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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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92<br />

Kapitel 3<br />

Handlungserfordernisse<br />

Nutzungen und ihre Einflüsse auf den <strong>Bodensee</strong><br />

heute noch gelangen Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln in den See. <strong>Der</strong> jährliche<br />

Eintrag über Zuflüsse bleibt jedoch im Kilogramm-Bereich (z. B. Seefelder Aach<br />

etwa 9,3 kg PSM) [28]. Die im <strong>Bodensee</strong>wasser nachweisbaren PSM-Mengen bleiben<br />

deutlich unter den Grenzwerten der deutschen Trinkwasserverordnung.<br />

3.2.3 Handlungserfordernisse<br />

Trinkwasserversorgung<br />

<strong>Der</strong> Nutzung ortsnaher Wasservorkommen kommt besondere Bedeutung zu.<br />

Hierdurch wird in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Notwendigkeit des vorsorgenden<br />

Gewässer- und Grundwasserschutzes im jeweils eigenen Planungs- und<br />

Verantwortungsbereich gestärkt.<br />

• <strong>Der</strong> insgesamt gute Stand der Trinkwasserversorgung soll gehalten, bei einzelnen<br />

Anlagen weiter optimiert und bei unzureichenden Anlagen erreicht werden.<br />

• Genutzte oder zur Nutzung vorgesehene Trinkwasservorkommen sollen durch<br />

Wasserschutzgebiete gesichert werden. Außerhalb der Schutzgebiete sollen empfindliche<br />

Bereiche der Grundwassereinzugsgebiete als Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete<br />

für die öffentliche Wasserversorgung gesichert werden.<br />

• Belastungen von Trinkwasservorkommen sollen verhindert bzw. abgebaut werden.<br />

Hierzu sind insbesondere Maßnahmen zur Strukturverbesserung und zur<br />

Flächenbewirtschaftung der Landwirtschaft notwendig.<br />

• Regionale Zusammenarbeit oder Zusammenschlüsse von Wasserversorgungsunternehmen<br />

können Qualität, Effizienz und Sicherheit der Versorgung erhöhen.<br />

• Verluste in den Verteilernetzen sind zu minimieren.<br />

Abwasserentsorgung<br />

Im Jahr 1996/97 wurden dem Obersee insgesamt noch 195 t bioverfügbarer<br />

Phosphor zugeführt, rund 40 % davon über Abwasser, während der Rest aus diffusen<br />

Einträgen stammte [12]. Dies bedeutet, dass zur weiteren Reduzierung der<br />

Nährstoffbelastung vor allem Maßnahmen bezüglich der diffusen Quellen ergriffen<br />

werden müssen.<br />

Um den gegenwärtig guten chemischen <strong>Zustand</strong> des <strong>Bodensee</strong>s zu erhalten und diesen<br />

durch Maßnahmen im Aufgabenbereich Abwasserentsorgung langfristig nach<br />

dem Stand der jeweiligen Technik weiter zu verbessern, müssen die Anstrengungen<br />

zur Reduktion der Nährstoffe und der (potenziell) schädlichen Stoffe beibehalten<br />

werden. Insbesondere in den folgenden Punkten besteht hier Handlungsbedarf:<br />

• <strong>Der</strong> insgesamt gute Stand der Abwasserreinigung soll gehalten, bei einzelnen<br />

Anlagen weiter optimiert und bei noch unzureichenden Anlagen erreicht werden.<br />

• Zur weiteren Verminderung der Nährstoffeinträge in den See sind die optimale<br />

Bewirtschaftung bzw. der Ausbau der Misch- und Regenwasserbehandlung<br />

voran zu treiben.<br />

• <strong>Der</strong> Anschluss verbleibender dezentraler Anlagen soll erfolgen, soweit dies mit<br />

einem vernünftigen Aufwand realisierbar ist (Abwasseranfall, Entfernung zur<br />

zentralen ARA).<br />

• Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit aller Abwasseranlagen sollen auch<br />

unter dem Druck von Kostenoptimierungen aufrecht erhalten und weiterentwikkelt<br />

werden. Hierzu kann insbesondere beitragen:<br />

Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)

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