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Gute Laune fördern - Business-Wissen.de

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Unternehmenskultur<br />

<strong>Gute</strong> <strong>Laune</strong> <strong>för<strong>de</strong>rn</strong>: Stimmungen und<br />

Gefühle <strong>de</strong>r Mitarbeiter richtig<br />

managen<br />

Gut gelaunte Menschen sind erfolgreicher, gesün<strong>de</strong>r<br />

und zufrie<strong>de</strong>ner. Sie tragen zu einem heiteren und<br />

angenehmen Betriebsklima bei und <strong>för<strong>de</strong>rn</strong> so <strong>de</strong>n<br />

Teamerfolg. Doch es gibt auch viele Miesepeter, die<br />

an<strong>de</strong>re mit ihrer schlechten <strong>Laune</strong> anstecken.<br />

Führungskräfte müssen die Gefühle ihrer Mitarbeiter<br />

erkennen und angemessen agieren. Dann <strong>för<strong>de</strong>rn</strong><br />

sie die positive Unternehmenskultur.<br />

Inhalte<br />

<strong>Gute</strong> <strong>Laune</strong> <strong>för<strong>de</strong>rn</strong>: Stimmungen und Gefühle <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter richtig managen................................. 1<br />

Gefühle, <strong>Laune</strong>n und Stimmungen sind<br />

unterschiedlich stark verwurzelt........................... 2<br />

Das Problem mit <strong>de</strong>n <strong>Gute</strong>-<strong>Laune</strong>-Dieben............... 3<br />

Schlechte <strong>Laune</strong>n und Stimmungen stecken an.......4<br />

Gefühle erkennen, verstehen und steuern.............. 4<br />

Positives Denken darf Probleme nicht unter <strong>de</strong>n<br />

Teppich kehren.................................................. 6<br />

Die Unternehmenskultur schafft <strong>de</strong>n Rahmen......... 6<br />

Quellen und weitere Informationen:...................... 8<br />

Arbeit und gute <strong>Laune</strong> – das scheint für viele per se ein<br />

Wi<strong>de</strong>rspruch zu sein. Wer sie in <strong>de</strong>n Bürofluren trifft, sieht<br />

heruntergezogene Mundwinkel, Schultern fallen nach<br />

vorne und ein missmutiges Grummeln soll wohl das<br />

Grüßen sein. Dabei sagen alle Motivations-Experten, mit<br />

schlechter <strong>Laune</strong> lasse sich gar nichts erreichen. Wer Spaß<br />

an seiner Arbeit und Erfolg haben will, <strong>de</strong>r müsse erst<br />

einmal lächeln, positiv <strong>de</strong>nken und an seiner guten <strong>Laune</strong><br />

arbeiten.<br />

Denn wer von vorneherein eine positive Lebenseinstellung<br />

mitbringt, tut sich im Berufsleben meistens leichter. Und<br />

das nicht nur, weil ihn Kollegen mehr mögen. Sie sind im<br />

Allgemeinen erfolgreicher, gesün<strong>de</strong>r und zufrie<strong>de</strong>ner. Viele<br />

Stimmung und Gefühle managen<br />

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Unternehmenskultur<br />

Studien zeigen: Das positive Denken führt dazu, dass<br />

Informationen und Ereignisse an<strong>de</strong>rs wahrgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie wer<strong>de</strong>n nicht gleich in die Schubla<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Vorurteile gelegt, son<strong>de</strong>rn neugierig aufgenommen.<br />

Heiterkeit för<strong>de</strong>rt die Denkleistung. So können diese<br />

Menschen Dinge besser einschätzen und Entscheidungen<br />

treffen, die <strong>de</strong>r Situation angemessen sind.<br />

Gefühle, <strong>Laune</strong>n und Stimmungen sind<br />

unterschiedlich stark verwurzelt<br />

Wahrscheinlich kennt je<strong>de</strong>r aus eigener Erfahrung, wer im<br />

Kollegenkreis in das Typenbild <strong>de</strong>s Miesepeters passt und<br />

welche Folgen das für die eigene Arbeit haben kann. Um<br />

<strong>de</strong>m abzuhelfen, müssen die Ursachen und Auslöser<br />

genauer unter die Lupe genommen wer<strong>de</strong>n. Sigal Barsa<strong>de</strong>,<br />

