Download - SPÖ Gemeindevertreterverband NÖ
Download - SPÖ Gemeindevertreterverband NÖ
Download - SPÖ Gemeindevertreterverband NÖ
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Starke<br />
Minderheit<br />
Fraktionschef GGR Mag. Werner Besenbäck (43)<br />
Im Gemeinderat stehen sieben SP-<br />
Mandate zehn Mandaten der Bürgerliste<br />
und zwei ÖVP-Mandaten gegenüber?<br />
Gibt es eine Zusammenarbeit<br />
mit der Mehrheitspartei? Werner Besenbäck:<br />
„Es gibt keinerlei Zusammenarbeit<br />
mit der Bürgermeisterpartei.<br />
Ein Informationsfluss in unsere<br />
Richtung existiert praktisch nicht. Der<br />
Zuwachs von drei Mandaten bei der<br />
GRW 2010 wird uns sehr übel genommen.<br />
Wir machen jetzt beinharte<br />
Oppositionspolitik, übrigens als einzige<br />
Fraktion im Gemeinderat. Denn<br />
die kleine ÖVP macht praktisch gemeinsame<br />
Sache mit der Bürgerliste,<br />
die übrigens eine Abspaltung der<br />
ÖVP ist. Dazu kommt, dass die Bürgerliste<br />
keine klassische parteiunabhängige<br />
Liste ist, sondern eine sehr<br />
persönlichkeitszentrierte Liste ist. Da<br />
geht es also weniger um die Interessen<br />
der Gemeinde, sondern oft nur<br />
um Eigeninteressen. Unsere Fraktion<br />
wird in Entscheidungsprozesse überhaupt<br />
nicht eingebunden. Die Situation<br />
ist so schlecht, dass wir nicht einmal<br />
in eines der größten Bauprojekte,<br />
das wir hatten, einbezogen wurden.<br />
+++ Blumau-Neurißhof +++<br />
Bei jedem<br />
Event<br />
präsent<br />
Bei der GRW 2010 fuhr die SP-Blumau-<br />
Neurißhof (Bez. Baden) mit Werner Besenbäck<br />
an der Spitze, ein sensationelles<br />
Plus von drei Mandaten ein! Das Erfolgsgeheimnis<br />
des IT-Controllers: „Wir gehen<br />
auf die Leute zu, sind bei jeder Veranstaltung<br />
in der Gemeinde zugegen.“<br />
Dabei geht es um einen Veranstaltungssaal,<br />
den die Gemeinde angekauft<br />
und in den vergangenen zwei<br />
Jahren saniert hat. Kostenvolumen:<br />
500.000 bis 600.000 Euro. Dabei ist<br />
das Grundstück angekauft worden,<br />
ohne sich darüber Gedanken zu machen:<br />
Wie komme ich in das Grundstück<br />
überhaupt rein – denn es gibt<br />
keine direkte Zufahrt. Es war nur<br />
über ein fremdes Grundstück – ohne<br />
eingetragenes Wegerecht im Grundbuch<br />
– erreichbar. Das erforderte also<br />
eine sehr kostenintensive Neuge-<br />
„Der Zuwachs von 3 Mandaten<br />
wird uns übel genommen“<br />
staltung des Eingangsbereichs u.s.w.<br />
Dann hat es geheißen, die Sanierung<br />
des 60 Jahre alten Daches kostet nur<br />
5.000 Euro und dann stellte sich heraus,<br />
dass es doch 30.000 Euro waren.<br />
Mir persönlich ist es sehr wichtig,<br />
dass wir die Gesprächsbasis mit der<br />
Bürgermeisterpartei nicht verlieren.<br />
Und im Allgemeinen funktioniert das<br />
auch – trotz aller Widrigkeiten.<br />
Schließlich gibt es viele Sachen, wo du<br />
einfach kooperieren musst – denn<br />
schließlich ist das auch im Interesse<br />
der Bevölkerung. Im Gemeinderat<br />
arbeiten wir meistens mit öffentlichkeitswirksamenDringlichkeitsanträgen,<br />
selten aber doch passiert es, dass<br />
einer unserer Anträge angenommen<br />
wird.“<br />
Werden den SP-Mandataren Repräsentationsaufgaben<br />
übertragen?<br />
„Nein, wir treten nie als Vertreter der<br />
Gemeinde auf. Wir kommen auch so<br />
gut wie nie im Amtsblatt vor. Die Gemeinde<br />
leistet sich sogar eine Journalistin,<br />
die das Amtsblatt macht, aber<br />
die Zeitung bedient nur die Bürgermeisterpartei.<br />
Die hat in den letzten<br />
Jahren auch nie ein Flugblatt verschickt,<br />
weil sie sich das sparen kann.<br />
Das sagt eigentlich eh alles darüber,<br />
wo die Bürgerliste ihre Botschaften<br />
an die Bürger bringt.“<br />
Wie schaut es mit der eigenen Öffentlichkeitsarbeit<br />
aus? „Die ist bei uns<br />
Gemeinschaftsarbeit. Wir bringen<br />
sechs bis siebenmal im Jahr eine eigene<br />
Zeitung heraus, die „<strong>SPÖ</strong> aktuell“.<br />
