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Super, aber viel zu kurz - VDA GLOBUS

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„<strong>Super</strong>, <strong>aber</strong> <strong>viel</strong> <strong>zu</strong> <strong>kurz</strong>!“<br />

Von Danuta Zeisig<br />

Mit dem Ende der Sommerferien, zwischen Mitte August und Mitte September, sind die<br />

Gegenaustauschaufenthalte der deutschen <strong>VDA</strong>-Austauschschüler <strong>zu</strong> Ende gegangen.<br />

Die positiven Rückmeldungen und Kommentare voller Begeisterung bestätigen nicht nur<br />

den Erfolg unserer Programme, sie lassen erkennen, wie faszinierend und <strong>viel</strong>bietend die<br />

Austauschaufenthalte in unseren Partnerländern für die Jugendlichen sein können.<br />

Die aus Chile, Argentinien, Brasilien, El Salvador, Paraguay und Namibia heimkehrenden<br />

Jugendlichen, die von uns am Flughafen Frankfurt begrüßt wurden, haben auf die Frage<br />

„Wie war es?“, meistens „<strong>Super</strong>, <strong>aber</strong> <strong>viel</strong> <strong>zu</strong> <strong>kurz</strong>!“ geantwortet. Auch <strong>viel</strong>e Eltern, die ihre<br />

Kinder nach zwei Monaten wieder gesehen haben, berichteten, dass die Verlängerung des<br />

Gegenaustausches ein Gesprächsthema war. Die meisten Verlängerungswünsche kamen<br />

aus Chile, wo in diesem Sommer einhundert deutsche Jugendliche ihren Gegenaustausch<br />

verbracht haben. Einige Teilnehmer haben sich nach dem Einleben bei der chilenischen<br />

Gastfamilie für einen halbjährigen oder sogar für einen ganzjährigen Aufenthalt<br />

entschieden. Mit dieser äußerst positiven Entwicklung haben wir nach dem schweren<br />

Erdbeben in Chile Anfang dieses Jahres nicht gerechnet. Nach den ersten erschütternden<br />

Reaktionen Ende Februar mussten wir sogar befürchten, der Gegenaustausch nach Chile<br />

würde scheitern. Es dauerte ganze zwei Monate bis wir uns ein klares Bild über die<br />

Situation vor Ort nach der Katastrophe verschaffen und die verunsicherten Bewerber<br />

<strong>zu</strong>verlässig beraten konnten.<br />

Der <strong>VDA</strong>-Gegenaustausch, das heißt der Besuch beim Austauschpartner im Ausland, ist in<br />

den letzten Jahren immer populärer geworden. Fast alle aufnehmenden Gastfamilien<br />

haben den Wunsch, ihren Anspruch auf den Gegenbesuch wahr<strong>zu</strong>nehmen. Die<br />

interkulturellen Kompetenzen werden in der heutigen globalisierten Welt in fast allen<br />

Berufssparten immer wichtiger. Daher ist auch an den Schulen das interkulturelle Lernen<br />

großgeschrieben. Die Lehrer versuchen, dem Interesse der Schüler und ihrer Eltern<br />

Rechnung <strong>zu</strong> tragen, indem sie Austauschaufenthalte unterstützen und verschiedene<br />

Austauschanbieter vorstellen. Um die guten Kontakte <strong>zu</strong> Schulen und Lehrern bemühen wir<br />

uns ganz besonders. Wir versenden regelmäßig unsere Informationsbriefe an 3.000<br />

Gymnasien und Gesamtschulen deutschlandweit. An <strong>viel</strong>en Schulen haben wir langjährige<br />

Ansprechpartner, die den <strong>VDA</strong>-Schüleraustausch gerne fördern. Bei der großen<br />

Konkurrenz im Schüleraustauschbereich ist es <strong>aber</strong> nicht einfach, die Zielgruppe <strong>zu</strong><br />

erreichen. Die vornehmliche Stärke des <strong>VDA</strong>-Angebotes ist auf jeden Fall der Grundsatz<br />

der Gegenseitigkeit des Austausches von Familie <strong>zu</strong> Familie und die langjährigen,<br />

persönlichen und verlässlichen Kontakte <strong>zu</strong> unseren Kollegen im Ausland. Ebenfalls<br />

vorteilhaft aus schulischer Sicht ist der Zeitraum des Aufenthaltes im Ausland, da unsere<br />

zweimonatigen Gegenaustausche vorwiegend in den Ferienmonaten Juli und August<br />

stattfinden. Unsere Programme mit Südamerika liegen voll im Trend, denn die<br />

Fremdsprache Spanisch hat nach der ersten Fremdsprache Englisch den zweiten Platz<br />

eingenommen und wird an den deutschen Schulen immer beliebter.<br />

Aber auch der Austausch mit Russland hat nichts von seinem Reiz verloren, auch wenn<br />

unsere jungen Bewerber aus dem Osten seltener deutscher Abstammung sind, dafür <strong>aber</strong><br />

gute Deutschkenntnisse und kulturelles Interesse vorweisen können. Es gilt nun, ebenso<br />

aufgeschlossene und interessierte Familien und Jugendliche in Deutschland <strong>zu</strong> erreichen.