Professorin an <strong>de</strong>r Wharton School <strong>de</strong>r University of<br />

Pennsylvania, befasst sich seit über 15 Jahren mit <strong>de</strong>r<br />

Frage, wie Emotionen und Stimmungen auf <strong>de</strong>n Einzelnen,<br />

sein Umfeld und das Unternehmen wirken. Sie weißt<br />

darauf hin, dass Gefühle ganz unterschiedliche Ursachen<br />

und Auslöser haben und <strong>de</strong>shalb auch unterschiedlich tief<br />

sitzen:<br />

Es kann je<strong>de</strong>m passieren, dass er von positiven o<strong>de</strong>r<br />

negativen Gefühlen befallen wird; das hat meist<br />

konkrete Auslöser, wenn sich Menschen freuen, wenn<br />

sie lachen o<strong>de</strong>r wenn sie Furcht, Ärger o<strong>de</strong>r Empörung<br />

empfin<strong>de</strong>n (wenn zum Beispiel auf <strong>de</strong>m Weg ins Büro<br />

ein langer Stau war). Nach einer Weile sind diese<br />

Gefühle aber meist wie<strong>de</strong>r verflogen.<br />

An<strong>de</strong>re Stimmungen halten länger an. Manche machen<br />

das an <strong>de</strong>r Jahreszeit fest; aber oft sind es persönliche<br />

Erlebnisse in <strong>de</strong>r Familie o<strong>de</strong>r im Beruf, die eine ganze<br />

Weile die Stimmung <strong>de</strong>s Menschen aufheitern o<strong>de</strong>r<br />

bedrücken können (zum Beispiel bei längerer<br />

Krankheit eines Familienmitglieds).<br />

Schließlich kann es auch am Charakter einer Person<br />

liegen, ob sie immer nur das Negative o<strong>de</strong>r doch<br />

meistens das Positive sieht. Diese Einstellungen sind<br />

tief verwurzelt und können ein ganzes Leben prägen.<br />

Manche Gefühle von Mitarbeitern verschwin<strong>de</strong>n also von<br />

selbst, mit an<strong>de</strong>ren wird man leben müssen, solange man<br />

mit ihnen zusammenarbeitet. Doch vielen fällt das schwer.<br />

Sie fühlen sich von ihren negativ <strong>de</strong>nken<strong>de</strong>n Kollegen<br />

bedrängt und wer<strong>de</strong>n selbst von schlechter Stimmung<br />

befallen.<br />

Stimmung und Gefühle managen<br />

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Unternehmenskultur<br />

Das Problem mit <strong>de</strong>n <strong>Gute</strong>-<strong>Laune</strong>-Dieben<br />

Dagegen kann man sich wehren, sagen die Karriereberater<br />

und Bestseller-Autoren Christian Püttjer und Uwe<br />

Schnierda. In ihrem Buch „Keine Macht <strong>de</strong>n <strong>Gute</strong>-<strong>Laune</strong>-<br />

Dieben“ erklären sie, wie man die missmutigen und<br />

nervtöten<strong>de</strong>n Kollegen, Mitarbeiter und Chefs im Zaum<br />

hält. Sie haben diese Zeitgenossen in sieben Typen<br />

unterteilt:<br />

<strong>de</strong>r Jammer-Junkie, <strong>de</strong>r in allem nur das Schlechte<br />

sieht,<br />

das Misstrauensmonster, <strong>de</strong>r sich selbst nicht und auch<br />

niemand an<strong>de</strong>rem traut,<br />

<strong>de</strong>r Besserwisser-Bösewicht, <strong>de</strong>r grundsätzlich<br />

dagegen ist, weil er es besser weiß,<br />

das Ungeduldsungetüm, <strong>de</strong>r mit seinem ziellosen<br />

Vorwärtsdrang nervt,<br />

<strong>de</strong>r abstrakte Abzocker, <strong>de</strong>r mit Worthülsen und<br />

Luftschlössern alle vollschwatzt, aber selbst nichts tut,<br />

<strong>de</strong>r digitale Depp, <strong>de</strong>r alle mit sinnlosen Informationen<br />

zuschüttet, und<br />

<strong>de</strong>r Routine-Raffke, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n neuen Vorschlag und<br />

je<strong>de</strong> noch so kleine Verän<strong>de</strong>rung verteufelt.<br />