Da arbeitet jeder in der Fraktion mit.<br />
Offiziell treffen wir uns einmal im Monat,<br />
in Wirklichkeit aber viel öfter, weil<br />
Fotos: <strong>SPÖ</strong>-Blumau-Neurißhof<br />
Das Team der SP-Blumau-Neurißhof (v.l.): 1.Reihe: GR Ernst Putz, Sylvia Schild, GGR Mag. Werner Besenbäck, Gabriele Kerstenberger,<br />
Karl Schlager. 2.Reihe: Ingrid Figoutz, Andreas Hametner, Waltraud Schlager, GR Peter Greider, GR Harald Schild,<br />
GR Ing. Franz Sterner, GR Ines Grassel, GR Walter Kotinsky.<br />
wir auch privat miteinander gut können<br />
und befreundet sind. Aus aktuellem<br />
Anlass machen wir auch Flugblätter<br />
und haben eine eigene Homepage,<br />
die GR Ing. Franz Sterner betreut.<br />
Zu den lokalen Wochenzeitungen haben<br />
wir ganz guten Kontakt und die<br />
versorgen wir ab und zu auch mit<br />
Presseaussendungen. Unsere wichtigste<br />
und erfolgreichste Öffentlichkeitsarbeit<br />
passiert bei uns aber im direkten<br />
Kontakt mit den Bürgern. Ganz<br />
wichtig: Wir sind bei wirklich jeder<br />
Veranstaltung im Ort zugegen und<br />
sprechen dort mit den Menschen.<br />
Meist über alles – außer Politik. Wir<br />
pflegen das seit 2005 intensiv. Ich bin<br />
mir sicher, dass diese Präsenz auch ein<br />
wesentlicher Faktor unseres schönen<br />
Erfolges bei der GRW 2012 war.“<br />
Welche Events oder Aktionen veranstaltet<br />
die Partei? „Wir haben den<br />
Kinderfreundemaskenball im Fasching,<br />
Valentinsaktion, Osternest-Aktion, Kabarett-Abende,Laientheater-Aufführungen,<br />
Mai-Feier mit Fackelumzug<br />
und mit Feuerwerk und wir wirken<br />
beim Ferienspiel im Sommer mit. Im<br />
Herbst gibt es die traditionelle Zug-<br />
Fahrt mit ÖBB-Nostalgie. Das ist ein<br />
Tagesausflug, z.B. zum Eggenburger<br />
Mittelalterfest oder heuer zum Nußfest<br />
in Krummnußbaum. Da fahren<br />
immer gut 250 Menschen - auch vie-<br />
„Das Ziel für 2015 ist klar: Ich<br />
will Bürgermeister werden!“<br />
le Nicht-Parteimitglieder mit. Dann<br />
haben wir ein Halloweenfest mit<br />
Punsch-Hütte, das auch immer ganz<br />
toll besucht ist. Da gehen die Einnahmen<br />
immer an einen karitativen<br />
Zweck.“<br />
Wie schwierig ist es, neue Mitarbeiter<br />
und Mitstreiter zu finden? „Also<br />
von den Ergebnissen bei Nationalratswahlen<br />
und Bundespräsidentenwahl<br />
her, sind wir eh eine sozialdemokratische<br />
Gemeinde. Dementsprechend<br />
ist das politische Klima in der<br />
Gemeinde für uns gar nicht schlecht.<br />
Es hat halt in Frühzeiten in der lokalen<br />
<strong>SPÖ</strong> Probleme gegeben und das<br />
müssen wir jetzt wieder bedächtig<br />
aufbauen. Ich denke, wir sind da auf<br />
einem guten Weg, denn ich registriere<br />
bei unseren Leuten in jüngster Zeit<br />
auch wieder ein gesteigertes Interes-<br />
se an der Gemeindepolitik. Sicher<br />
schwieriger ist es mit der Jugend. Aber<br />
bis 2015 können wir auch hier sicher<br />
entsprechende Kandidaten aufstellen.<br />
Ein großes Ziel von mir ist es, endlich<br />
wieder einmal jüngere Leute in den<br />
Gemeinderat reinzubringen.“<br />
Aktuelle Arbeitsschwerpunkte in<br />
der Gemeinde? „Der Straßenbau –<br />
das hängt zum Teil auch mit der vorhin<br />
schon erwähnten Koller-Saal-Sache<br />
zusammen. Der Saal ist übrigens<br />
vor einigen Wochen eröffnet worden<br />
und die genauen Kosten sind immer<br />
noch unklar. Es gibt noch immer keine<br />
Endabrechnung. Ferner: Am Piesting-<br />
Knie gibt es eine Siedlung, die dort<br />
vor zehn Jahren begonnen wurde und<br />
gewachsen ist. Die ist jetzt fertig, die<br />
Leute haben Aufschließungskosten<br />
bezahlt und versinken im Dreck. Es<br />
gibt weder befestigte Straßen noch<br />
eine Beleuchtung.“<br />
Was sind Ihre Ziele, wo wollen Sie<br />
hin? „Für 2015 ganz klar: Die absolute<br />
Mehrheit der Bürgerliste brechen.<br />
Blumau-Neurißhof soll eine sozialdemokratische<br />
Gemeinde werden und<br />
ich will Bürgermeister werden.“<br />
12 13