Langkabel, N., Irsigler, H., Oetjen, M., Siemens, D., Feldhaus, J ...
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Laborunterstützte Erstellung<br />
eines Bestandsprofils im<br />
Rahmen der risikobasierten<br />
Fleischuntersuchung<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, Herlinde <strong>Irsigler</strong>, Martina <strong>Oetjen</strong>,<br />
Dieter <strong>Siemens</strong>, Josef <strong>Feldhaus</strong>, Jochen Warnke,<br />
Barbara Stork, Reinhard Fries<br />
Wissenschaftliche Einrichtungen VPH<br />
Institut für Fleischhygiene und –technologie FU Berlin<br />
Garmisch-Partenkirchen 1.10.2010
1. Einleitung<br />
Grundlagen für die risikobasierte<br />
Fleischuntersuchung bei Mastschweinen:<br />
VO (EG) 854/2004<br />
VO (EG) 1244/2007<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
1. Einleitung<br />
vorgestelltes Projekt<br />
Kombination von Infrastruktur und<br />
Labortechnik<br />
Ziel: Erstellung eines Bestandsprofils<br />
Umsetzung im realen Datenfluss eines<br />
Schlachtbetriebes<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
2. Material und Methode<br />
296 Mastschweinebetriebe aus 2 EZG<br />
(EZG 1: 230 Betriebe, EZG 2: 66 Betriebe)<br />
aufgenommene Daten<br />
56 Haltungsparameter<br />
Laboruntersuchungsergebnisse (Salmonella,<br />
Trichinella, Yersinia)<br />
post mortem Befunde aller angelieferten Schweine<br />
der entsprechenden Betriebe von 2005 – 2009<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
2. Material und Methoden<br />
Haltungsparameter<br />
56 Haltungsparameter aus folgenden 10 Kategorien:<br />
Betriebsdaten<br />
Management<br />
Gebäude<br />
Gebäudeumgebung<br />
Hygienemanagement<br />
Futter und Tränke<br />
Tiergesundheit<br />
Biosecurity<br />
Tierkontakte<br />
Transporte<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
2. Material und Methoden<br />
Labordaten<br />
Untersuchungsmaterial: 3385 Fleischsaftproben<br />
ELISA-Untersuchung auf:<br />
Salmonella externes Labor im Rahmen des<br />
Salmonella-Monitorings<br />
Trichinella eigene Untersuchungen<br />
Yersinia eigene Untersuchungen<br />
Antikörpernachweis: Betrieb wurde als „positiv“<br />
gewertet<br />
im Anschluss: unterschiedliche Wertung der<br />
Ergebnisse<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
2. Material und Methoden<br />
p. m. Befunde von 2005 - 2009<br />
Jahrgänge der Probensammlung ausgewählt<br />
p. m. Befunde mit Aussagekraft zur Hygiene und Biosecurity<br />
wurden ausgewählt:<br />
Leber verwurmt<br />
Liegebeule<br />
Schwanzspitzennekrose<br />
parasitäre Hautveränderungen<br />
nekrotisches Nackengewebe<br />
Darm & Lymphknoten entzündlich verändert<br />
Darmlymphknoten Mykobakterienverdacht<br />
Darmwand verdickt<br />
Abszesse Kopf<br />
Kopflymphknoten Mykobakterienverdacht<br />
Kopflymphknoten verändert<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
2. Material und Methoden<br />
hygienisch aussagekräftige p. m. Befunde<br />
mögliche denkbare Ursache<br />
p. m. Befund mögliche denkbare Urasche<br />
Leber verwurmt R & D, Haltungseinrichtung<br />
Liegebeule<br />
Schwanzspitzennekrose<br />
Haltungstechnik, Tierdichte<br />
nekrotisches Nackengewebe Behandlungen?, Impfungen<br />
Darm & Lymphknoten entzündlich<br />
verändert<br />
Darmwand verdickt<br />
Abszesse Kopf<br />
Kopflymphknoten Mykobakterienverdacht<br />
Kopflymphknoten verändert<br />
Darmlymphknoten und Kopflymphknoten<br />
Mykobakterienverdacht<br />
Infektion<br />
Eintrag<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
3. Ergebnisse<br />
Erreger Nachweis<br />
Anzahl der<br />
Betriebe<br />
Verteilung innerhalb der EZGs<br />
EZG 1 EZG 2<br />
absolut Prozent absolut Prozent<br />
Trichinella neg. 296 230 100 % 66 100 %<br />
Salmonella pos. 8 7 3 % 1 1,5 %<br />
Yersinia pos. 93 72 31,3 % 21 31,8 %<br />
Salmonella<br />
& Yersinia<br />
Salmonella<br />
& Yersinia<br />
pos. 192 151 65,7 % 41 62,1 %<br />
neg. 3 0 0 % 3 4,5 %<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
3. Ergebnisse<br />
Betrachtung der Haltungsbedingungen<br />
3.1 Vergleich EZG 1 mit EZG 2<br />
Unterschiede in 3 von 56 Parametern<br />
Besitz eines eigenen Transportfahrzeugs<br />
Fütterungssystem<br />
Entwurmungsregime<br />
3.2 negative Betriebe<br />
je ein Klein-, Mittel- und Großbetrieb<br />
keine signifikanten Unterschiede<br />