Püttjer und Schnierda erläutern, wie man mit diesen<br />

Menschen am besten umgehen kann. Ihr Ziel ist nicht,<br />

<strong>de</strong>ren Lebenseinstellung zu än<strong>de</strong>rn. Das kann man von<br />

einem normalen Mitarbeiter nicht erwarten. Aber <strong>de</strong>r kann<br />

lernen, dass er <strong>de</strong>m Jammer-Junkie entgegensetzt:<br />

„Genug gejammert – jetzt brauche ich positive<br />

Nachrichten!“ und auch für die an<strong>de</strong>ren gibt es einfache<br />

und wirksame Abwehrstrategien für <strong>de</strong>n Alltag.<br />

Einige Tipps, um mit missmutigen Zeitgenossen besser<br />

umzugehen, sind:<br />

* Gehen Sie <strong>de</strong>n Menschen aus <strong>de</strong>m Weg, die Sie in eine<br />

schlechte Stimmung bringen o<strong>de</strong>r die Sie regelmäßig<br />

durch ihr negatives Denken verärgern, wann immer das<br />

möglich ist.<br />

* Bringen Sie sich auf <strong>de</strong>m Weg in eine Besprechung in<br />

eine positive Stimmung. Erinnern Sie sich an positive<br />

Erlebnisse und beson<strong>de</strong>re Erfolge. Tun Sie sich selbst noch<br />

etwas <strong>Gute</strong>s, bevor Sie in <strong>de</strong>r Besprechung dann <strong>de</strong>n<br />

ständigen Neinsagern begegnen (zum Beispiel einen<br />

leckeren Kaffee holen o<strong>de</strong>r einen Fruchtsaft trinken).<br />

* Richten Sie ihre Aufmerksamkeit in Besprechungen<br />

gezielt auf die Personen, die auch wie Sie <strong>de</strong>nken und eine<br />

Stimmung und Gefühle managen<br />

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Unternehmenskultur<br />

positive Einstellung haben. Suchen Sie zu diesen<br />

Blickkontakt und geben Sie <strong>de</strong>n Miesmachern wenig<br />

Raum, sich zu äußern.<br />

Schlechte <strong>Laune</strong>n und Stimmungen stecken an<br />

Das Problem mit <strong>de</strong>n schlechten <strong>Laune</strong>n <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

ist: Sie breiten sich im Unternehmen aus wie ein Virus.<br />

Barsa<strong>de</strong> sieht das immer wie<strong>de</strong>r in ihren Untersuchungen<br />

und stellt fest:<br />

„Die momentane Gefühlslage überträgt sich von<br />

einer Person zur an<strong>de</strong>ren.“<br />

Das kommt in Besprechungen immer beson<strong>de</strong>rs zum<br />

Tragen. Eine kleine negative Bemerkung an <strong>de</strong>r richtigen<br />

Stelle kann bei allen Teilnehmern eine schlechte<br />

Stimmung verbreiten. Wenn die Kollegen immer nur<br />

jammern, an je<strong>de</strong>m Vorschlag nur das Negative sehen und<br />

ausführlich erklären, warum etwas nicht funktioniert –<br />

dann rollen alle an<strong>de</strong>ren die Augen und verlieren jegliche<br />

Lust. So bleiben wichtige Aufgaben auf <strong>de</strong>r Strecke.<br />

Die Folgen für das Unternehmen und die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>de</strong>n Mitarbeitern können gewaltig sein. Barsa<strong>de</strong><br />

zählt auf:<br />

die Leistung <strong>de</strong>r Mitarbeiter geht zurück,<br />

es wer<strong>de</strong>n keine o<strong>de</strong>r schlechte Entscheidungen<br />

getroffen,<br />

die Kreativität verschwin<strong>de</strong>t,<br />

es kommt zu Konflikten und<br />

Verhandlungen kommen nicht voran.<br />

Das spiegelt sich auch sehr schnell in <strong>de</strong>n Kennzahlen <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens wi<strong>de</strong>r. Gut gelaunte Mitarbeiter haben<br />

weniger Fehltage und machen mehr<br />

Verbesserungsvorschläge. Wenn die sich von <strong>de</strong>n mies<br />

gelaunten Kollegen anstecken lassen, be<strong>de</strong>utet das am<br />

En<strong>de</strong>: Es kommen keine guten Produkte mehr auf <strong>de</strong>n<br />

