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Reisebericht als PDF - Österreichischer Campingclub

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REISE Island<br />

Außerirdisch<br />

Haben Sie schon einmal an eine Reise nach Island gedacht? Zugegeben, es gibt<br />

Länder die schneller zu erreichen sind. Aber nur wenige, die so faszinierend sind.<br />

Aber in Island ist es doch so teuer,<br />

könnte ein Vorurteil sein. Stimmt<br />

aber nicht ganz. Selbstversorger<br />

können zu ähnlichen Preisen wie in Österreich<br />

im Supermarkt einkaufen. Auch<br />

Fastfood ist günstig erhältlich. Einzig essen<br />

im Restaurant ist kostspielig. Die Mahlzeiten<br />

kosten fast doppelt soviel wie bei<br />

uns. Sonst halten sich die Nebenkosten in<br />

überschaubarem Rahmen. Campingplätze<br />

sind manchmal kostenlos, einmaliges freies<br />

Übernachten wird außer in Naturparks geduldet.<br />

Es gibt bei vielen Rastplätzen aus-<br />

8 | CampingRevue September 2010<br />

gezeichnete Sanitäranlagen. Wasser ist bei<br />

jeder Tankstelle frei erhältlich. Treibstoff ist<br />

geringfügig teurer <strong>als</strong> in Österreich.<br />

Island ist ein Land für Individualisten, die<br />

die Einsamkeit schätzen. Es ist wie geschaffen,<br />

um mit dem Wohnmobil bereist zu<br />

werden. Denn nur dabei ist ein Erleben Islands<br />

mit allen Sinnen möglich. Es machte<br />

mir gar keinen Spaß, nach einer Woche in<br />

unberührter Natur ohne Ablenkung durch<br />

Fernsehen, Radio oder Internet wieder in<br />

die Zivilisation zurückzukehren.<br />

Man kann die ganze Insel auf der ca.<br />

1400 km langen, gut ausgebauten Ringstraße<br />

Nr. 1 umrunden und erreicht dabei<br />

ganz mühelos die großartigsten Sehenswürdigkeiten.<br />

Stellen Sie sich keine vierspurige<br />

Autobahn vor. Es ist eine asphaltierte<br />

zweispurige Straße, auf der man oft<br />

kilometerweit keinem anderen Fahrzeug<br />

begegnet. Außer es ist Wochenende und<br />

die Isländer schwärmen mit ihren Zeltanhängern<br />

aus, um einen der zahlreichen<br />

Campingplätze zu besuchen. Am Sonntag<br />

Abend, wenn die Einheimischen wieder in


Vestrðir Vestrðir<br />

Vesturland<br />

Höfuðborgarsvæðið<br />

REYKJAVÍK<br />

Suðurnes<br />

Norðurland vestra<br />

Suðurland<br />

Richtung Reykjavik unterwegs sind, kann<br />

es auch mal etwas voller werden.<br />

Die Landschaft erscheint nahezu außerirdisch.<br />

Es zischt und blubbert aus vielen<br />

Ritzen und Spalten, schwefeliger Schlamm<br />

und siedend heißes Wasser wird von unheimlichen<br />

Kräften an die Erdoberfläche<br />

gespuckt. Bäche schlängeln sich durch<br />

dicke grüne Moospolster. Immer wieder<br />

wird man von zu Tal stürzenden Wasser-<br />

fällen begleitet. Diese werden in Reiseführern<br />

zu Recht mit den blumigsten<br />

Norðurland eystra<br />

Austurland<br />

Vergessen Sie bei einer Wanderung<br />

durch das Hochtemperaturgebiet bei<br />

Hveragerdi die Badesachen nicht. Ein Bad<br />

im Bach ist ein Erlebnis<br />

Der Svartifoss beeindruckt durch seine<br />

schwarzen Basaltsäulen.<br />

Erleben Sie die Faszination des größten<br />

Gletscher Europas, des Vatnajökull.<br />

In Pingvellir ist das Auseinanderdriften<br />

der amerikanischen und europäischen<br />

