3 - Revi Trust
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Nr. 24 November 2009<br />
3 Totalrevision des MWST-Gesetzes in der Schweiz 5 Folgen<br />
der Totalrevision für Liechtenstein 7 Sind Abschreibungen in<br />
Liechtenstein abgeschrieben? 9 Internes Kontrollsystem IKS<br />
11 Optimierungsmöglichkeiten bei Liegenschaften nutzen
Inhalt<br />
3 Totalrevision des Mehrwertsteuer-Gesetzes in der Schweiz<br />
5 Folgen der Totalrevision für den<br />
Wirtschaftsstandort Liechtenstein<br />
7 Sind Abschreibungen in Liechtenstein abgeschrieben?<br />
9 Internes Kontrollsystem IKS<br />
11 Optimierungs- und Entlastungsmöglichkeiten<br />
bei Liegenschaften nutzen<br />
14 Interna<br />
Thema<br />
Thomas Witschi<br />
Totalrevision des Mehrwertsteuer-Gesetzes<br />
in der Schweiz<br />
Am 1. Januar 2010 tritt das neue Mehrwertsteuer-Gesetz in der Schweiz in Kraft. Ziel<br />
der Totalrevision war die Neustrukturierung und Vereinfachung des Gesetzes.<br />
ie Mehrwertsteuer (nachfolgend<br />
D MWST) wurde auf den 1. Januar<br />
1995 mittels Verordnung durch den Bundesrat<br />
eingeführt und hat die bis dahin erhobene<br />
Warenumsatzsteuer abgelöst. Anlässlich<br />
des Berichts «10 Jahre MWST»<br />
(2005) hat der Bundesrat beschlossen,<br />
dass das MWST-Gesetz grundsätzlich<br />
überarbeitet werden muss. Das Eidg. Finanzdepartement<br />
(EFD) hat daraufhin eine<br />
Vorlage zur Reform der MWST erstellt. Am<br />
25. Juni 2008 hat der Bundesrat dem<br />
schweizerischen Parlament einen Vorschlag<br />
für die Totalrevision des MWST-Gesetzes<br />
unterbreitet. Am 12. Juni 2009<br />
wurde das total revidierte MWST-Gesetz<br />
vom schweizerischen Parlament verabschiedet<br />
und die Inkraftsetzung auf den 1.<br />
Januar 2010 festgelegt.<br />
Die wichtigsten Änderungen des<br />
MWST-Gesetzes im Überblick<br />
Keine Satzänderung per 1.1.2010<br />
Die in der Volksabstimmung vom 27. September<br />
2009 angenommene Erhöhung<br />
der MWST auf 8.0 Prozent findet nicht im<br />
Rahmen der MWST-Reform statt. Die vorgeschlagene<br />
Erhöhung soll dazu dienen,<br />
die finanziellen Engpässe der staatlichen<br />
IV zu decken. Die Satzänderung wird erst<br />
am 1. Januar 2011 in Kraft treten.<br />
Mindestumsatzgrenze für die Steuerpflicht<br />
wird vereinheitlicht<br />
Die Mindestumsatzgrenzen für die Steuerpflicht<br />
werden auf 100'000 Franken ver-<br />
einheitlicht. Neu begründet jedoch nicht<br />
mehr das Überschreiten der Limite die<br />
Steuerpflicht, sondern das Unterschreiten<br />
der Limite befreit von der Pflicht zur Entrichtung<br />
der MWST. Die Erhöhung der<br />
Umsatzlimite verfolgt den Zweck, kleinere<br />
Unternehmen von der administrativen Belastung<br />
der MWST zu befreien.<br />
Neu muss ein Unternehmen für die freiwillige<br />
Steuerpflicht nicht mehr optieren. Wer<br />
hingegen per 1. Januar 2010 die Mindestumsatzgrenze<br />
nicht erreicht und sich zukünftig<br />
von der MWST-Pflicht befreien will,<br />
muss dies der Eidg. Steuerverwaltung bis<br />
zum 31. Januar 2010 schriftlich mitteilen.<br />
Die Befreiung muss während mindestens<br />