Markt, Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n abgeschreckt und <strong>de</strong>r Service ist<br />

mangelhaft. Das gefähr<strong>de</strong>t ernsthaft <strong>de</strong>n<br />

Unternehmenserfolg.<br />

Gefühle erkennen, verstehen und steuern<br />

Die Vielfalt <strong>de</strong>r Gefühle erkennen, verstehen und steuern<br />

– das ist eine wichtige Kompetenz, die gera<strong>de</strong><br />

Führungskräfte mitbringen müssen. Das betrifft die<br />

Stimmung und Gefühle managen<br />

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Unternehmenskultur<br />

eigenen Gefühle, aber auch die <strong>de</strong>r Kollegen, Mitarbeiter<br />

und Vorgesetzten. Im Fachjargon wird das<br />

zusammengefasst unter <strong>de</strong>m Begriff: emotionale<br />

Intelligenz. Laut Barsa<strong>de</strong> steckt dahinter:<br />

„Das ist die Fähigkeit, mit <strong>de</strong>r Mitarbeiter die eigenen<br />

Emotionen und die <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren als eine wertvolle<br />

Information betrachten, die dazu beiträgt, in einer<br />

bestimmten Situation besser zu agieren.“<br />

Beispiele<br />

Vertriebsmitarbeiterin Müller hat einen großen neuen<br />

Auftrag an Land gezogen. Sie ist selbst ganz begeistert<br />

und überschwänglich. Aber am nächsten Morgen wartet<br />

sie erst ab, bis sie ihren Chef informiert. Sie prüft <strong>de</strong>ssen<br />

Stimmung. Erst als sie merkt, dass ihm nach einem<br />

anstrengen<strong>de</strong>n und unerfreulichen Meeting, eine positive<br />

Nachricht gut täte, rückt sie damit raus, was für einen<br />

großen Fisch sie an Land gezogen hat. Die Stimmung <strong>de</strong>s<br />

Chefs heitert sich augenblicklich auf. Die Wirkung <strong>de</strong>r<br />

Botschaft verstärkt sich noch und lässt die Frau Müller<br />

glänzend dastehen.<br />

Projektleiter Meier muss seinem Chef erklären, warum sich<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>r neuen Software noch einmal um zwei<br />

Wochen verzögert. Auch er wartet ab, bis <strong>de</strong>r Chef nach<br />

<strong>de</strong>r Mittagspause und einer netten Unterhaltung in einer<br />

besseren Stimmung ist. Der ist zwar nicht begeistert, aber<br />

dann doch bereit, <strong>de</strong>n Zeitplan so anzupassen, dass die<br />

Meilensteine noch eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Gefühle <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren erkennen, einschätzen und<br />

angemessen darauf zu reagieren, ist das eine. Genauso<br />

wichtig ist, die eigenen Gefühle zu beherrschen. Das<br />

können die einen mehr, die an<strong>de</strong>ren weniger. Doch auch<br />

diejenigen, die meinen, ihre <strong>Laune</strong>n und Stimmungen im<br />

Griff zu haben, sen<strong>de</strong>n Signale (Blicke, Körperhaltung)<br />

über ihre Gefühle aus, die an<strong>de</strong>re wahrnehmen. Das<br />

passiert auf bei<strong>de</strong>n Seiten oft unbewusst.<br />

In manchen Berufszweigen sind die Mitarbeiter darauf<br />

angewiesen, alle ihre <strong>Laune</strong>n, soweit es geht, im Griff zu<br />

haben. So sind beispielsweise Stewar<strong>de</strong>ssen beson<strong>de</strong>rs<br />

gefor<strong>de</strong>rt, gegenüber Fluggästen in je<strong>de</strong>r er<strong>de</strong>nklichen<br />