Die Auslandserfahrung ist nicht nur für junge und erfolgreiche Menschen in Europa<br />

elementar geworden. In Südamerika ist die Tendenz noch deutlicher <strong>zu</strong> spüren. Für die<br />

jungen Südamerikaner ist Europa nicht nur das begehrte Reiseziel, es ist ein wichtiger<br />

Lern- und Studiumstandort. Ein Europa der Regionen und ohne starre Grenzen ist für die<br />

Besucher aus Übersee noch interessanter geworden. Für einen beachtlichen Teil der<br />

Bevölkerung in fernen Ländern hat die deutsche Sprache eine Brückenfunktion. Das aktive<br />

Interesse der <strong>VDA</strong>-Austauschschüler an einem Studium in Deutschland hat deutlich<br />

<strong>zu</strong>genommen. Seit zwei Jahren vermitteln wir auf Wunsch der Deutschen Schulen im<br />

Ausland Besuche und Beratungsgespräche an deutschen Universitäten und Hochschulen.<br />

Die Technischen Hochschulen genießen dabei ein besonderes Ansehen. Einige gefragte<br />

Studiengänge wie z. B. im Umweltschutzbereich absolviert man vor<strong>zu</strong>gsweise in<br />

Deutschland. Um ihren Abgängern die internationale Studienkarriere <strong>zu</strong> erleichtern, haben<br />

die namhaften Schulen im Ausland das International Baccalaureate (IB) eingeführt, eine<br />

weltweit anerkannte Studienberechtigung. Die Deutschen Schulen im Ausland, die<br />

Subventionen vom Auswärtigen Amt erhalten, sind nun verpflichtet, den international<br />

anerkannten Abschluss, das internationale Abitur nach 12 Jahren, an<strong>zu</strong>bieten. Insofern<br />

müssen sich die Heranwachsenden immer mehr anstrengen. Diese Entwicklungen und<br />

Tendenzen müssen wir im Jugendreferat im Auge behalten und bei der Durchführung<br />

unserer Programme berücksichtigen. Infolge dieser Wandlungen und Reformen, wie z. B.<br />

im Zuge der neuesten „G8“-Schulreform in Deutschland, sind die Bewerber an unseren<br />

Schüleraustauschen jünger geworden. Da auch die IB-Aspiranten im Ausland ihre<br />

Austauschreise vorverlegen müssen, treffen diese beiden Entwicklungen generell<br />

harmonisch aufeinander. Die Beteiligung der 14- bis 15-Jährigen (9. und 10. Klasse) an<br />

internationalen Austauschprogrammen entfacht <strong>aber</strong> eine andere Problematik als die<br />

Anleitung von 16- bis 18-jährigen Jugendlichen.<br />

Den ständigen Herausforderungen können wir nur standhalten, wenn wir es in<br />

Zusammenarbeit mit den <strong>VDA</strong>-Landesverbänden schaffen, den <strong>VDA</strong>-Schüleraustausch<br />

deutschlandweit noch bekannter <strong>zu</strong> machen. Obwohl die Austauschschüler aus Übersee<br />

immer noch in ihren Bewerbungsbögen München, Hamburg, Berlin oder Köln als<br />

Wunschorte angeben, gehen <strong>viel</strong>e von ihnen auch nach Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg. Die positiven, dort gewonnenen<br />

Austauscherfahrungen begleiten die Teilnehmer meistens ihr Leben lang, sie entscheiden<br />

oft über die Berufswahl oder über die späteren Ansichten und Meinungen. Der Aufenthalt<br />

junger Menschen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten bietet der aufnehmenden<br />

Region die einzigartige Chance, in der Welt beachtet und geschätzt <strong>zu</strong> werden.<br />

Liebe <strong>VDA</strong>-Mitglieder und liebe <strong>VDA</strong>-Freunde, machen Sie Werbung für Ihre Region und<br />

unterstützen Sie gleichzeitig den <strong>VDA</strong>-Jugendaustausch bei der wichtigsten Aufgabe, bei<br />

der Gewinnung neuer Interessenten und Gastfamilien. Ganz gewiss gibt es auch in Ihrem<br />

Umfeld <strong>viel</strong>e Familien und junge Menschen, die von unseren Austauschprogrammen<br />

profitieren könnten. Die persönlichen Kontakte sind dabei enorm wichtig und oft<br />

entscheidend. Helfen Sie uns, aufgeschlossene Lehrer und Schulen <strong>zu</strong> finden, sprechen<br />

Sie Ihre Lokalpresse auf den <strong>VDA</strong>-Jugendaustausch an! Sie werden sicherlich feststellen,<br />

dass Sie mit diesem Thema in Ihrer persönlichen Umgebung großes Interesse wecken<br />

können. Informationen und Werbematerialien des <strong>VDA</strong>-Jugendreferats senden wir Ihnen<br />

gerne <strong>zu</strong>.<br />

Danuta Zeisig ist Leiterin des <strong>VDA</strong>-Jugendreferates in Sankt Augustin (Im Internet: www.<br />

jugendaustausch@vda-globus.de; E-Post zeisig@vda-globus.de).

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