einem Jahr beibehalten werden.<br />
Maximaler Jahresumsatz für die Saldosteuermethode<br />
wird erhöht<br />
Der maximale Jahresumsatz zur Abrechnung<br />
mittels der Saldosteuermethode<br />
wird von drei auf fünf Millionen Franken<br />
und die Steuerzahllastgrenze (MWST-<br />
Schuld) von 60'000 auf 100'000 Franken<br />
erhöht. Infolgedessen können mehr Steuerpflichtige<br />
von der vereinfachten Abrech-<br />
3
4<br />
Thema Totalrevision des Schweizer MWST-Gsetzes<br />
nung mittels Saldosteuermethode profitieren.<br />
Die Saldosteuermethode muss nur<br />
noch während mindestens einem Jahr beibehalten<br />
werden.<br />
Per 1. Januar 2010 erhalten alle steuerpflichtigen<br />
Personen die Möglichkeit, die<br />
Abrechnungsmethode zu wechseln. Ein<br />
Wechsel setzt ein schriftliches Gesuch<br />
voraus, das bis spätestens Ende März<br />
2010 an die Eidg. Steuerverwaltung einzureichen<br />
ist.<br />
Der Vorsteuerabzug wird erweitert<br />
Das neue Gesetz verfolgt den Grundsatz,<br />
dass alle im Rahmen einer unternehmerischen<br />
Tätigkeit angefallenen Vorsteuern<br />
grundsätzlich abziehbar sein sollen. In diesem<br />
Zusammenhang wurde der Ausschluss<br />
von 50 Prozent der Vorsteuer für<br />
Verpflegung und Getränke gestrichen und<br />
die Vorschriften an die Rechnungsstellung<br />
des Leistungserbringers formell gelockert.<br />
Eine eindeutige Identifizierung der Vertragsparteien<br />
und der Leistung ist jedoch<br />
aufgrund der bekannten Elemente (Adressen,<br />
MWST-Nummer, MWST-Satz, Datum<br />
der Lieferung etc.) weiterhin erforderlich.<br />
Die mehrwertsteuerliche Stellvertretung<br />
wird vollständig neu geregelt<br />
Bis anhin musste bei einer direkten Stellvertretung<br />
die vertretene Person dem Leistungsempfänger<br />
bekannt sein. Neu muss<br />
der Leistungsempfänger nur noch vom<br />
Stellvertreterverhältnis Kenntnis haben.<br />
Die stellvertretende Person muss die vertretene<br />
Person jedoch gegenüber der<br />
Steuerverwaltung jederzeit eindeutig identifizieren<br />
können.<br />
Die Optionsmöglichkeiten auf die Versteuerung<br />
ausgenommener Umsätze<br />
werden ausgebaut<br />
Die Option auf die freiwillige Versteuerung<br />
ausgenommener Umsätze ist ein wichtiges<br />
Instrument, um das Recht auf den<br />
Abzug der angefallenen Vorsteuer zu erwirken.<br />
Damit kann die sogenannte Schattensteuer,<br />
also die indirekte Versteuerung<br />
von Vorleistungen, reduziert werden.<br />
Heute ist für die Optierung eine Bewilligung<br />
der Steuerverwaltung erforderlich.<br />
Neu wird bereits für die Versteuerung optiert,<br />
indem die MWST bei der Rechnungsstellung<br />
für eine von der Steuer ausgenommenen<br />
Leistung offen ausgewiesen<br />
wird. Dadurch kann der administrative Aufwand<br />
sowohl bei den steuerpflichtigen<br />
Personen als auch bei der Steuerverwaltung<br />
niedrig gehalten werden.<br />
Ein Ausschluss der Optierung besteht nur<br />
noch für wenige Umsätze (Versicherung,<br />
Banken, Glücksspiele und Umsätze im Zusammenhang<br />
mit Immobilien, wenn die<br />
Immobilie vom Leistungsempfänger ausschliesslich<br />