Situation ruhig und freundlich zu bleiben. Sie müssen das<br />

trainieren, eine beson<strong>de</strong>re Gestik und Mimik immer wie<strong>de</strong>r<br />

einstudieren, sodass diese möglichst glaubwürdig<br />

rüberkommt.<br />

Stimmung und Gefühle managen<br />

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Unternehmenskultur<br />

Manche bringen dafür schauspielerisches Talent mit;<br />

sie können mit Arbeitsbeginn in eine beson<strong>de</strong>re Rolle<br />

schlüpfen und verkörpern so <strong>de</strong>n freundlichen Kollegen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n hilfsbereiten Servicemitarbeiter. Es gelingt ihnen,<br />

alle negativen Einflüsse für eine bestimmte Zeit so zu<br />

unterdrücken o<strong>de</strong>r auszublen<strong>de</strong>n, dass es kaum jemand<br />

an<strong>de</strong>rem auffällt.<br />

Doch auch hier gibt es Grenzen: Wenn das Unternehmen<br />

in Schwierigkeiten steckt, wenn Mitarbeiter entlassen<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, dann können auch die ewigen Optimisten<br />

Scha<strong>de</strong>n anrichten. Vorgesetzte, die über solche<br />

Ereignisse hinweggehen o<strong>de</strong>r alles nur schönre<strong>de</strong>n,<br />

verlieren bei ihren Mitarbeitern schnell an Ansehen und<br />

Respekt. Hier ist Verständnis für die Gefühle <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

besser angebracht: „Ich verstehe Ihre Situation und Ihre<br />

Befürchtungen. Aber vielleicht fin<strong>de</strong>n wir einen<br />

gemeinsamen Ausweg.“<br />

Positives Denken darf Probleme nicht unter <strong>de</strong>n<br />

Teppich kehren<br />

Menschen, die alles nur positiv sehen und immer bester<br />

Stimmung zu sein scheinen, neigen dazu, alles nur durch<br />

eine rosarote Brille zu sehen und jegliche Kritik als<br />

unwichtige Bemerkung eines negativen Menschen<br />

abzutun. Hier lauert eine Gefahr, <strong>de</strong>r manche Optimisten<br />

zum Opfer fallen. Ihre Persönlichkeitsmerkmale können<br />

auch von Nachteil sein. Sie erwarten immer positive<br />

Ergebnisse, vertrauen ihrer eigenen Kompetenz, meinen,<br />

alles unter Kontrolle zu haben, und haben ein hohes<br />

Selbstwertgefühl. Sie negieren sämtliche negativen<br />

Gefühle und verdrängen diese – bis es nicht mehr geht.<br />

Dann brechen diese umso stärker durch und hinterlassen<br />

größere emotionale Schä<strong>de</strong>n.<br />

Aus diesem Grund ist auch die Gefahr eines Burn-outs bei<br />

ihnen recht groß, sagt die Psychologin Astrid Schütz in<br />

einem Interview in <strong>de</strong>r Zeitschrift managerSeminare<br />

(2/2008). Ihre Erklärung: Sie halsen sich mehr Arbeit auf<br />

als Pessimisten, sie rechnen nicht damit, dass etwas schief<br />

laufen könnte und planen sich für Projekte und Aufgaben<br />

zu wenig Zeit ein. Irgendwann ist dann auch bei ihnen das<br />

Maß voll. Manche Selbstzweifel können <strong>de</strong>shalb durchaus<br />

angebracht sein.<br />

Die Unternehmenskultur schafft <strong>de</strong>n Rahmen<br />

Es geht also für Führungskräfte nicht darum, immer nur<br />

Spaß zu verbreiten und alles schön zu re<strong>de</strong>n. Viel<br />

wichtiger ist, die Situation zu erfassen und darauf<br />

Stimmung und Gefühle managen<br />

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Unternehmenskultur<br />

authentisch und glaubwürdig zu reagieren. Dazu gehört<br />

auch das offene und manchmal kritische Wort. Wichtig ist:<br />

eine heitere, positive und transparente<br />

Grundstimmung im Unternehmen.<br />

Diese Grundstimmung kann sich nur dort entfalten, wo es<br />

die Unternehmenskultur zulässt. Menschen müssen unter<br />

an<strong>de</strong>rem ihren Kollegen und ihren Vorgesetzten vertrauen<br />

können, sie müssen sich auf diese verlassen können und<br />

sich respektiert und anerkannt fühlen. Insofern haben es<br />

die Führungskräfte in ihrer Hand, dass eine gute<br />

Stimmung im Team herrscht. Sie müssen selbst mit<br />

gutem Beispiel vorangehen.<br />

Hinweis<br />

Mehr zum Thema Unternehmenskultur und zu <strong>de</strong>n drei<br />

Ebenen <strong>de</strong>r Artefakte, <strong>de</strong>r Werte und <strong>de</strong>r<br />

