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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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3.6 Land- und Forstwirtschaft<br />

3.6.1 Bisherige Entwicklung<br />

Im Einzugsgebiet des <strong>Bodensee</strong>s werden knapp 50 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich<br />

genutzt, 28 % der Fläche sind bewaldet (siehe auch Kap. 3.1). Die Grünlandnutzung<br />

(Wiesen, Weiden, Alpflächen) nimmt mit 83 % den größten Anteil der<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche ein (Abb. 3.6-1). In den Schweizer Kantonen, in<br />

Vorarlberg und Bayern dominiert diese Nutzung deutlich (> 90 %). Ackerland findet<br />

sich vor allem in Liechtenstein (16,5 %) und im baden-württembergischen<br />

Gebiet (35 %). <strong>Der</strong> Obst- und Gartenbau ist in Baden-Württemberg und Bayern mit<br />

Anteilen von 3 bis 4,5 % am stärksten vertreten (Abb. 3.6-2).<br />

Wiesen<br />

35%<br />

Mais<br />

4%<br />

andere<br />

ackerbauliche<br />

Nutzungen<br />

2%<br />

Getreide<br />

6%<br />

übrige Nutzungen<br />

3%<br />

Alpflächen<br />

41%<br />

Entwicklung der Landwirtschaft<br />

Weiden<br />

9%<br />

Abb. 3.6-1: Anteile verschiedener Nutzungen<br />

an der Landwirtschaftsfläche im Einzugsgebiet<br />

des <strong>Bodensee</strong>s [1]<br />

Aufgrund des allgemeinen Strukturwandels und der Einkommenssituation nahm im<br />

<strong>Bodensee</strong>raum <strong>–</strong> wie in weiten Teilen Mitteleuropas <strong>–</strong> die Gesamtzahl landwirtschaftlicher<br />

Betriebe in den letzten Jahrzehnten deutlich ab. Auch im <strong>Bodensee</strong>raum<br />

sind vor allem kleinbäuerliche Betriebe mit geringen Betriebsgrößen davon betroffen.<br />

Auch der Anteil der Landwirtschaftsfläche hat abgenommen. So gingen allein im<br />

Zeitraum 1985/86 bis 1996/97 im <strong>Bodensee</strong>einzugsgebiet 16 000 ha Landwirtschaftsfläche<br />

verloren, während der Anteil der Siedlungsfläche um über 6 000 ha (10 %) und<br />

der Anteil des Waldes um knapp 11 000 ha (4%) zunahm.<br />

Die Tierbestände (Abb. 3.6-3) haben sich in den letzten 40 Jahren in den einzelnen<br />

Kreisen bzw. Kantonen des Einzugsgebietes unterschiedlich entwickelt. Während<br />

die Rinderbestände in Vorarlberg und im Landkreis Lindau kaum abnahmen, betrug<br />

im <strong>Bodensee</strong>kreis der Rückgang ca. 35%. Die Schweinebestände nahmen in allen<br />

Teilgebieten deutlich ab (Abb. 3.6-4). Zugenommen haben hingegen Geflügel und<br />

Bestände von Tieren, die für eine extensive Nutzung der Landschaft stehen (Schafe)<br />

oder Freizeitbedürfnissen entsprechen (Pferde).<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

Land- und Forstwirtschaft 3.6<br />

[ha]<br />

0<br />

Schweizer<br />

Kantone<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Vorarlberg<br />

Sonstige<br />

Garten, Obst, Reben<br />

Ackerland<br />

Grünland<br />

Bayern<br />

Liechtenstein<br />

Abb. 3.6-2: Landwirtschaftliche<br />

Nutzung im Einzugsgebiet des<br />

<strong>Bodensee</strong>s nach Ländern [1]<br />

Rückgang der kleinbäuerlichen<br />

Betriebe<br />

Siedlungen verdrängen<br />

die Landwirtschaft<br />

125

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