgeweitet [21].<br />

<strong>Der</strong> See wurde sehr bald auch als Verkehrsweg genutzt. Nach der Eroberung des<br />

Gebietes um Christi Geburt durch die Römer und nach einem starken Ausbau der<br />

Handelsstrassen gewann der Fährverkehr erstmals größere Bedeutung. Die Region<br />

entwickelte sich in den nächsten Jahrhunderten kontinuierlich weiter, und mit dem<br />

direkte<br />

anthropogene<br />

Einflüsse (Nutzungen)<br />

direkter Umgang mit dem See<br />

und seenahen Ressourcen<br />

indirekte<br />

anthropogene<br />

Einflüsse<br />

Einflüsse räumlich entfernter<br />

Ressourcennutzung mit indirekter<br />

Auswirkung auf den See<br />

Einflüsse<br />

direkte<br />

natürliche<br />

Einflüsse<br />

natürliche, seenahe<br />

Funktionsgrößen mit direkter<br />

Auswirkung auf den See<br />

Einflussfaktoren<br />

mitbestimmende Ursachen für Veränderungen einzelner oder mehrerer Seekompartimente<br />

Wirkungsgrößen<br />

Dimension der jeweiligen Einflussfaktoren oder deren entscheidender oder messbarer Bestandteile<br />

Seekompartimente<br />

indirekte<br />

natürliche<br />

Einflüsse<br />

natürliche, räumlich entfernte<br />

Funktionsgrößen mit indirekter<br />

Auswirkung auf den See<br />

Gewässerschutzmaßnahmen,<br />

Gewässerentwicklung<br />

anthropogene Einflüsse zur<br />

Verbesserung des Gewässerzustandes<br />

Abiotische oder biotische veränderbare Komponenten, Prozesse<br />

oder Funktionen des Objekts "See" in seiner naturräumlichen Vernetzung<br />

Abb. 1.3-1: Begriffliche Abgrenzungen der auf den <strong>Bodensee</strong> wirkenden Einflüsse<br />

Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)

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