Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
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Gestalt und Funktionen des <strong>Bodensee</strong>s und seines Einzugsgebiets 1.2<br />
Pegelstandshöhe in cm<br />
600<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Jan<br />
Maximum<br />
Minimum<br />
Mittel<br />
Jahresgang 2001<br />
Kraftwerksspeichern im Einzugsgebiet, deren Ausbau vor allem in den 1940-1960er<br />
Jahren erfolgte, bewirkte eine leichte Verschiebung im jahreszeitlichen Verlauf des<br />
Zuflusses und der Seestände: Aufhöhung der Niedrigwasserstände und -abflüsse im<br />
Winterhalbjahr, Verminderung der Höchstwasserstände und -abflüsse im Sommerhalbjahr<br />
[18].<br />
1.2.2 Seekompartimente<br />
<strong>Der</strong> Begriff „Seekompartiment“ bezeichnet eine räumliche oder funktionelle Untereinheit<br />
des Sees (Abb. 1.2-4) und dient dazu, die vielfältigen im See ablaufenden<br />
Prozesse zusammenzufassen und gliedern zu können. Räumliche Kompartimente<br />
des <strong>Bodensee</strong>s werden auf der Basis ihrer Lebensraumfunktionen voneinander abgegrenzt.<br />
Sie stehen aber stets in mehr oder weniger intensiver Verbindung zueinander.<br />
Bestehen beispielsweise nur wenige räumliche und funktionelle Beziehungen zwischen<br />
dem Ufer und dem tiefen Seeboden, so sind der Flachwasserbereich (Litoral)<br />
und das Freiwasser (Pelagial) mit ihren jeweiligen Biozönosen eng miteinander verzahnt.<br />
Sich frei bewegende Bewohner, wie z.B. die Fische, durchwandern in ihrem<br />
Lebenszyklus verschiedene räumliche Kompartimente, während z.B. die festsitzenden<br />
höheren Wasserpflanzen oder viele wirbellose Bodenbewohner vorwiegend an<br />
einen Lebensraum gebunden bleiben.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />
Pegelstation Bregenz<br />
Wasserstandsbewegungen 1864 - 1999<br />
Pegel-Nullpunkt: 392,14 m ü. Adria<br />
Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Abb. 1.2-3 Durchschnittlicher jährlicher Verlauf des Wasserstandes am Pegel Bregenz [20]<br />
Räumliche Kompartimente<br />
Seegestalt, Tiefenstruktur,<br />
Seeboden, Freiwasser, Zuflüsse,<br />
Flachwasserbereich,<br />
Übergangsbereiche,<br />
räumliche Vernetzung<br />
Biologische Kompartimente<br />
Biozönosen des Freiwassers,<br />
Biozönosen des Seebodens,<br />
Biozönosen des Flachwasserbereichs,<br />
Biozönosen des Ufers,<br />
Durchgängigkeit, ökol. Vernetzung<br />
Chemisch-physikalische<br />
Kompartimente<br />
Wasserzufluss / - abfluss,<br />
Schichtung / Zirkulation,<br />
Strömung, Temperatur,<br />
Stoffhaushalt (Wasserqualität),<br />
optische Eigenschaften<br />
Abb. 1.2-4: Seekompartimente: abiotisch und biotisch veränderbare Komponenten und<br />
Funktionen des <strong>Bodensee</strong>s<br />
Seekompartimente sind<br />
räumliche und funktionelle<br />
Einheiten des Ökosystems<br />
<strong>Bodensee</strong><br />
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