tektonischen Platten durch imposante<br />

Felsspalten erkennbar. Und es ist für die<br />

Isländer ein historisch bedeutender Ort.<br />

Prädikaten bedacht: Gulfoss – einer der<br />

schönsten Wasserfälle Islands, Seljalandsfoss<br />

– einer der beeindruckensten Wasserfälle<br />

Islands (hinter den man gehen kann),<br />

Skogafoss – einer der höchsten Wasserfälle<br />

in Island, Dettifoss – einer der mächtigsten<br />

Wasserfälle Islands … Diese Liste ließe sich<br />

beliebig fortsetzen.<br />

Aber es sind nicht nur die Wasserfälle,<br />

die Sie staunen lassen werden. Auch die<br />

unwirklich anmutenden Lavafelder, die die<br />

ganze Insel überziehen, und von unzähligen<br />

Vulkanausbrüchen erzählen. Und die<br />

einzigartigen Gletscher, deren Zungen bis<br />

ans Meer herunterreichen und die man<br />

ganz bequem vom Wohnmobil aus betrachten<br />

könnte – wenn nicht eine Rundfahrt<br />

am Gletschersee Jökulsarlon locken<br />

würde. Immerhin gehört dieser zum größten<br />

Gletscher Europas, dem Vatnajökull.<br />

Die Isländer sind nicht nur ein Land<br />

der Camper, sondern auch ein Land der<br />

Schwimmer. In jedem noch so kleinen<br />

Nest findet sich ein öffentliches Hallenbad.<br />

Sicher ist Ihnen auch die „Blaue<br />

Lagune“ ein Begriff. Es ist ein Ther- ➤<br />

CampingRevue September 2010 | 9


REISE Island<br />

malfreibad im Südwesten der Insel nahe<br />

Reykjavik. Eine ähnliche Badeanstalt gibt<br />

es auch unmittelbar beim Myvatn See, das<br />

Myvatn Nature Bath. Aber ein Schwimmbad<br />

können Sie auch in der Heimat besuchen.<br />

Viel besser lässt es sich in den „Hot<br />

Pots“ den Badefreuden frönen. Sie finden<br />

diese über die ganze Insel verteilt. Leider<br />

habe ich das Buch über die Hot Pots in Island<br />

erst auf meinem Rückflug nach Wien<br />

in einer Buchhandlung auf dem Flughafen<br />

entdeckt. Besorgen Sie es sich doch schon<br />

bei der Ankunft. Es ist ein tolles Verzeichnis<br />

über die heißen Quellen Islands. Auch<br />

in den Reiseführern sind viele Tipps beschrieben.<br />

Einmal ist es ein Bach, der durch<br />

10 | CampingRevue September 2010<br />

Die Kulisse des Gletschersees Jökulsarlon mit seinen treibenden Eisbergen ist sehr beeindruckend.<br />

vulkanische Kräfte beheizt wird, mal ein<br />

einfaches Stahlbecken oberhalb des Ortes<br />

Husavik mit Blick über die ganze Bucht<br />

oder auch ein gemauertes Becken, bei dem<br />

man die gewünschte Temperatur mittels<br />

Gartenschlauch selber bestimmen kann.<br />

Natürlich muß ich auch noch Reykjavik<br />

und Akureyri der Ordung halber erwähnen.<br />

Das sind zwei der größten Städte auf Island,<br />

die ich besucht habe. Mir ist es schwer gefallen,<br />

nach meinem Aufenthalt in unberührter<br />

Natur einen Abstecher in die Orte<br />

zu machen. Aber es lohnt sich. Wo gibt es<br />

sonst schon eine beheizte Fußgängerzone<br />

zu sehen wie zum Beispiel in Akureyri. Und<br />

Vielleicht haben Sie mehr Glück bei<br />

der Walbeobachtung in Island.<br />

Blick von der Hallgrimskirkja, dem Wahrzeichen Reykjaviks, über die Stadt. Mein Geheimtipp: der Hot Pot in der Nähe von Saudarkrokur.<br />

Der Gullfoss, einer der schönsten Wasserfälle Islands, liegt gar nicht so weit von der Hauptstadt.<br />

