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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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120<br />

Kapitel 3<br />

Straßen belegen mehr<br />

Fläche als Naturschutzgebiete<br />

Reifen- und<br />

Straßenabrieb<br />

Nutzungen und ihre Einflüsse auf den <strong>Bodensee</strong><br />

ausgerichteten Region. In den baden-württembergischen Landkreisen im Einzugsgebiet<br />

sind heute ebensoviel bzw. deutlich mehr Flächen durch Verkehrsanlagen verbraucht<br />

als Flächen für den Naturschutz ausgewiesen sind (Abb. 3.5-9).<br />

Landkreis<br />

Ravensburg<br />

Landkreis<br />

<strong>Bodensee</strong>kreis<br />

Landkreis<br />

Konstanz<br />

Stoffeinträge<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

Prozent - Anteil an der Gesamtfläche<br />

Naturschutzflächen<br />

Verkehrsflächen<br />

Abb. 3.5-9: Anteile der Verkehrsanlagen und Naturschutzgebieten an den Flächen der<br />

Landkreise Konstanz, Ravensburg und <strong>Bodensee</strong>kreis [nach 22] (Stand 2001)<br />

Eine Zuordnung und Quantifizierung der Schadstoff-Einträge in den See aus der<br />

Luft oder aus Niederschlägen zu einzelnen Emittenden ist problematisch, da sich<br />

Emissionen verschiedener Quellen wie Verkehr, Industrie, Hausbrand u.a. überlagern.<br />

Im relativ wenig industrialisierten <strong>Bodensee</strong>raum dürfte der Anteil des Verkehrs<br />

an der Immission besonders hoch sein. So sind rund 65 % der NOx-Emissionen<br />

verkehrsbedingt (Abb. 3.5-6). Das entspräche 1997 rund 320 t von insgesamt<br />

490 t Stickstoff, die über den Niederschlag direkt in den See gelangten, wenn man<br />

annimmt, dass der gesamte N-Eintrag aus NOx-Emissionen stammt. Nicht berücksichtigt<br />

sind dabei die trockene Deposition und Ablagerungen im Einzugsgebiet, die<br />

zum Teil ebenfalls über Auswaschung und Erosion in den See gelangen.<br />

Durch Reifen- bzw. Straßenabrieb und Ölverlust der Kraftfahrzeuge gelangten im<br />

Jahr 1990 schätzungsweise 32 Tonnen Kohlenwasserstoffe in den unmittelbaren<br />

Wassereinzugsbereich des <strong>Bodensee</strong>s [20]. <strong>Der</strong> Schwermetall-Eintrag in den See über<br />

Straßenabläufe wurde für 1985 auf ca. 1,5 t Zink, 755 kg Blei und 208 kg Kupfer<br />

geschätzt [8]. Neuere Daten bezüglich der Belastung des <strong>Bodensee</strong>s durch Straßenabwasser<br />

liegen nicht vor.<br />

Die zur Vegetationskontrolle an Gleisanlagen bis Anfang der 1990er Jahre eingesetzten<br />

Biozid-Wirkstoffe werden bei Untersuchungen des Freiwassers bzw. des Rohwassers<br />

für die Trinkwasserversorgung immer noch nachgewiesen (Kap. 2.2). Zu<br />

welchen Anteilen dies auf den Einsatz der Biozide zur Vegetationskontrolle oder<br />

aber auf den Einsatz in der Landwirtschaft zurückzuführen ist, kann kaum nachvollzogen<br />

werden. Daten zur Belastung des Seewassers mit Glyphosat, das seit dem<br />

Atrazin-Verbot in Deutschland (1991) verstärkt zur Vegetationskontrolle eingesetzt<br />

wird, liegen nicht vor.<br />

Ältere Langstreckenflugzeuge müssen bei vorzeitigem Flugabbruch ihr Landegewicht<br />

verringern. Dies geschieht durch einen Notablass von Flugbenzin, das so<br />

Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)

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