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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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Kommissionen zum Schutz, zur<br />

Nutzung und Entwicklung des<br />

<strong>Bodensee</strong>s und seines Einzugsgebietes<br />

IRR: Internationale Rheinregulierung;<br />

gegründet 1892 - Hochwasserschutz<br />

ab Illmündung;<br />

Auswirkungen der Verlegung<br />

der Alpenrheinmündung, Entwicklungskonzepte;<br />

Mitglieder:<br />

Österreich, Schweiz<br />

IBKF: Internationale Bevollmächtigtenkonferenz<br />

für die<br />

<strong>Bodensee</strong>fischerei; gegründet<br />

1893 - Regelung der fischereilichen<br />

Bewirtschaftung am <strong>Bodensee</strong>;<br />

Mitglieder: Schweiz,<br />

Bad.-Württ., Bayern, Vorarlberg,<br />

Liechtenstein<br />

IGKB: Internationale Gewässerschutz-Kommission<br />

für den <strong>Bodensee</strong>;<br />

gegründet 1959 - Koordination<br />

und Durchführung von<br />

Gewässer- und Uferschutzprogrammen,<br />

Überwachung des<br />

Seezustands - Mitglieder: Bad.-<br />

Württemberg, Bayern, Österreich,<br />

Schweiz (SG, TG, GR);<br />

Beobachterstatus: Liechtenstein<br />

IBK: Internationale <strong>Bodensee</strong>konferenz;<br />

gegründet 1972 -<br />

Regierungschefkonferenz der<br />

<strong>Bodensee</strong>anlieger. Bildung, Wissenschaft,<br />

Kultur, Umwelt, Verkehr,<br />

Wirtschaft, Gesundheit,<br />

Öffentlichkeitsarbeit; Mitglieder:<br />

Bad.-Württ., Bayern, Vorarlberg,<br />

Liechtenstein, Thurgau,<br />

St. Gallen, Schaffhausen, Zürich,<br />

Appenzell AR + IR<br />

ISKB: Internationale Schifffahrtskommission<br />

für den <strong>Bodensee</strong>;<br />

gegründet 1973 - Ausarbeitung<br />

und Durchführung<br />

einheitlicher Schifffahrtsvorschriften<br />

auf dem <strong>Bodensee</strong>;<br />

Mitglieder: Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz<br />

IRKA: Internationale Regierungskommission<br />

Alpenrhein;<br />

gegründet 1995 - Regierungschefkonferenz<br />

der Alpenrheinanlieger.<br />

Projektgruppen aus<br />

Gewässerschutz, Energie,<br />

Schutzwasserbau, Raumplanung,<br />

Mitglieder: Graubünden,<br />

St. Gallen, Vorarlberg, Liechtenstein<br />

4<br />

Einleitung<br />

bei Störfällen sofortige Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Dieser Aufgabe<br />

kommt im Hinblick auf die Funktion des <strong>Bodensee</strong>s als Trinkwasserspeicher für<br />

über 4 Mio. Menschen eine besondere Bedeutung zu.<br />

Mit den „IGKB-Richtlinien für die Reinhaltung des <strong>Bodensee</strong>s“ wurde 1967 erstmals<br />

ein internationales Regelwerk für den <strong>Bodensee</strong> formuliert, das verschiedenen<br />

Interessensgruppen klare Nutzungsbeschränkungen auferlegte und sie zu einem<br />

sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen am <strong>Bodensee</strong> anhielt. Sie waren<br />

ein entscheidender Schritt dafür, dass der nachhaltige Schutz dieser Ressourcen im<br />

länderübergreifenden Vollzug verankert wurde. 1987 und 2001 wurden die Reinhalterichtlinien<br />

im Sinne des ganzheitlichen Gewässerschutzes und entsprechend den<br />

Grundsätzen der Vorsorge und Nachhaltigkeit ergänzt und zum Teil neu gefasst.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong><br />

<strong>Zustand</strong> - <strong>Fakten</strong> - Perspektiven<br />

An ihrer Kommissionstagung am 30./31. Mai 2000 hat die IGKB als Grundlage für<br />

ihre zukünftige Arbeit die Erstellung einer “<strong>Bodensee</strong>-Bilanz” beschlossen. Die Bilanz<br />

sollte unter Bezugnahme auf die zahlreichen Studien am und über den <strong>Bodensee</strong><br />

sowie unter Berücksichtigung der komplexen Zusammenhänge im Ökosystem<br />

die bisherige Entwicklung und den gegenwärtigen <strong>Zustand</strong> des Sees wie auch den<br />

anzustrebenden <strong>Zustand</strong> aufzeigen. Darüber hinaus sollten die verschiedenen Einflussfaktoren<br />

unter Hinweis auf künftige Handlungserfordernisse - vor allem auch<br />

vor dem Hintergrund der zu erwartenden weiteren Nutzungsintensivierung im <strong>Bodensee</strong>raum<br />

- beleuchtet werden.<br />

Diesen Vorgaben entsprechend werden in der vorliegenden Studie die Zusammenhänge<br />

zwischen menschlichen Einflüssen, ökologischen Defiziten und den bisherigen<br />

Gewässerschutzmaßnahmen am <strong>Bodensee</strong>, seinem Uferbereich und Einzugsgebiet<br />

vorgestellt. Nutzungen als Siedlungs-, Kultur-, Freizeit- und Wirtschaftsraum<br />

werden als berechtigte Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen<br />

anerkannt. Sie werden hier allerdings einer Bewertung hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit<br />

unterzogen.<br />

Die Arbeit ist eine in dieser Form erstmalige umfassende Informationssammlung<br />

und stellt eine wesentliche Grundlage und Standortbestimmung für die künftige Gewässerschutzarbeit<br />

der IGKB dar. Sie ergänzt bestehende Richtlinien und Leitbilder<br />

durch weitere Gesichtspunkte und Basis-Informationen.<br />

Nach einem Abriss über die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte sowie einem<br />

Überblick über die wichtigsten Kenndaten des <strong>Bodensee</strong>s werden die so genannten<br />

Seekompartimente, die räumlichen und funktionellen Einheiten des Ökosystems<br />

<strong>Bodensee</strong> und seines Einzugsgebiets, vorgestellt. Neben den Nutzungsformen<br />

geben sie den Gliederungsrahmen des Berichts vor. In der Analyse des aktuellen<br />

<strong>Zustand</strong>s und seiner Defizite werden vergangene und gegenwärtige Einflüsse auf den<br />

See und Veränderungen der Ökosysteme erläutert. Zentrale Bedeutung besitzen dabei<br />

die vom Menschen steuerbaren Einflussfaktoren. An ihnen wird aufgezeigt, welche<br />

Kausalzusammenhänge zwischen Nutzungen und ökologischen Defiziten am<br />

<strong>Bodensee</strong> bestehen und welche Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung eines ökologisch<br />

stabilen Sees beitragen können. Die Definition der anzustrebenden Zustände<br />

(Entwicklungsziele) und die zu ihrer Erreichung nötigen Handlungserfordernisse<br />

bauen auf dieser Analyse auf.<br />

Bei der Entstehung der vorliegenden Arbeit wurde eine Fülle von Daten recherchiert<br />

und ausgewertet. Ihre Zusammenschau kann nun als Basis für eine umfassende<br />

Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)

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