Bericht zur Erhaltung der Straßen - Hansestadt LÜBECK ...

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isch analytische Berechnungsverfahren angewendet und bei der anschließenden baulichen Sanierung der hierdurch priorisierten Streckenabschnitte ein spezielles, in seinen Hafteigenschaften speziell auf die Bedürfnisse dünner Deckschichten abgestimmtes Bitumen ausgeschrieben und eingebaut [15]. Auch wenn die durchgeführten Maßnahmen an den Deckschichten die grundlegende Substanz der Hauptverkehrsstraßen nicht erhöhen können, so ist doch davon auszugehen, dass mit diesem technisch äußerst innovativem, absolut neuen Vorgehen die Haltbarkeit der betroffenen Straßen um einen größeren Zeitraum zu herkömmlichen Verfahren verlängert werden. Optik, Ebenheit und Fahrkomfort zeigen nach teilweise fast zwei Jahren Liegezeit noch kaum oder nur wenige Gebrauchsspuren. Es ist daher Aufgabe und Verpflichtung des Bereichs Verkehr gleichermaßen, die technische Entwicklung ständig im Blick zu behalten, das Fachwissen der Mitarbeiter regelmäßig auf aktuellem Stand zu halten und für spezielle Fragestellungen unabhängige Gutachter zu Rate zu ziehen. Im Zuge der knapper werdenden Haushaltsmittel darf folglich gerade nicht die Wissensgewinnung und Wissensanwendung/ -umsetzung einer Aufgabenkritik oder der Haushaltskonsolidierung zum Opfer fallen. Auch muss die Qualität der Bauleistung (damit ist das Zusammenspiel von Bauverfahren, Baustoffen und Bauausführung, aber zugleich auch der Preis der Baumaßnahme zu verstehen) immer als oberstes Maß des Handelns bleiben. Vor diesen Hintergründen bekommt auch die später beschriebene Finanzierungsproblematik der Qualität des Straßenbaus eine besondere Bedeutung. Gleiches gilt für den Qualifizierungsbedarf des städtischen Personals. 2. Organisation in der Hansestadt Lübeck („wie machen wir das eigentlich in der HL?“) 2.1 Straßenbaulastträger Bereich 5.661 Verkehr, Sachgebiete und Personalausstattung Als Straßenbaulastträger verwaltet und unterhält der Bereich Verkehr rd. 740 km Straßen. Diese unterteilen sich in 6 % Bundesstraßen (44 km), 2 % Landesstraßen (15 km), 15 % Kreisstraßen (111 km) und 77 % Gemeindestraßen (570 km). Innerhalb der Abteilung 5.661-2.2 Verkehrswegebau bestehen neben dem bauvorbereitenden Sachgebiet „Straßenerhaltungsmangement/ PMS“ (Ordnungsziffer 5.661-2.21) zwei Sachgebiete 5.661-2.23.1 Straßenunterhaltungsbezirk Ost und 5.661- 2.23.2 Straßenunterhaltungsbezirk West. In diesen beiden Organisationseinheiten werden die Tätigkeiten für die Straßenerhaltung gemäß obiger Aufteilung (vgl. Abbildung 1.2 – 1) vorrangig erledigt. Die beiden Straßenunterhaltungsbezirke besitzen derzeit je zwei, somit insgesamt vier Bauhöfe an den Standorten Klipperstraße, Hinter den Kirschkaten, Heiweg und Alt-Herrenwyk (zugleich Bauhof für den Stadtteil Travemünde). Mit regelmäßigen Ortsbegehungen werden die Straßenzustände kontrolliert und dokumentiert, Reparaturmaßnahmen umgehend festgelegt und mit eigenen Bauhofkolonnen ausgeführt. Das Aufgabenspektrum umfasst vielfältige Wartungs- und Reparaturarbeiten an Asphalt- und Pflasterflächen, Straßenborden, Rinnen und Einlaufschächten sowie an Treppenanlagen und verkehrsrechtlichen Leiteinrichtungen (z.B. Poller). Lassen sich Aufgaben vom Umfang nicht mehr mit eigenem Personal bewerkstelligen, werden sogenannte Jahresverträge an Fachfirmen vergeben. Von den Mitarbeitern der Bauhofkolonnen werden auch regelmäßig Schlaglöcher mit Kaltmischgut gestopft, in den Übergangszeiten Herbst und Frühjahr wenn möglich auch mit warmem Asphalt, der mittels eines eigenen, städtischen „Thermo-Wagens“ von den Mischwerken der Asphaltindustrie das Material zum Einbauort transportiert und dort zur weiteren Verarbeitung vorhält. - 6 -
Aufgrund der steigenden Verkehrsbelastung und des zunehmenden Alters der Straßen der Hansestadt Lübeck kommt der Straßenunterhaltung eine immer größer werdende Bedeutung zu. Dabei werden die Verkehrsflächen in der Hansestadt Lübeck in folgende drei Kategorien eingeteilt: Straßen des Hauptverkehrsnetzes (Funktionsklasse 1): Hauptverkehrsstraßen, Verkehrsstraßen, Sammelstraßen Straßen des Nebenverkehrsnetzes (Funktionsklasse 2): Anliegerstraßen, Wohnstraßen, Fußgängerzonen und Gänge Nebenflächen und Nebenanlagen: Geh- und Radwege, Park- und Stellplätze Der aktuelle Personalstand und die tatsächliche Personalbesetzung (Stand: November 2011) innerhalb der beiden Sachgebiete bzw. auf den vier Bauhöfen stellt sich wie folgt dar: Straßenunterhaltungsbezirk Ost (661-2.23.1) - 7 - Straßenunterhaltungsbezirk West (661-2.23.2) Innendienst: - Dipl.-Ing. (FH) 1 1 - Techniker - 1 - Bautechniker 3 2 Summe: 4 4 Außendienst: - Meister - - - Straßenbauarbeiter 12 8 - Steinsetzer - 1 - Rammer 1 1 - Kraftfahrer 3 5 Summe: 15 15 - davon Vorarbeiter 2 1 - davon Straßenbegeher 4 4 - davon Langzeiterkrankte 1 3 - davon Bauhof Klipperstraße 0 8 - davon Bauhof Hinter den Kirschkaten 0 7 - davon Bauhof Heiweg 7 0 - davon Bauhof Alt-Herrenwyk 8 0 Abbildung 2.1 – 1: Personalbesetzung innerhalb der Straßenerhaltung Es wird deutlich, dass derzeit pro Bauhof – und damit im Mittel für rd. 185 km Straßenlänge – nicht einmal zehn Mitarbeiter für die Arbeiten der Straßenerhaltung tätig sind. Bedenkt man Fehlzeiten wie Urlaube, Krankheiten (auch Langzeiterkrankungen) und Zeitausgleich (häufig im Frühjahr und Sommer, bedingt durch Mehrstunden aus Tätigkeiten für den Winterdienst) haben die Bauhöfe tatsächlich oft nur eine Personalbesetzung von einer Kolonne (drei Mitarbeiter plus ein Fahrer, der mitarbeiten muss bzw. durch den mitarbeitenden Vorarbeiter mit Fahrgenehmigung ersetzt wird). Hinzu kommen körperliche Schäden und Gebrechen aus der kräftezehrenden Tätigkeit langer Arbeitsjahre
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