für private Zwecke genutzt<br />
wird).<br />
Die Abrechnung des Eigenverbrauchs<br />
wird abgeschafft<br />
Im geltenden Recht stellt der Eigenverbrauch<br />
einen steuerbaren Tatbestand dar.<br />
Neu muss der Eigenverbrauch nicht mehr<br />
als Umsatz abgerechnet werden. Mit der<br />
Gesetzesreform wird der Eigenverbrauch<br />
nur noch in Form einer Vorsteuerkürzung<br />
berücksichtigt.<br />
Steuerpflichtige, die nur aufgrund des baugewerblichen<br />
Eigenverbrauches steuerpflichtig<br />
waren, können sich aus dem<br />
MWST-Register löschen lassen. Betroffene<br />
Unternehmen haben dies der Eidg.<br />
Steuerverwaltung bis zum 31.Januar 2010<br />
mitzuteilen.<br />
Weitere Änderungen des MWST-<br />
Gesetzes in Kurzform:<br />
• Spenden lösen keine Vorsteuerkürzungen<br />
mehr aus<br />
Rainer Marxer<br />
Thomas Witschi<br />
Treuhänder mit<br />
eidg. Fachausweis<br />
Mitglied der Geschäfts-<br />
leitung Fasser &<br />
Leuenberger AG, Zürich<br />
Leiter Treuhand, Zürich<br />
Folgen der Totalrevision des Schweizer<br />
MWST-Gesetzes für den Wirtschaftsstandort<br />
Liechtenstein<br />
Am 28. Oktober 1994 haben Liechtenstein und die Schweiz einen Vertrag über die<br />
MWST im Fürstentum Liechtenstein abgeschlossen, in dem die Übernahme der<br />
schweizerischen MWST-Vorschriften in das liechtensteinische Recht und der parallele<br />
Vollzug auf Verwaltungsebene geregelt worden sind.<br />
ufgrund dieses Staatsvertrags wurde<br />
A das erste liechtensteinische MWST-<br />
Gesetz geschaffen, das am 1. Januar 1995<br />
in Kraft gesetzt worden ist. Der Vertrag<br />
vom 28. Oktober 1994 verpflichtet Liechtenstein,<br />
die Änderungen des schweizerischen<br />
MWST-Gesetzes in das nationale<br />
MWST-Gesetz aufzunehmen. Die Änderungen<br />
werden ebenfalls am 1. Januar<br />
2010 in Kraft gesetzt.<br />
• Reihengeschäfte: Alle in der Reihe<br />
können die Steuerbefreiung geltend<br />
machen<br />
• Die Margenbesteuerung wurde durch<br />
einen fiktiven Vorsteuerabzug ersetzt<br />
• Unentgeltliche Zuwendungen an das<br />
Personal bis 500 Franken unterliegen<br />
nicht dem Eigenverbrauch (Annährungen<br />
an die direkten Steuern)<br />
• Werbegeschenke und Muster unterliegen<br />
ohne Einschränkung nicht dem<br />
Eigenverbrauch<br />
Die ab dem kommenden Jahr gültigen<br />
rund 50 Massnahmen sollen die steuerpflichtigen<br />
Unternehmen administrativ<br />
entlasten und die mit der Erhebung der<br />
Steuer verbundenen Kosten senken. Die<br />
derzeit rund 3'700 steuerpflichtigen Liechtensteiner<br />
Unternehmen können nun von<br />
der erleichterten und vereinfachten<br />
MWST-Gesetzgebung profitieren.<br />
5
Thema Folgen der Totalrevision für den Wirtschaftsstandort FL<br />
Die wichtigsten Veränderungen für Liechtenstein liegen in den folgenden<br />
Bereichen:<br />
Die Mindestumsatzgrenze wird auf CHF<br />
100'000 erhöht, wobei sich jedes Unternehmen<br />
der freiwilligen Steuerpflicht unterstellen<br />
kann. Dies bringt vor allem Vorteile<br />
für Start-up-Unternehmungen. Bis<br />
anhin konnten viele Start-ups die Vorsteuern<br />
der Anfangsinvestitionen nicht zurückfordern,<br />
