Begleitheft zur Streuobstkiste

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Konzept für die die Haupt- und und Realschule 58 • In einem Gefäß werden immer nur einzelne oder höchstens wenige Tiere gehalten und zwar nie Vertreter verschiedener Arten. Sie könnten sich fressen. • Grundsätzlich werden die Tiere sobald wie möglich am Fangort oder an vergleichbaren Orten wieder freigesetzt. Aktion : „Was kreucht und fl eucht denn da ?“ Für das erste Annähern an die Kleintiere begeben sich die Schüler am besten selbst „in die Krabbeltierwelt“, das heißt an den Boden und nehmen wahr, wie viel dort kreucht und fl eucht. Es geht nicht um das Bestimmen und Benennen der einzelnen Arten, sondern zunächst um das Wahrnehmen der Vielfalt. Als Ort bietet sich dazu der Unterwuchs unter dem Baum der Schüler an. Die Schüler legen sich für mindestens 5 Minuten in die Wiese und beobachten. Entweder sie liegen mit geschlossenen Augen auf dem Rücken und spüren nach, was zu fühlen und zu hören ist. Was raschelt, zirpt, summt da ? Es wird nicht lange dauern und die ersten Tiere sind auch zu spüren, wenn sie auf den Schülern landen, krabbeln oder sie pieksen. Eine andere Möglichkeit ist, sich bäuchlings ins Gras zu legen und die Tierwelt durch ein „Nahsehgerät“ zu beobachten. Dazu dient ein aufgestellter Kartonrahmen ohne Boden, der den Blick lenkt und hilft, genau hinzu schauen. „Nahsehen statt Fernsehen“ ist das Motto. Nach diesem Erfahrungsspiel tauschen die Schüler im Kreis aus, was sie wahrgenommen haben und äußern erste Vermutungen darüber. • Welche Tiere konnte man aufgrund ihrer Bewegungen entdecken, das heißt beim Hüpfen, Krabbeln oder Fliegen hören ? • Welche Tiere haben ein Geräusch von sich gegeben, das der Kommunikation dienen könnte ? Benötigtes Material : Sitzunterlage, ev. Kartonrahmen ohne Boden Aktion: Tiere fangen und bestimmen Sind die Regeln besprochen und die Fanggeräte erklärt, tun sich die Schüler zu Kleingruppen zusammen und fangen Kleintiere vom Boden, aus der Grasschicht und von den Bäumen. Von den Gehölzen lassen sich viele Tiere auf ein darunter gehaltenes helles Tuch schütteln oder klopfen. Breitet man das Tuch am Boden aus, werden sich auch hier bald Tiere von selbst einfi nden. Zahlreiche Tiere lassen sich unter Steinen, Rinde, Laub und in den obersten Bodenschichten aufspüren, wenn man schnell ist. Sind die Fangbehälter gefüllt, werden die Tiere gemeinsam geordnet. Hier hilft der “Bestimmungsschlüssel häufi ger wirbelloser Kleintiere der Streuobstwiese“ im Anhang, mit Hilfe dessen die Tiere anhand ihrer Beinzahl in Großgruppen eingeteilt werden können. Er wurde eigens für die „<strong>Streuobstkiste</strong>“ zusammengestellt und enthält häufi ge Streuobsttiere aus Boden, Grasschicht und von Gehölzen. Das ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Juni bis August
dazugehörige Übersichtsblatt hilft, sich zwischen den Großgruppen zu orientieren. Werden die laminierten Tierkarten analog zum Schlüssel auf dem Boden ausgelegt, lassen sich die meisten der einzelnen Funde zu den Großgruppen stellen. Spannende Informationen <strong>zur</strong> Lebensweise und zu Besonderheiten einzelner Tiergruppen und weitere Abbildungen fi nden sich in der beigefügten „Becherlupen-Kartei“, im Becherlupen-Buch und den Steckbriefen wirbelloser Kleintiere (Anhang). Ist der Forschergeist auf dieser Ebene noch nicht zufrieden gestellt, können die Schüler mit Hilfe der Abbildungen im Bestimmungsbuch weiterforschen, um welche Art von zum Beispiel Käfer oder Heuschrecke es sich handelt. Lernziel dieser Aktion ist jedoch nicht die Artansprache, sondern einen Eindruck von der Vielfalt, den Bauplänen der verschiedenen Gruppen und den Gliederungsmöglichkeiten zu bekommen. Aus diesem Grund ist es nicht Voraussetzung für den Lehrer, alle Tiere zu kennen. Er begibt sich gemeinsam mit den Schüler auf eine Entdeckungsreise. Benötigtes Material : aus der „Kiste“ Pinzetten, Haarpinsel, Fangbehälter, großes Tuch, Kleintierbestimmungsschlüssel, Steckbriefe wirbelloser Kleintiere, Bodentierkarten, Becherlupen- Kartei, Becherlupen-Buch, Bestimmungsbücher; außerdem Insektenstaubsauger und Lupen Aktion : Minitiere ganz groß Als abschließende Aktion entscheidet sich jede Gruppe für ein Tier, das von jedem Mitglied bildausfüllend mindestens in A5-Format gezeichnet wird. Dabei heißt es nämlich genau hinzuschauen : wie viel Beine hat das Tier wirklich und an welchem Körperteil setzen sie an ? Trägt der Kopf Fühler oder sind es eher Zangen ? Benötigtes Material : Papier, Schreibunterlage, Stift Aktion : Insektenwerkstatt Diese Aktion kann nachbereitend im Unterricht angeschlossen werden, zum Beispiel nachdem gemeinsam die Zeichnungen betrachtet und die Fantasienamen verkündet wurden. Der erlebten Vielfalt der Kleintiere hinsichtlich ihrer Form und Farbe, ihren Lebensweisen, Eigenschaften und Bewegungsmöglichkeiten kann auf diese Weise Ausdruck gegeben werden. Aus verschiedensten Materialien wie Knetgummi, Perlen, Schnur, Korken,... sowie aus in der Natur gesammelten Naturmaterialien wie Ahornsamen, Steinchen, Stöcken, . . . konstruieren die Schüler Fantasietiere, die an einen Ort in der Klasse entsprechend ihrer Lebensweise ausgestellt werden. Beispiele fi nden sich in „Projektbuch Streuobstwiese, Seite V. ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Juni bis August Konzept für die Haupt- und Realschule Realschule 59
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