Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
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10<br />
Kapitel 1<br />
Die Trinkwasserentnahme<br />
beeinflusst den Wasserhaushalt<br />
des Sees kaum<br />
Hochwasser kann die<br />
Seefläche um rund<br />
13 km 2 vergrößern<br />
Entwicklungsgeschichte des <strong>Bodensee</strong>s<br />
<strong>Bodensee</strong>-Zuflüsse<br />
Alpenrhein<br />
Bregenzerach<br />
Argen<br />
Rheintal-Binnenkanal (alter Rhein)<br />
Schussen<br />
Dornbirnerach<br />
Seefelder Aach<br />
Rotach<br />
Übrige<br />
Seefläche<br />
EZG - Flächenanteil<br />
(gerundet)<br />
Abflussanteil<br />
mittlerer Jahresabfluss<br />
km 2 % m 7 /s %<br />
6 119<br />
832<br />
656<br />
360<br />
822<br />
196<br />
280<br />
130<br />
1508<br />
535<br />
56,1<br />
7,6<br />
6<br />
3,3<br />
7,5<br />
1,8<br />
2.6<br />
1,2<br />
13,9<br />
230<br />
46,8<br />
19,2<br />
14,9<br />
10,7<br />
4,9<br />
3,1<br />
1,8<br />
37,6<br />
Wasseraustrag <strong>Bodensee</strong> (inkl. Seefläche) 11 438 100 372 100<br />
Wassereintrag Obersee (Gesamtbilanz)<br />
Zuflüsse gesamt<br />
Niederschlag auf die Seefläche<br />
Wasseraustrag Obersee (Gesamtbilanz)<br />
Wasserentnahmen (Ausleitungen bis<br />
außerhalb Einzugsgebiet; Mittel der<br />
Jahre 1988-97)<br />
Verdunstung von der Seefläche<br />
Abfluss Seerhein (zwischen Oberund<br />
Untersee)<br />
10,95 km3 /a<br />
0,45 km3 /a<br />
0,17 km 3 /a<br />
0,29 km 3 /a<br />
10,98 km 3 /a<br />
61,8<br />
12,6<br />
5,2<br />
4,0<br />
2,9<br />
1,3<br />
0,8<br />
0,5<br />
10,2<br />
Tab. 1.2-2: Wichtigste Zuflüsse des <strong>Bodensee</strong>s; Flächenanteile am Einzugsgebiet, Abflussanteile<br />
und Wasserbilanz (Periode 1887 - 1987) [17, 18]<br />
<strong>Der</strong> unmittelbare Niederschlag auf die Seefläche (durchschnittlich 0,45 km 3/a) und<br />
die Verdunstung (durchschnittlich 0,29 km 3/a) beeinflussen den Obersee-Abfluss<br />
von durchschnittlich 11 km 3/a nur wenig. Dem <strong>Bodensee</strong>-Einzugsgebiet werden im<br />
Mittel 0,17 km 3/a als Trinkwasser entzogen (<strong>Bodensee</strong>-Wasserversorgung in die<br />
Räume Stuttgart und Mannheim). Zusammen mit der Verdunstung entspricht dies<br />
etwa der mittleren Niederschlagsmenge auf die Seefläche.<br />
<strong>Der</strong> Zufluss zum <strong>Bodensee</strong> erreicht im Juni sein Abflussmaximum (nivales bis glaziales<br />
Regime). Im See tritt der mittlere Höchststand im Juni/Juli und der Tiefstand im<br />
Februar auf. In der Regel verändert sich der Wasserspiegel im nicht regulierten<br />
<strong>Bodensee</strong> nur langsam. Während des Hochwassers im Mai 1999 jedoch stieg er binnen<br />
24 Stunden um 47 cm an. Bei großen Hochwasserereignissen fließt dem See rund<br />
dreimal mehr Wasser zu (3500 m 3/s) als abfließen kann, da die maximale Abflusskapazität<br />
durch die natürlichen Gegebenheiten auf rund 1 300 m 3/s begrenzt ist. Die<br />
Differenz puffert der See mit seinen Überflutungsflächen ab. Bei Erreichen der<br />
Hochwassergrenze (ca. 397 m ü. NN.) vergrößert sich die Fläche um ca. 7,5 km 2<br />
(Obersee) bzw. 5,6 km 2 (Untersee) [19].<br />
Zeitreihen (1887-1987) verschiedener Pegel zeigen, dass die durchschnittlichen Wasserstände<br />
des <strong>Bodensee</strong>s in neuerer Zeit tendenziell gefallen sind. Dafür verantwortlich<br />
sind möglicherweise Abgrabungen am Eschenzer Horn (in mehreren Phasen<br />
von 1876-1944), der Neubau der Rheinbrücke in Stein (nach 1972) und Erosionsvorgänge<br />
im Bereich der Konstanzer Schwelle und des Seerheins. <strong>Der</strong> Betrieb von<br />
Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)