da sie die Mindestumsatzgrenze<br />
nicht erreicht haben. Durch die neu gebotene<br />
Möglichkeit, sich freiwillig der<br />
MWST-Pflicht unterstellen zu lassen, können<br />
die Vorsteuern von Anfang an zurückgefordert<br />
werden.<br />
Der Maximalumsatz für die Abrechnung<br />
nach Saldosteuersätzen wird erhöht.<br />
Die Erhöhung des Maximalumsatzes von<br />
drei auf fünf Millionen bringt insbesondere<br />
für KMU Vorteile. Die Abrechnung nach<br />
Saldosteuersätzen resultiert in einer erleichterten<br />
Buchführung und generiert dadurch<br />
einen Minderaufwand. Etwa ein<br />
Fünftel der steuerpflichtigen Unternehmungen<br />
in Liechtenstein rechnen derzeit<br />
mit Saldosteuersätzen ab. Es kann davon<br />
ausgegangen werden, dass sich zukünftig<br />
noch mehr Unternehmungen für diese vereinfachte<br />
Abrechnungsmethode entscheiden<br />
werden.<br />
Die Abrechnung des baugewerblichen<br />
Eigenverbrauchs wird abgeschafft. Die<br />
baugewerblichen Leistungen, die für private<br />
Zwecke oder für von der Steuer ausgenommene<br />
Umsätze erbracht werden,<br />
müssen nicht mehr als Eigenverbrauch abgerechnet<br />
werden. Die eigene Wertschöpfung<br />
wird somit nicht mehr besteuert,<br />
woraus für das heimische Baugewerbe<br />
eine grosse Entlastung resultiert.<br />
Diese Änderungen gestalten den Standort<br />
Liechtenstein wirtschaftsfreundlicher.<br />
Damit werden vor allem in der derzeit<br />
schwierigen Wirtschaftssituation die richtigen<br />
Signale gesetzt.<br />
Der Vertrag über die MWST verpflichtet<br />
das Fürstentum Liechtenstein die, in der<br />
Schweiz beschlossene, Mehrwertsteuererhöhung<br />
auf 8.0 Prozent in das nationale<br />
Gesetz aufzunehmen und per 1. Januar<br />
2011 umzusetzen.<br />
Rainer Marxer<br />
Eidg. dipl. Wirtschafts-<br />
prüfer<br />
Partner<br />
Leiter Steuer-, Rechts-<br />
undUnternehmens- beratung, Schaan<br />
Sind Abschreibungen<br />
in Liechtenstein abgeschrieben?<br />
Keines unserer Nachbarländer hat es in den letzten Jahren unterlassen, die Abschreibungsvorgaben<br />
unternehmensfreundlicher zu gestalten, um deutliche Anreize<br />
zur Wirtschaftsförderung zu schaffen. Deshalb erstaunt es etwas, dass im sonst<br />
so steuerfreundlichen Fürstentum Liechtenstein jahrelange Diskussionen und Forderungen<br />
seitens der Wirtschafts- und Treuhandverbände notwendig waren, um<br />
eine Anpassung der steuerlichen Abschreibungen zu erwirken.<br />
6 7<br />
Anje Thöny<br />
is und mit Steuerjahr 2008 ist im Für-<br />
B stentum Liechtenstein die Verordnung<br />
über die steuerlichen Abschreibungen<br />
aus dem Jahre 1968(!) anzuwenden.<br />
Am 15. September 2009 hat die Regierung<br />
nun eine neue Verordnung über die steuerlichen<br />
Abschreibungen erlassen, gültig ab<br />
Steuerjahr 2009. Zwar wurden Zugeständnisse<br />
gemacht, im internationalen Vergleich<br />
besteht aber, insbesondere bei den<br />
längst fälligen Sofortabschreibungen,<br />
immer noch ein klarer Nachholbedarf<br />
(siehe nachfolgende Tabelle):<br />
Abschreibungssätze in % des Buchwertes<br />
FL SG GR ZH ZG A D<br />