Grundüberzeugen fin<strong>de</strong>n Sie in dieser Lösungshilfe:<br />

Organisationskultur: Rahmenbedingungen und<br />

Einflussfaktoren für ein positives Betriebsklima<br />

Am einfachsten ist, die Mitarbeiter immer wie<strong>de</strong>r auf die<br />

positiven und heiteren Aspekte im Leben und bei <strong>de</strong>r<br />

Arbeit hinzuweisen. In Besprechungen sollten sie<br />

Jammern, unbegrün<strong>de</strong>tes Schlechtre<strong>de</strong>n und ständige<br />

Nörgeleien nicht hinnehmen. Es darf auch mal<br />

herumgealbert wer<strong>de</strong>n; meistens wissen die Mitarbeiter<br />

sehr genau, wo die Grenzen sind und wann wie<strong>de</strong>r<br />

professionelles Han<strong>de</strong>ln gefor<strong>de</strong>rt ist.<br />

Zu einer solchen offenen und heiteren<br />

Unternehmenskultur gehört es auch, die Be<strong>de</strong>nkenträger<br />

zu hören und <strong>de</strong>n Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben,<br />

ihren Ärger abzulassen. Manche Unternehmen haben dafür<br />

ein spezielles Meeting „Was mich stört“ eingerichtet.<br />

Dort wer<strong>de</strong>n alle diese Punkte auf <strong>de</strong>n Tisch gebracht und<br />

dann bearbeitet. Manches erledigt sich allein durch das<br />

darüber Re<strong>de</strong>n; an<strong>de</strong>res macht sichtbar, wie die<br />

Zusammenarbeit im Team verbessert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Oft sind es nämlich bestimmte Rahmenbedingungen o<strong>de</strong>r<br />

Regeln, die bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern Missstimmung<br />

verursachen. Und die lassen sich leicht abstellen und<br />

än<strong>de</strong>rn. Kaffee machen, schmutziges Geschirr<br />

wegräumen, besseres Kantinenessen, mehr frische Luft –<br />

wer auf solche Bereiche achtet und sie im Sinne <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter verbessert, trägt schon erheblich zur Hebung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Laune</strong> bei.<br />

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Unternehmenskultur<br />

Letztlich sind aber alle Mitarbeiter gefor<strong>de</strong>rt. Nur<br />

gemeinsam lässt sich eine positive und heitere<br />

Unternehmenskultur <strong>för<strong>de</strong>rn</strong>. Es ist eine Frage <strong>de</strong>s<br />

Wollens, nicht <strong>de</strong>s Könnens. Und <strong>de</strong>shalb kann und muss<br />

je<strong>de</strong>r bei sich selbst anfangen. <strong>Gute</strong>-<strong>Laune</strong>-Experten<br />

raten:<br />

viel bewegen, Sport treiben, in <strong>de</strong>r Natur und an <strong>de</strong>r<br />

frischen Luft sein;<br />

gut und ausreichend schlafen;<br />

ausreichend trinken;<br />

negative Gefühle bewusst beiseite schieben und ihnen<br />

keinen Raum im Kopf gewähren (zum Beispiel auch<br />

durch symbolische Handlungen o<strong>de</strong>r durch schöne<br />

Dinge, die man sich dann gönnt);<br />

hilfsbereit sein und sehen, wie sich die Empfänger<br />

einer guten Tat darüber freuen;<br />

dankbar sein für das, was man im Leben ist und<br />

erreicht hat, für Familie und gute Freun<strong>de</strong> – und nicht<br />

auf das starren, was man nicht erreicht hat.<br />

Quellen und weitere Informationen:<br />

Managing Emotions in the Workplace: Do Positive and<br />

Negative Attitu<strong>de</strong>s Drive Performance?<br />

Anja Dilk und Heike Littger: Wege aus <strong>de</strong>m<br />

Stimmungstief, managerSeminare (3/2009)<br />

[Jürgen Fleig]<br />

Service<br />

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