Begleitheft zur Streuobstkiste

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Konzept für das Gymnasium und die die Realschule 72 der Streuobstwiese auszuschließen und eine Zahl der gewünschten Arten vorzugeben. Es sollen keine Blumensträuße zusammengestellt werden, sondern einzelne Blumen und Blütenstände ohne langen Stängel gesammelt werden. Alle Blumen werden dann unsortiert auf einem Tuch ausgebreitet. Nachdem die Vielfalt bestaunt wurde, wählt jeder Schüler die Blume aus, die ihm am besten gefällt und klemmt sie in einen Klapprahmen aus Pappe oder Kunststoff. Die Schüler bilden dann einen Kreis und betrachten ihr Blumenbild genau : Wie wirken die Farben mit verschiedenen Hintergründen, z.B. gegen den Himmel, die Jacke des Nachbarn oder den grünen Boden ? Und wie verändern sie sich im Spiel von Licht und Gegenlicht ? Auf ein verabredetes Zeichen hin werden die Bilder im Kreis nach rechts weitergegeben und so nacheinander alle betrachtet, bis das eigene Bild <strong>zur</strong>ückkehrt. Welche Blume gefällt den Schülern nun am besten, und gibt es im Vergleich zu den anderen Neues an der eigenen zu entdecken ? In der Aktion „Lichtbildershow mit Blumen“ geht es um das einfache Wahrnehmen der Pfl anzenvielfalt auf der Streuobstwiese und um das genaue Hinschauen. Es ist bei dieser Übung zunächst noch nebensächlich, um welche Arten es sich handelt. Vielmehr soll die Wahrnehmung für die Vielfalt der Blütenpfl anzen hinsichtlich Farbe und Form und für ihre Ästhetik geschärft werden. An dieser Stelle sollten den Schülern die Bedeutungen der Begriffe „Blume“ und „Blüte“ vorgestellt werden oder ihre Defi nition wiederholt werden. Eine Blüte ist die morphologische Einheit aus Frucht-, Staub- und Blütenblättern. Eine Blume dagegen kann aus einer Einzelblüte bestehen oder ein Blütenstand aus vielen zusammengesetzten Einzelblüten sein. Eine Blume ist eine funktionelle Einheit oder der „Schauapparat“, der der Anlockung von Insekten dient. Benötigtes Material : aus der „Kiste“ großes Tuch, so viele Rahmen wie Schüler Thema Pfl anzen : Bestimmen und Zeichnen einer Wiesenart Aktion : Wissenschaftliche Bestimmung einzelner Arten Für diese Aktion wurde eigens ein einfacher, binärer Bestimmungsschlüssel („Blütenmorphologischer Bestimmungsschlüssel für ausgewählte Wiesenarten“) erstellt, mit dem die Schüler aus einer vorgegebenen Auswahl von häufi gen Wiesenblumen eigenständig einzelne Arten bestimmen können. Er basiert v.a. auf blütenmorphologischen Merkmalen, wobei eindeutige Merkmale wie die Blütenfarbe, die ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• April bis Mai
sofort <strong>zur</strong> Art führen können, gezielt weggelassen wurden. Diese Aktion setzt voraus, dass die Schüler schon aus dem Unterricht mit Aufbau und Merkmalen von Blättern und Blüten vertraut sind und auch den Aufbau eines binären Bestimmungsschlüssels kennen. Der Lehrer muss die phänologische Entwicklung der Streuobstwiese im Auge behalten und einen Zeitpunkt abpassen, zu dem die Arten in Blüte stehen. Erfahrungsgemäß ist das für diese Auswahl von Arten ab Mai der Fall. Paarweise oder in Kleingruppen und ausgerüstet mit Lupe und Bestimmungsschlüssel bekommen die Schüler einen Strauß Pfl anzen ausgeteilt, aus dem sie je nach vorhandener Zeit ein bis mehrere Pfl anzen bis zum deutschen und botanischen Artnamen bestimmen sollen. Lediglich der Wiesen-Kerbel und der Wiesen-Bärenklau sind blütenmorphologisch schwer zu unterscheiden. Hier können die folgenden Blatt- und Stängelmerkmale weiterhelfen. Ergänzende Merkmale zum blütenmorphologischen Bestimmungsschlüssel : Realschule die Vogelmiere : niederliegender Wuchs; Stängel mit einer Haarleiste; Blätter gegenständig, ei- oder herzfömig, abgerundet bis zugespitzt und Scharfer Hahnenfuß : Blätter wechselständig, 3 — 5-teilig tief eingeschnitten gezähnt Gamander-Ehrenpreis :Stängel mit zwei Haarleisten; Blätter kreuzgegenständig, höchstens kurz gestielt, ei- bis herzförmig, mit deutlich gekerbtem Rand Kriechender Günsel : 4-kantiger Stängel; oberirdische Ausläufer; Blätter kreuz-gegenständig; Grundblätter Gymnasium lang gestielt, sonst ungestielt; Blätter höchstens leicht geteilt Margerite : Blätter wechselständig, nach oben hin das deutlich verkleinert Gänseblümchen : Blätter alle in grundständiger Rosette für Wiesen-Bärenklau : Stängel steifborstig; Blätter wechselständig, höchstens 2-fach fi ederteilig; einzelne Blattabschnitte tief gelappt Wiesen-Kerbel : Stängel nur unten zum Teil rauhaarig; Blätter wechselständig, 2 — 3-gefi edert Konzept ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• April bis Mai Konzept für das Gymnasium und die Realschule 73
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