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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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3.10 Atmosphärische Einträge<br />

3.10.1 Bisherige Entwicklung<br />

Aus der Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe, industriellen Prozessen und<br />

durch die Landwirtschaft werden jährlich große Mengen von Gasen, Aerosolen und<br />

Staubteilchen in die Atmosphäre abgegeben. <strong>Der</strong> Schadstoffgehalt der Luft wird<br />

sowohl durch die Emissionen lokaler und regionaler Quellen als auch durch den<br />

Schadstofftransport aus weiter entfernt liegenden Räumen bestimmt (Abb. 3.10-1).<br />

Strasbourg<br />

Basel<br />

Bern<br />

Freiburg<br />

Zürich<br />

Heidelberg<br />

Stuttgart<br />

Die Luftqualität des <strong>Bodensee</strong>raums konnte in den letzten Jahren hinsichtlich der<br />

meisten Luftschadstoffe durch nationale gesetzliche Maßnahmen verbessert werden.<br />

Nach wie vor hohe Belastungen, vor allem an Feinstaub und Stickoxiden, werden<br />

jedoch durch den Verkehr verursacht (s. Kap. 3.5).<br />

Die Belastung durch bodennahes Ozon wird gleichfalls in erster Linie von Verkehrsemissionen<br />

und der Wetterlage beeinflusst. Die vorindustriellen Ozonwerte lagen<br />

zwischen 20 und 30 µg/m 3, mit Spitzenwerten zwischen 60 und 80 µg/m 3 Luft [3].<br />

Im Sommer 1999 wurde im <strong>Bodensee</strong>gebiet der EU-Schwellenwert für die Unterrichtung<br />

der Bevölkerung von 180 µg/m 3 (1-Stunden-Mittelwert) an 8 der 38 Dauermessstationen<br />

überschritten, der Grenzwert der Schweiz für das höchstzulässige<br />

Ozon-Stundenmittel (120 µg/m 3) an 24 Stationen [3]. Zusammen mit den Stickoxiden<br />

sind die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC = volatile organic compounds)<br />

Vorläufersubstanzen für die Ozonbildung. Wie am Beispiel von St. Gallen<br />

für die wichtigsten VOC-Substanzen dargestellt (Abb. 3.10-2), sind in den letzten<br />

Jahren deutliche Rückgänge der VOC-Emission zu beobachten.<br />

Eine deutliche Reduktion der Belastung mit Grobstaub wurde durch emissionsbegrenzende<br />

Maßnahmen vor allem im industriellen Bereich erreicht. Kaum vermindert<br />

wurden hingegen die Feinstaubemissionen. Im <strong>Bodensee</strong>raum lagen 1999 die<br />

Konzentrationen von Staubteilchen mit einem mittleren Durchmesser von weniger<br />

als 10 µm meist im Bereich von 20-25 µg/m 3 (Grenzwert EU-Richtlinie = 40 µg/m 3).<br />

<strong>Der</strong> in der Schweiz und Liechtenstein geltende strengere Grenzwert von 20 µg/m 3<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />

Kilometer<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

Atmosphärische Einträge 3.10<br />

München<br />

Innsbruck<br />

Potenzielle Emissionsquellen<br />

von Stickoxiden (NOx) und<br />

Schwefeldioxid (SO 2) im erweiterten<br />

<strong>Bodensee</strong>raum.<br />

Aufgenommen sind industrielle<br />

und Müll-Verbrennungsanlagen.<br />

Datenquellen unterschiedlicher<br />

Informationsdichte<br />

(Stand 1999-2002)<br />

Salzburg<br />

Die Luftqualität<br />

wird auch durch<br />

weit entfernte<br />

Quellen bestimmt<br />

Abb. 3.10-1: Karte potenzieller Emissionsquellen<br />

für Luftschadstoffe [nach 1, 2, 17, 18, 19]<br />

Verbesserungen<br />

durch gesetzliche<br />

Vorgaben<br />

<strong>Der</strong> Feinstaubniederschlag<br />

ist noch immer<br />

zu hoch<br />

155

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