Liegenschaften 5 1.5-8 1.5-10 1.5-8 1.5-8 1.5-6 3-7<br />
Fahrnisbauten,<br />
technische Installationen 15 15-20 15-20 15-20 15-20 3-20 3-20<br />
Mobiliar 20-25 25 25 25 25 4-25 4-25<br />
Maschinen, Apparate 30-35 30-45 30-45 30-45 30-45 3-20 3-20<br />
Motorfahrzeuge 35 40 40 40 40 17 17<br />
Goodwill, immaterielle nach nach<br />
Gegenstände 40 40 40 40 40 Jahren Jahren<br />
EDV, Büromaschinen,<br />
Werkzeuge 50 40-45 40-45 40-45 40-45 33 33<br />
Sofortabschreibungen keine bis 90 bis 80 bis 80 Antrag 30 40<br />
Die einzigen wirksamen Änderungen der<br />
Liechtensteinischen Abschreibungs-Verordnung<br />
sind in drei Positionen zu finden:<br />
Liegenschaften neu 5 Prozent (bisher 2-5<br />
Prozent); Goodwill und immaterielle Vermögensgegenstände<br />
neu 40 Prozent (bisher<br />
25 Prozent) und EDV, Büromaschinen<br />
neu 50 Prozent (bisher 20-50 Prozent).
8<br />
Thema Sind Abschreibungen in Liechtenstein abgeschrieben?<br />
Hingegen wurde der Abschreibungs-<br />
Grundsatz in Art. 1 sogar verschärft. So<br />
gelten die Abschreibungen künftig nur<br />
noch dann als geschäftsmässig begründet,<br />
wenn sie für die Geschäftstätigkeit<br />
notwendig sind. Bisher waren sie geschäftsmässig<br />
begründet, wenn sie der<br />
Geschäftstätigkeit dienten. Diese Neuformulierung<br />
bringt zusätzlichen Interpretationsspielraum<br />
und damit Unsicherheit.<br />
Die Schweizer Kantone orientieren sich<br />
mehrheitlich an der Abschreibungstabelle<br />
der Eidgenössischen Steuerverwaltung<br />
(Merkblatt A 1995, Ausgabe 2001), welche<br />
deutlich höhere Prozentsätze als die Liechtensteinische<br />
Lösung vorsieht. Die Kantone<br />
Graubünden und Bern sehen noch innovativere<br />
Abschreibungssätze vor. Österreich<br />
und Deutschland wenden die AfA-Tabellen<br />
(Absetzung für Abnutzung) an und<br />
Italien führt unterschiedliche Abschreibungstabellen<br />
pro Branche. Die Ansätze in<br />
Italien sind ähnlich wie diejenigen in Österreich<br />
und Deutschland gestaltet.<br />
Durch die aktuellen Änderungen verspricht<br />
sich die Regierung nach eigenen Angaben<br />
nicht zuletzt eine Stärkung des Unternehmensstandorts<br />
Liechtenstein. Die vorliegende<br />
zaghafte Anpassung der 40 Jahre<br />
alten Abschreibungsverordnung wirkt aber<br />
eher als Abschreibungskosmetik und vermag<br />
wenig zur Wirtschaftsförderung beizutragen.<br />
Will Liechtenstein im globalen<br />
Steuerwettbewerb bestehen, müssen geeignete<br />
Instrumente zur Verfügung stehen.<br />
In diesem Sinne bleibt insbesondere die<br />
Diskussion und Forderung nach der Möglichkeit<br />
zu Sofortabschreibungen weiterhin<br />
bestehen. Abschreibungen im Einmalerledigungsverfahren<br />
führen im ersten Jahr<br />
zwar zu einer Erschütterung des steuerlichen<br />
Seismographen, der sich in den Folgejahren<br />
aber wieder ausgleicht. Ob eine<br />
Investition der Buchhaltung auf Jahre verteilt<br />
belastet wird oder in einem Jahr,<br />
macht steuerlich keinen nennenswerten<br />
Unterschied. Für ein Unternehmen kann<br />
die Steuermilderung einer Sofortabschreibung<br />
jedoch ausschlaggebend sein, eine<br />
