Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
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Potenzielle Belastungen des Sees ergeben sich aus der Nährstoffwirkung, aus möglichen<br />
toxischen Wirkungen eingetragener Stoffe oder der Anreicherung von persistenten<br />
Stoffen in Organismen und im Sediment. Eine Beeinträchtigung des <strong>Bodensee</strong>s<br />
durch den aus den Vorläufersubstanzen SOx und NOx gebildeten „sauren Regen“<br />
ist angesichts der Puffereigenschaften des <strong>Bodensee</strong>wassers (pH um 8) nicht zu<br />
erwarten.<br />
Eintrag von Nährstoffen<br />
Eine wesentliche Komponente des Nährstoffeintrags aus der Atmosphäre ist, neben<br />
Phosphor und Schwefel, der Stickstoff, der bei trockener Deposition überwiegend<br />
als NO 3, bei nasser Deposition überwiegend als NH 4 in die Ökosysteme eingetragen<br />
wird [8]. Im Jahr 1997 gelangten rund 490 t Stickstoff, 920 t Schwefel und 17 t<br />
Phosphor mit dem Niederschlag direkt auf die Seeoberfläche (Ober<strong>–</strong> und Untersee)<br />
[9]. Nochmals die 2- bis 6-fache Menge kommt beim Stickstoff als trockene Deposition<br />
hinzu [8, 10]. Zum gesamten Stickstoffeintrag in den See tragen die atmosphärischen<br />
Einträge auf die Seeoberfläche jedoch nur mit einem geringen Anteil bei (Abb.<br />
3.10-3). Allerdings wirkt sich darüber hinaus die atmosphärische Stickstoff-Deposition<br />
im Gesamteinzugsgebiet über den Gebietsabfluss indirekt auf die Konzentrationen<br />
im See aus [9]. <strong>Der</strong> Eintrag mit dem Niederschlag sowohl von Stickstoff als<br />
auch von Phosphor wurde im Zeitraum zwischen 1971/72 und 1996/97 deutlich<br />
reduziert (Abb. 3.10-4).<br />
diffuse<br />
Einträge<br />
76 %<br />
Niederschläge<br />
3 %<br />
N gesamt = 15934 t<br />
(1997)<br />
Abwasser<br />
21 %<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />
diffuse<br />
Einträge<br />
88 %<br />
Atmosphärische Einträge 3.10<br />
Niederschläge<br />
1 %<br />
P gesamt = 1495 t<br />
(1997)<br />
Abwasser<br />
11 %<br />
Abb. 3.10-3: Anteile von Niederschlag auf die Seefläche (ohne trockene Deposition) im Vergleich<br />
zu Abwassereinträgen und diffusen Einträgen an den Nährstoff-Frachten zum <strong>Bodensee</strong>-Obersee,<br />
1997 [9]<br />
Tonnen<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Obersee<br />
1971/72<br />
1978/79<br />
1985/86<br />
1995/96<br />
1996/97<br />
Untersee<br />
Phosphor<br />
Stickstoff<br />
Abb. 3.10-4: Entwicklung der Stofffrachten im Niederschlag auf den Obersee und Untersee,<br />
1971/72-1996/97 [9]<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1971/72<br />
1978/79<br />
1985/86<br />
1995/96<br />
1996/97<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong> puffert<br />
den “Sauren Regen”<br />
ab<br />
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