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Brunnenfest Bildhauer- symposium - Kurstadt Bad Berka

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25.05.2013 - Amtsblatt 5/2013 - 10 -<br />

1935 erbaute Freibad, in dieser Zeit das modernste seiner Art über die<br />

Kreisgrenzen hinaus, fand bei den Besuchern großen Zuspruch.<br />

Neue Heilmethoden für Lungenkranke<br />

Ab 1924 erfolgte nach und nach die Umwandlung der Sophienheilstätte<br />

in eine klinische Heilstätte.<br />

Die Sophienheilstätte auf den Emskopf bei München 1938<br />

Es wurden Behandlungsräume und Laboratorien geschaffen und umfassende,<br />

neue Behandlungsmethoden für Lungenkranke eingeführt.<br />

Oberarzt Dr. Adolf Tegtmeier, seit 1924 in der Heilstätte tätig und ab<br />

1934 ihr ärztlicher Direktor, nutzte erstmalig die Röntgentechnik. Auch<br />

erste operative Eingriffe wurden von ihm vorgenommen.<br />

Unter seiner Leitung wurde die Heilstätte zu einer der führenden Einrichtungen<br />

in Thüringen bei der Bekämpfung der Volksseuche Tbc.<br />

Gymnastik an der frischen Luft war Bestandteil von Prof. Tegtmeiers<br />

Therapie in der Sophienheilstätte um 1930<br />

Das Dr. Starck`sche Sanatorium, „Schloss Harth“ verkaufte sein Besitzer<br />

1921 an die Knappschaft Pensionskasse Halle. Es entstand ein<br />

Genesungsheim für sächsische Bergleute, die sogenannte „Knappschaftsheilstätte“.<br />

Behandelt wurden Herz- und Magenleiden, Asthma<br />

und sehr zum Leidwesen der Verantwortlichen der Stadt, die Staublungen<br />

der Bergleute. 1936 wurde die Heilstätte geschlossen und eine Gebiets-<br />

und Staatsführerschule zur Ausbildung für Hitler-Jugend-Führer<br />

eingerichtet.<br />

Der 2. Weltkrieg brachte das Kurwesen erneut zum Stillstand. In den<br />

Erholungsheimen und einem Teil der Kuranlagen entstanden Lazarette<br />

für verwundete deutsche Soldaten und nach der Beendigung des Krieges<br />

Wohnungen für im Krieg ausgebombte Familien, Evakuierte und<br />

Flüchtlinge.<br />

Schwerer Anfang - Wiederaufbau des Kurwesens<br />

Langsam normalisierte sich nach 1945 das Leben. 1948 erfolgten erstmals<br />

wieder Heilbehandlungen im Kurbad. 1950 wurde das „Volksheilbad“<br />

gegründet. Alle vorhandenen Kuranlagen gingen in „Volkseigentum“<br />

über. 250 Betten standen meist in Privatquartieren zur Verfügung.<br />

Die Verpflegung der Kurgäste erfolgte in <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong>er Gaststätten. Das<br />

Kurzentrum bestand aus dem Kurpark, dem Kurmittelhaus, der Trinkhalle<br />

und einem Verwaltungsgebäude. Der „Carl-August-Brunnen“<br />

wurde 1949 in „Goethebrunnen“ umbenannt. Gleichzeitig erhielt er<br />

eine Brunnenfigur: die Gesundheit und Lebensfreude dokumentierende<br />

„Brunnennixe“.<br />

Zwischen 1956 und 1959 baute man oberhalb des Kurparks ein Klinisches<br />

Sanatorium mit 200 Betten. Durch die Einbeziehung mehrerer<br />

ehemaliger Ferienheime und einem Hotel, konnte die Kapazität auf 400<br />

Betten erhöht werden. Behandelt wurden Kurpatienten mit gastroenterologischen<br />

Krankheiten. Weiterhin Leber-, Herz- und Kreislauferkrankungen<br />

und Krankheiten des Bewegungsapparates. Langjähriger Arzt<br />

im Kliniksanatorium war Dr. Kurt Predel, seit 1975 leitender Chefarzt.<br />

Dr. Kurt Predel, seit 1975 leitender Chefarzt des Kliniksanatoriums<br />

mit Mitarbeitern während der Visite.<br />

1954 entstand auf der Festwiese im Park ein Musikpavillon. Regelmäßig<br />

fanden hier Kurkonzerte, Theateraufführungen und andere Veranstaltungen<br />

statt.<br />

1963 feierte man die Gründung des <strong>Bad</strong>es vor 150 Jahren erneut festlich.<br />

Neben zahlreichen Veranstaltungen fand ein Festakt mit einem<br />

Theaterspiel aus der Goethezeit statt. Höhepunkt des Festes war traditionell<br />

der große Festumzug. Zahlreiche Bürger, Kinder und Jugendliche<br />

beteiligten sich mit geschmückten Wagen und Darstellungen aus der<br />

Geschichte und der heutigen Zeit.<br />

Erneuter Kampf gegen die Tuberkulose.<br />

Der 2. Weltkrieg hatte nicht nur Trümmer und unsägliches Leid hinterlassen.<br />

Durch Not und Entbehrung nahmen auch zahlreiche Krankheiten<br />

überhand. An erster Stelle stand dabei die Tuberkulose. Dr. Adolf<br />

Tegtmeier, der dies erkannte, forderte aus diesem Grund eine Erweiterung<br />

der Heilstätten. Zunächst wurde das Haus Rodberg, nachfolgend<br />

Schloss Tonndorf und die ehemalige Knappschaftsheilstätte zu einem<br />

Heilstättenkomplex zusammengefasst.<br />

Trotz vielseitiger Behandlungsmethoden und Erfolge stieg die Zahl<br />

der Tbc-Erkrankten weiter an. 1950 kamen auf 10.000 Menschen 23<br />

Neuerkrankungen. Dr. Tegtmeier schlug den damaligen Behörden den<br />

Neubau einer Klinik auf der Harth bei <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong> vor. Unter der Leitung<br />

des Architekten Dr. Hopf aus Berlin war bereits 1951 Baubeginn. Unvorstellbare<br />

Schwierigkeiten waren dabei zu bewältigen. Die Materialbeschaffung<br />

und der Transport des Materials auf die Höhen der Harth<br />

stellten die Bauleute vor die größten Probleme. Bereits 1954 wurde der<br />

erste Bauabschnitt mit 90 Betten fertiggestellt. 1956 erfolgten die ersten<br />

Operationen und ein Jahr später die Übergabe der neuen Klinik.<br />

576 Betten in 16 Stationen standen in der neuen „Zentralklinik“ zur<br />

Verfügung. Dazu kamen die bisher genutzten Häuser:<br />

- Heilstätte I<br />

Sophienheilstätte München<br />

Abteilung für Skelett-Tuberkulose und Urogenitaltuberkulose,<br />

209 Betten<br />

- Heilstätte II<br />

ehemalige Knappschaftsheilstätte<br />

Abteilung für Siliko-Tuberkulose,<br />

134 Betten<br />

- Heilstätte III<br />

Haus Rodberg<br />

Umschulungsabteilung<br />

50 Betten<br />

- Heilstätte IV<br />

Schloss Tonndorf<br />

als konservative Heilstätte<br />

91 Betten

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