grössere Investition überhaupt tätigen zu<br />
können. Die Sofortabschreibung hat den<br />
Vorteil eines zeitlichen Aufschubs der Gewinnsteuer<br />
und damit eines positiven<br />
Zinseffektes, was bei der Steuerplanung<br />
eine gewichtige Rolle spielt und somit<br />
auch die Standortwahl eines Unternehmens<br />
beeinflussen kann.<br />
Sofortabschreibungen bieten einen klaren<br />
Anreiz für Investitionen. Jede Investition<br />
zielt auf künftige Gewinne ab. Diese werden<br />
versteuert und führen letztendlich zu<br />
höheren Steuereinnahmen.<br />
Wenn mit der Verordnung über die steuerlichen<br />
Abschreibungen die Wirtschaft<br />
wirklich gestärkt und der Standort Liechtenstein<br />
attraktiver gestaltet werden soll,<br />
so muss die Verordnung mit einem fortschrittlichen<br />
Ansatz neu verfasst werden.<br />
Der erste wichtige Schritt dazu hat die Regierung<br />
im September 2009 unternommen.<br />
Der nächste Schritt sollte innovativ<br />
sein und Mut zu Veränderungen zeigen.<br />
Anje Thöny<br />
Mandatsleiterin<br />
Steuerberatung, Schaan<br />
9
Thema Internes Kontrollsystem<br />
Quelle: Organisator. Ausgabe 10/2009 vom 16. Oktober 2009.<br />
Optimierungs- und Entlastungsmöglichkeiten<br />
bei Liegenschaften nutzen<br />
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unter Interna am Ende dieses Heftes.<br />
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10 11
12<br />
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Steuerliche Optimierungsmöglichkeiten<br />
bei Liegenschaften im Kanton Zürich<br />
Thomas Haueter<br />
Am 12. August 2009 hat der Regierungsrat des Kantons Zürich eine neue Weisung<br />
zur Bewertung von Liegenschaften erlassen, welche diejenige aus dem Jahr 2003<br />
ersetzt. Aufgrund dieser Weisung werden alle Liegenschaften neu bewertet und ab<br />
der Steuerperiode 2009 mit den neuen Werten (Vermögenssteuerwert und Eigenmietwert)<br />
besteuert.<br />
urch diese Anpassung ändert sich<br />
D<br />
grundsätzlich an der Besteuerung<br />
nichts, nur dass die Faktoren den heutigen<br />
Gegebenheiten angepasst und dadurch<br />
meistens etwas steigen werden. Im folgenden<br />
Kasten sind die wichtigsten Tipps<br />
für steuerliche Optimierungsmöglichkeiten<br />
bei Liegenschaften aufgeführt, die<br />
weiterhin Gültigkeit haben.<br />
Fünf Tipps für Liegenschaftsbesitzer<br />
• Grosse Renovationen auf mindestens<br />
zwei Jahre verteilen, damit höhere Abzüge<br />
in mehreren Steuerperioden<br />
möglich sind und somit die Progression<br />
gesenkt werden kann.<br />
• Kleinere Reparaturen zusammennehmen<br />
und im gleichen Jahr erledigen,<br />
damit die effektiven Kosten anstatt der<br />
Pauschale von 20 Prozent des Eigenmietwerts<br />
in Abzug gebracht werden<br />
können.<br />
• Wertvermehrende Aufwendungen sind<br />
steuerlich nicht abziehbar, ausser es<br />
betrifft energiesparende oder dem<br />
Umweltschutz dienende Investitionen<br />
in bestehende Gebäude (weitere Details<br />
im Merkblatt des Kantonalen<br />
Steueramts Zürich vom 30. Mai 2005:<br />
www.steueramt.zh.ch/html/erlasse_<br />