3.3 Vergleich negative und positive Betriebe<br />
Unterschiede in 13 von 56 Parametern (v.a. Kategorie Futter &<br />
Tränke)<br />
keine signifikanten Unterschiede<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
3. Ergebnisse<br />
Festlegung neuer Cut-off-Werte für<br />
OD%-Werte<br />
Heraufsetzung der Cut-off-Werte zur Identifikation<br />
extrem belasteter Betriebe<br />
Hersteller Cut-off: > 20 % positiv<br />
heraufgesetzter Cut-off: Salmonella > 70 %<br />
Yersinia > 50 %<br />
Betriebe als „stark belastet“ gewertet, wenn<br />
Salmonella: Min. 3 Proben von 6 darüber lagen (Cut-off 70 %)<br />
Yersinia: Min. 4 Proben von 6 darüber lagen (Cut-off 50 %)<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
3. Ergebnisse<br />
Festlegung neuer Cut-off-Werte<br />
für OD%-Werte<br />
Identifikation von 22 „stark belasteten“<br />
Betrieben<br />
18 x Yersinia<br />
5 x Salmonella<br />
Ein Betrieb mit beiden Erregern „stark<br />
belastet“. Vergleich mit Haltungsbedingungen<br />
der negativen Betriebe: keine signifikanten<br />
Unterschiede<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
3. Ergebnisse<br />
p. m. Befunde der stark belasteten<br />
Betriebe im Jahresverlauf<br />
Rangfolge der Häufigkeit des Auftretens von p. m. Befunden pro Betrieb<br />
3 Betriebe identifiziert, die besonders häufig „auf Platz 1“ waren<br />
EZG 1<br />
Betrieb 1<br />
EZG 1<br />
Betrieb 3<br />
EZG 2<br />
Betrieb 22<br />
AK-Nachweis Salmonella +<br />
Salmonella –<br />
Salmonella +<br />
Labor<br />
Yersinia +<br />
Yersinia +<br />
Yersinia +<br />
stark belastet Cut-off > 70% ja<br />
Haltungsbedingungen<br />
Cut-off > 50% nein<br />
Cut-off > 70% nein<br />
Cut-off > 50% ja<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen<br />
Cut-off > 70% nein<br />
Cut-off > 50% ja<br />
Rein-Raus Rein-Raus kontinuierlich<br />
D bei Bedarf D nach jedem Durchgang (nnnnn)<br />
keine Zusatztränken<br />
eigenes Transportfahrzeug<br />
Breiautomaten Flüssigfütterung<br />
keine Angabe<br />
keine Angabe<br />
Nippeltränken<br />
kein eigenes<br />
Transportfahrzeug
4. Diskussion<br />
Verknüpfungen von Information<br />
Verknüpfung der Daten über IT ist möglich<br />
Graduierung nur bei Laborergebnissen<br />
möglich<br />
Bei Bestandsdaten muss eine Präzisierung<br />
der Information erfolgen<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
4. Diskussion<br />
Die zu befragenden Inhalte<br />
Haltungsparameterabfrage als ja-nein-Abfrage<br />
erscheint nicht fein genug, um einen ursächlichen<br />
Zusammenhang zum Auftreten von<br />
Erregerbelastungen zu identifizieren.<br />
telefonische Abfragen?<br />
Die Kombination von hygienisch aussagekräftigen<br />
p.m. Befunden und indirektem Erregernachweis<br />
kann hygienisch bedenkliche Betriebe identifizieren.<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
4. Diskussion<br />
Die zu befragenden Inhalte<br />
Identifikation von Schwachstellen, die<br />
behoben werden können<br />
z. B.:<br />
Betrieb 1: D nur bei Bedarf<br />
keine zusätzlichen Tränken<br />
Betrieb 22: kontinuierliche Einstallung<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
4. Diskussion<br />
Einsatz der Informationen<br />
Abfrage von Haltungsbedingungen alleine führte bei<br />
dieser Untersuchung zu keiner Aussage hinsichtlich<br />
Erregerbelastung<br />
zusätzliche Faktoren, die schwer fassbar sind,<br />
können ausschlaggebend sein:<br />
Personal (Verhalten, Nachbarschaftsverhältnisse)<br />
Stall-Haustiere (z.B. „Katze wohnt im Stall“)<br />
Besucherverkehr<br />
regionale Häufung<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
5. Zusammenfassung<br />
Datenerfassung aus den Betrieben im Sinne<br />
des Kettengedankens ist möglich<br />
Mehrfachserologie auf Grundlage einer<br />
Fleischsaftprobe ist möglich, sofern<br />
ausreichend Probenmaterial vorhanden ist<br />
reine Abfrage von Haltungsparametern<br />
erscheint nicht immer aussagekräftig<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
5. Zusammenfassung<br />
Kombination von p. m . Befunden und<br />
Laborbefunden kann helfen, belastete<br />
Betriebe zu identifizieren.<br />
Durch diese Fokussierung können<br />
Haltungsumstände interpretiert werden, die<br />
ohne Fokussierung nicht aufgefallen wären.<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
Nina <strong>Langkabel</strong>, 1.10.2010 Garmisch-Partenkirchen