natale a MeRanO - Merano Magazine
natale a MeRanO - Merano Magazine
natale a MeRanO - Merano Magazine
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Elisabeth ist in Meran viel unterwegs.<br />
Für eine Kaiserin ungewöhnlich<br />
streift sie meist alleine durch<br />
Obermais oder unternimmt ausgedehnte<br />
Ausflüge. Bereits an ihrem<br />
ersten Tag in Meran sieht man die<br />
Kaiserin ohne Begleitung durch die<br />
Wiesen vor Schloss Trauttmansdorff<br />
marschieren, getrieben von<br />
ihrer Rastlosigkeit und einem auffallenden<br />
Bewegungsdrang. Sie<br />
ist sehr auf ihr Äußeres bedacht.<br />
Weil sie sehr schlechte Zähne hat,<br />
enthält ihr Reisebudget von 1870<br />
die riesige Summe von 3.000 Gulden<br />
für einen Zahnarztbesuch. Auf<br />
den seltenen Fotos von ihr ist sie<br />
nie lachend zu sehen. Und sie hält<br />
strenge Diäten, die mit der Zeit zur<br />
Magersucht ausarten. 1895 diagnostizieren<br />
die Ärzte Hungerödeme<br />
und Mangelerscheinungen.<br />
Sissi wiegt gerade noch 45 Kilo, bei<br />
einer Größe von 1,72 Meter.<br />
1870 schreibt Elisabeth dem Kaiser<br />
aus Meran: »Ich mache in der Früh<br />
eine grosse Promenade von vier<br />
Stunden«. Einmal reitet sie nach<br />
Forst in die Nähe von Algund, ein<br />
anderes Mal ins Ultental zum Mitterbad.<br />
Bei einem ihrer Ausflüge verstaucht<br />
sie sich sogar den Fuß. Im<br />
Herbst 1871 lässt sie sich hingegen<br />
einmal auf die Töll fahren und geht<br />
den langen Weg über Schloss Tirol<br />
nach Obermais zurück. Dem Kaiser<br />
berichtet sie wiederum von ihren<br />
ungewöhnlichen und abenteuerlichen<br />
Unternehmungen: »Nachmittags<br />
reite ich übrigens fast jeden<br />
Tag, Marling […], Lana sind meine<br />
Lieblingswege und längs der<br />
Etsch ein sandiger, freilich kurzer<br />
Weg, wo man sehr gut galoppieren<br />
kann«. Kaiserliche Verpflichtungen<br />
nimmt sie hingegen kaum wahr:<br />
Bei ihrem ersten Besuch lässt sie<br />
den Bürgermeister drei Wochen<br />
48 merano maGaZine<br />
auf eine Audienz warten. Von sich<br />
reden macht die Kaiserin nur, wenn<br />
sie bei ihren Unternehmungen die<br />
Einheimischen für ein Glas Milch<br />
oder eine Auskunft fürstlich belohnt.<br />
Rund zehn Prozent ihres<br />
monatlichen Reisebudgets verteilt<br />
sie allein 1870 für soziale Zwecke:<br />
Weihnachtsgeschenke für Obermaiser<br />
Schulkinder, je 1.000 Gulden<br />
für den Meraner Kurvorstand<br />
und ein abgebranntes Armenviertel<br />
in Trient.<br />
Erst 17 Jahre später, 1889, kommt<br />
Elisabeth zum dritten Mal nach<br />
Meran. Kurz zuvor hatte Kronprinz<br />
Rudolf sich und seiner Geliebten<br />
das Leben genommen. Elisabeth<br />
ist eine gebrochene Frau. Sie<br />
trägt nur noch schwarz und zieht<br />
sich noch mehr zurück. Dieses Mal<br />
wohnt Elisabeth wieder im Schloss<br />
Trauttmansdorff, sie bleibt aber nur<br />
sechs Wochen. Meran hat sich inzwischen<br />
zum »Südbalkon der Monarchie«<br />
herausgeputzt. Es gibt ein<br />
Kurhaus, eine Bahnlinie nach Bozen<br />
und die Gästezahlen steigen dank<br />
der Bekanntheit, zu der Elisabeth<br />
beigetragen hat, von Jahr zu Jahr<br />
an. Ärzte, Kaufleute und Fotografen<br />
lassen sich in Meran nieder.<br />
»Es sind eine Menge Hotels, Villen<br />
und andere Häuser entstanden, die<br />
nicht zur Verschönerung der Gegend<br />
beitragen«, schreibt Franz Joseph<br />
1889 seiner Freundin Schratt.<br />
Im Herbst 1897 kommt Elisabeth<br />
ein viertes Mal in den inzwischen<br />
schicken Kurort. Sie wohnt für zwei<br />
Wochen im neuen Grandhotel Kaiserhof,<br />
wo man für sie das Treppenhaus<br />
teilt, damit sie anderen Gästen<br />
nicht begegnen muss. Im Jahr darauf<br />
hätte sie wiederkommen sollen.<br />
Die Zimmer sind bereits bestellt, als<br />
Elisabeth kurzfristig ihre Pläne än-<br />
dert und an den Genfer See zieht.<br />
Ein Anarchist ersticht sie dort mit<br />
einer Feile. Fünf Jahre nach ihrem<br />
Tod ist es ein Kurgast, der in Meran<br />
der Kaiserin ein Denkmal bauen<br />
lässt. Die Meraner selbst haben<br />
gerade anderes zu tun. Ein neues<br />
Kurhaus wird gebraucht, die Fortsetzung<br />
der Bahnlinie durch das<br />
Vinschgau ist zu planen, und neue<br />
und noch größere Hotels sind zu<br />
bauen. Die Stadt will die Bekanntheit<br />
nutzen, zu der eine rastlose<br />
Kaiserin ihr verholfen hat.<br />
eterna imperatrice<br />
<strong>Merano</strong> non ha molto da offrire<br />
quando nel 1870 l’irrequieta imperatrice<br />
Sissi decide di passare per<br />
la prima volta in visita da queste<br />
parti. Sissi si stabilisce a Castel<br />
Trauttmansdorff, trascorre l’inverno<br />
successivo a Castel Rottenstein<br />
presso piazza Fontana. Particolare<br />
inconsueto per un’imperatrice, essa<br />
ha l’abitudine di andare frequentemente<br />
e per lo più sola per il Burgraviato.<br />
Diciassette anni più tardi<br />
visiterà <strong>Merano</strong> per la terza volta.<br />
La città, anche grazie alla fama<br />
conseguita sulla scia dei soggiorni<br />
imperiali, acquista una sua fisionomia:<br />
spuntano qua e là numerose<br />
costruzioni nuove ed il flusso turistico<br />
cresce di anno in anno. Il 1897<br />
è l’anno del quarto soggiorno nella<br />
città che nel frattempo era assurta<br />
a località di prestigio. Le camere<br />
nel Grand hotel Kaiserhof sono<br />
prenotate anche per l’anno seguente.<br />
Sissi decide però di concedersi<br />
qualche giorno al lago di Ginevra<br />
ed è lì che viene pugnalata da un<br />
anarchico. Per <strong>Merano</strong> l’imperatrice<br />
è stata un colpo di fortuna, poiché<br />
è anche grazie ai suoi soggiorni che<br />
la città si è trasformata da località<br />
rurale a città di cura.