merkblaetter/m_energiesparen.htm)<br />
• Sämtliche Belege betreffend Liegenschaften<br />
20 Jahre lang aufbewahren,<br />
denn falls das Steueramt die Kosten<br />
nicht zum Abzug zulässt, können sie<br />
beim Verkauf bei der Grundstückgewinnsteuer<br />
berücksichtigt werden.<br />
• Wenn einzelne Zimmer effektiv leer<br />
stehen (ev. nach Auszug der Kinder),<br />
ist ein Unternutzungsabzug möglich,<br />
indem der Eigenmietwert entsprechend<br />
gekürzt wird.<br />
Thomas Haueter<br />
Eidg. dipl. Steuerexperte<br />
Lic. oec. publ.<br />
Mitglied der Geschäfts-<br />
leitung Fasser & Leuen-<br />
berger AG, Zürich<br />
Leiter Steuerberatung,<br />
Zürich<br />
13
14<br />
Interna<br />
Wir begrüssen neu im <strong>Revi</strong><strong>Trust</strong>-Team<br />
Zürich<br />
Petra Sidler<br />
Nach der Absolvierung meiner kaufmännischen<br />
Ausbildung war ich in einem Dienstleistungsunternehmen<br />
in der Finanzabteilung<br />
tätig und wurde während dieser Zeit<br />
zur Leiterin Finanzen befördert. Danach<br />
war ich während über 10 Jahren in der<br />
Treuhandbranche tätig und durfte mein<br />
Wissen stets erweitern und vertiefen.<br />
Gleichzeitig nahm ich die Ausbildung zur<br />
Treuhänderin mit eidg. Fachausweis in Angriff<br />
und nachkommend spezifische Ausbildungen<br />
im Personalwesen. Später nahm<br />
ich die spannende Tätigkeit als Verantwortliche<br />
für die Finanz- und Personalabteilung<br />
in einem Telekommunikationsunternehmen<br />
wahr. Weil mich eine Tätigkeit in der<br />
Treuhandbranche erneut gereizt hat, habe<br />
ich die Stelle bei Fasser & Leuenberger als<br />
Mandatsleiterin Treuhand angenommen.<br />
Manuela Traxler<br />
Nach meiner kaufmännischen Grundausbildung<br />
in einer Immobilienfirma in Wädenswil,<br />
arbeitete ich drei Jahre als Assistentin/<br />
Sachbearbeiterin Immobilien-Bewirtschaftung<br />
in einer grossen Liegenschaftsverwaltung<br />
in Zürich. Die Vielfalt dieser Branche<br />
und der direkte Kontakt zu den Kunden<br />
haben mich von Beginn an fasziniert. Im<br />
April dieses Jahres habe ich mir einen<br />
Traum erfüllt und bin für drei Monate nach<br />
Florenz gereist, um die italienische Sprache<br />
zu erlernen und einen Einblick in die<br />
toskanische Lebensart zu erhalten. Motiviert<br />
und mit südländischem Temperament<br />
aufgetankt bin ich in die Schweiz zurückge-<br />
kehrt und suchte eine neue Herausforderung<br />
in der Immobilienbranche. Seit August<br />
2009 arbeite ich nun als Assistentin<br />
in der Abteilung Liegenschaften bei der<br />
Fasser & Leuenberger AG und freue mich,<br />
mir weitere Kenntnisse anzueignen und<br />
mein Wissen zu vertiefen.<br />
Schaan<br />
Karin Egloff<br />
Nach meiner kaufmännischen Berufslehre<br />
in einem Treuhandunternehmen<br />
in St. Gallen konnte ich<br />
während rund vier Jahren als Assistentin<br />
im Bereich der Kundenbuchhaltung<br />
und dem Programmsupport<br />
im ehemaligen Lehrbetrieb arbeiten. Während<br />
dieser Zeit habe ich meine Englischkenntnisse<br />
bei einem Sprachaufenthalt in<br />
England vertieft. Anschliessend war ich für<br />