Wo der Geysir seinen Namen bekam:<br />

Ein Geysir in Geysir, Island.<br />

Es zischt und brodelt auf der ganzen Insel, ins<br />

kochende Wasser darf man nicht fallen ...<br />

ein Bummel durch die Innenstadt Reykjaviks<br />

ist ebenfalls interessant.<br />

Meine persönlichen Reisehöhepunkte:<br />

Erstens die Mitternachtssonne im Juni.<br />

Zu dieser Zeit wird es nicht einmal annähernd<br />

dunkel. Das Schlafen kann sich für<br />

empfindliche Personen etwas schwierig gestalten.<br />

Und zweitens eine Wanderung im<br />

Hochland bei Landmannalaugur – wegen<br />

der bunten Berge eine der schönsten Gegenden.<br />

Übrigens: Meine Reise, die nur<br />

vier Wochen nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull<br />

stattfand, wurde nicht im Geringsten<br />

davon beeinträchtigt.<br />

sAbine fuss<br />

Fotos: Fuss (12), Fibich (1), Grafik: jakl


Die isländischen Campingplätze sind von herrlichen Naturkulissen geprägt.<br />

InformatIon<br />

ReIseLektüRe:<br />

Mit dem Wohnmobil nach Island, Verlag: Womo-Verlag<br />

ISBN-10: 3939789437, ISBN-13: 978-3939789437<br />

DUMONT Reise-Taschenbuch Island, DUMONT Reiseverlag, Ostfildern<br />

ISBN-10: 3770172876, ISBN-13: 978-3770172870<br />

Feuernacht: Island-Krimi, Yrsa Sigurdardottir Verlag: Fischer (Tb.)<br />

ISBN-10: 3596188709, ISBN-13: 978-3596188703<br />

Infos für Camper:<br />

ANReIse MIt DeR FähRe uND eIgeNeM WohNMobIL:<br />

▲ Abfahrt Hanstholm (Dänemark): Dienstag 11 Uhr<br />

▲ Ankunft Seydisfjördur (Island): Donnerstag 9 Uhr<br />

▲ Hinfahrt Mittelsaison Juni<br />

▲ Rückfahrt Hochsaison Juli<br />

▲ Wohnmobil 5–6 m lang, über 1,9 m hoch<br />

▲ Doppel Innenkabine<br />

▲ Ohne Verpflegung<br />

Preis für ein Wohnmobil und 2 Personen: ca. € 2.320,–:<br />

Info und Buchungen in allen ÖAMTC-Reisebüros<br />

Tel.: 0810 120 120, www.oeamtc.at/reise<br />

FLugpAuschALReIse:<br />

▲ Flug ab/bis Wien<br />

▲ Wohnmobil Fiat Ducato mit 4 Schlafplätzen<br />

▲ Unbegrenzte Kilometer<br />

▲ Versicherung<br />

Preis pro Person für 14 Tage Aufenthalt: ca. € 1.800,–<br />

Info und Buchungen in allen ÖAMTC-Reisebüros<br />

Tel.: 0810 120 120, www.oeamtc.at/reise<br />

Fremdenverkehrsamt Für Island: www.visiticeland.com<br />

Broschüre üBer autoFahren In Island:<br />

www.us.is/scripts/WebObjects.dll/US.woa/swdocument/741/Deutsch.pdf<br />

verkehrsBerIcht und strassenzustand:<br />

www.vegagerdin.is/english/road-conditions-and-weather/<br />

tIpps:<br />

▲ Campingplätze in Island haben oft keine Infrastruktur wie Geschäfte,<br />

Rezeption oder Entsorgungsmöglichkeiten.<br />

▲ Nutzen Sie jede Möglichkeit zum Tanken, es findet sich oft erst nach hunderten<br />

Kilometern die nächste Tankstelle.<br />

▲ Vor Ausflügen ins Hochland informieren Sie sich bei den zahlreichen<br />

Touristeninformationen über den Straßenzustand. Mit einem „normalen“<br />

Wohnmobil sind nur wenige Hochlandpisten zu befahren.<br />

▲ Eine geführte Camp Tour für 2011 ist in Ausarbeitung.<br />

Biograd - Dalmatien - Kroatien<br />

www.campsoline.com<br />

T: +385 (0)23 383 351<br />

e-mail: info@campsoline.com<br />

• An der mittleren Adria im schattigen Pinienhain mit sandiger Kűste im<br />

Herzen<br />

der Köningsstadt Biograd<br />

• In der Nähe vom Nationalpark „Kornaten“ und der „Krka Wasserfälle“<br />

• Autobahn bis Biograd<br />

CampingRevue September 2010 | 11

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