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natale a MeRanO - Merano Magazine

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keine museumsstücke, sondern nach wie vor im täglichen gebrauch: gaststuben<br />

Pfarrkirche Clemens Holzmeister auf die Suche nach<br />

neuen, zeitgemäßen Stubenformen, von denen besonders<br />

in Meran und Obermais etliche originelle<br />

Zeugnisse vorhanden sind. Weniger erfreulich verlief<br />

die Entwicklung der rund 800-jährigen Stubentradition<br />

nach dem 2. Weltkrieg, als vor allem in der Tourismusbranche<br />

viel Edelkitsch produziert wurde.<br />

daheim sein<br />

Wenn auch die Stube ein sozusagen alle Gesellschaftsschichten<br />

verbindendes Element darstellt,<br />

am wichtigsten war sie doch für den Bauernhof. Dort<br />

war die getäfelte Stube seit Jahrhunderten das Herz<br />

und das Zentrum der Hausgemeinschaft. Hier spielte<br />

sich das gesamte gemeinsame Leben der Haus- und<br />

Hofbewohner ab. Der Grund dafür ist ebenso einfach<br />

wie einsichtig: Die Stube war der einzige Raum im<br />

Haus, der beheizt werden konnte. Die Küche diente<br />

nur zum Kochen und war meistens ein rußiges, finsteres<br />

Loch. »O je«, sagte die frisch vermählte Bäuerin,<br />

als sie zum ersten Mal ihre neue Heimat betrat, »dei<br />

Mander dei di Kuchl gebaut hobn, sein woll olle in<br />

der Höll unten.«<br />

In der Stube wurde gebetet, gegessen, gefeiert, oft<br />

auch geboren und gestorben, falls diese Ereignisse<br />

in der kalten Jahreszeit eintraten. Bauer und Bäuerin,<br />

die zahlreiche Kinder- und Dienstbotenschar, sie alle<br />

hielten sich nach der Arbeit in Feld und Wald, Stadel<br />

und Stall in der Stube auf. So ist es verständlich,<br />

dass der Gestaltung dieses Raumes eine besondere<br />

Sorgfalt gewidmet wurde. Nicht selbstverständlich,<br />

sondern Ausdruck eines entwickelten Formgefühls<br />

und Stilempfindens, ist die hohe Qualität, mit der<br />

dies über viele Jahrhunderte hinweg geschehen ist.<br />

Die schönsten Stuben im Alpenraum wurden in den<br />

Dörfern und Tälern des südlichen Tirols gebaut.<br />

56 merano maGaZine<br />

Stube im volkskundemuseum in dietenheim/bruneck<br />

800 anni di cultura abitativa<br />

La stube nei masi di montagna era il cuore della<br />

casa: una stanza rivestita tutta di legno e riscaldata<br />

da una stufa a legna di pietra o rivestita di ceramica<br />

che veniva alimentata dall’esterno. Nella stube, testimonianza<br />

di una vita semplice ma ricca di valore, la<br />

famiglia e gli amici si ritrovavano per attingere calore,<br />

fare progetti, vivere bene insieme. La stube viene arredata<br />

ancor oggi con sobrietà: in un angolo il tavolo,<br />

per lo più quadrangolare, abbracciato ai due lati<br />

della parete da una panca angolare, con due sedie<br />

intagliate ai lati liberi. Più in alto l’immancabile crocifisso.<br />

Non per niente questa parte della Stube viene<br />

chiamata «l’angolo di nostro Signore». Di norma poi,<br />

a completare l’insieme sono un orologio a pendolo<br />

ed in ogni caso una credenza.<br />

800 years of living culture<br />

The “stube” in mountain houses has always been<br />

the heart of the home: a room entirely fitted out in<br />

wood and heated by a stone or ceramic wood-burning<br />

stove, fuelled from outside. The “stube”, an example<br />

of a simple life yet full of values, is the room<br />

where the family and their friends congregate in order<br />

to get warm, make plans, and generally live life<br />

together. The “stube” are decorated spartanly even<br />

today: in one corner there will be a wooden table,<br />

normally rectangular, which is flanked on the two wall<br />

sides with a corner bench, and on the two free sides<br />

there are wooden chairs. And then high up on the wall<br />

there will always be a wooden crucifix. This is why this<br />

corner of the “stube” is known as “our Lord’s corner”.<br />

In order to complete the picture, there will often be a<br />

grandfather clock and almost always a sideboard.

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