drei Jahre in einem anderen Treuhandbüro<br />
als Sachbearbeiterin für Kundenbuchhaltungen<br />
und Steuererklärungen zuständig.<br />
Berufsbegleitend schloss ich während dieser<br />
Zeit die Weiterbildung als Treuhänderin<br />
mit eidgenössischem Fachausweis ab. Im<br />
Sommer 2007 bin ich in die Region Sarganserland<br />
umgezogen und habe eine Stelle<br />
als Beraterin Treuhand angenommen. Seit<br />
August 2009 bin ich nun bei der <strong>Revi</strong><strong>Trust</strong><br />
in Schaan als Mandatsleiterin in der Abteilung<br />
Kundenbuchhaltung tätig. Die Arbeit<br />
und der Umgang mit verschiedenen<br />
Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen<br />
ist für mich jeden Tag eine neue, aber<br />
auch sehr interessante Herausforderung.<br />
Anje Thöny<br />
Während meiner kaufmännischen Grundausbildung<br />
war ich im Marktforschungsunternehmen<br />
IHA, Hergiswil tätig. Von<br />
1988–1991 absolvierte ich berufsbegleitend<br />
den Lehrgang Betriebsökonomie<br />
HWV bei der AKAD in Zürich und arbeitete<br />
ab 1991 in leitender Funktion bei einer<br />
Krankenkasse. 1994 wechselte ich in eine<br />
Spitalverwaltung und war bis 2000 in den<br />
Funktionen Verwaltungsleiterin, stellvertretende<br />
Direktorin, interne QM-Auditorin<br />
und Tarifkommissionsmitglied Graubünden<br />
tätig.<br />
Im Jahr 2000 suchte ich den Einstieg in<br />
den Finanzbereich und arbeitete während<br />
den folgenden Jahren als Steuerkommissärin<br />
bei der Steuerverwaltung des Kantons<br />
Graubünden. In dieser Zeit absolvierte<br />
ich den SSK-Ausbildungskurs I, Steuerrecht.<br />
Im August 2009 bin ich als Mandatsleiterin<br />
im Bereich Steuerberatung natürliche<br />
Personen zur <strong>Revi</strong><strong>Trust</strong> in Schaan gestossen.<br />
Ich freue mich über die interessante<br />
Aufgabe, als Teil des <strong>Revi</strong><strong>Trust</strong>-Teams unseren<br />
Kunden mit Fachwissen und individueller<br />
Betreuung eine optimale Steuerberatung<br />
zu bieten und am Ausbau dieses<br />
spannenden Beratungsbereiches aktiv mit<br />
zu wirken.<br />
Prüfungserfolge<br />
Die <strong>Revi</strong><strong>Trust</strong>-Gruppe gratuliert den folgenden<br />
Mitarbeitenden zum Prüfungserfolg<br />
und dankt für den Einsatz!<br />
Interna<br />
Wir gratulieren unseren Lehrlingen Janine<br />
Vogt, Simon Sprenger (beide Schaan,<br />
Buchs, Vaduz) sowie Marilou Villamar<br />
(Zürich) zur erfolgreich bestandenen Lehrabschlussprüfung<br />
als Kauffrau/-mann.<br />
Martina Hagen (Vaduz) hat im Frühling erfolgreich<br />
ihre berufsbegleitende Weiterbildung<br />
an der Fachhochschule Chur abgeschlossen<br />
und das Diplom als dipl. Betriebswirtschafterin<br />
HF erhalten.<br />
Vor kurzem einen positiven Prüfungsbescheid<br />
erhalten hat Domenic Eggimann<br />
(Buchs), er ist nun eidg. dipl. Wirtschaftsprüfer.<br />
In letzter Minute vor dem Druck haben<br />
Sarah Moragon und Aita Taverna die erfreuliche<br />
Mitteilung erhalten, dass sie den<br />
Titel Treuhänderin mit eidg. Fachausweis<br />
tragen dürfen.<br />
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