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Bericht zur Erhaltung der Straßen - Hansestadt LÜBECK ...

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1.4 Begriffe und Aufgaben des <strong>Straßen</strong>erhaltungsmanagements (SEM) und des weiter<br />

gefassten, sogenannten „Pavement Management System (PMS)“<br />

Wie in den obigen Abschnitten bereits beschrieben, besteht für die <strong>Hansestadt</strong> Lübeck und dessen<br />

Verwaltung die Verpflichtung, eine (rechts-) sichere Abwicklung des Verkehrs zu gewährleisten. Zudem<br />

kann die <strong>Erhaltung</strong> des Verkehrswegenetzes angesichts <strong>der</strong> knappen finanziellen und personellen<br />

Ressourcen nur bei <strong>der</strong>en optimiertem Einsatz erfolgen.<br />

Aufgabe und Ziel eines sogenannten <strong>Straßen</strong>erhaltungsmanagements (SEM) ist es, im Sinne eines<br />

effizienten und zielorientierten Ressourceneinsatzes ein Informationssystem/ eine Datenbasis (<strong>Straßen</strong>datenbank)<br />

zu pflegen, die regelmäßige Zustandserfassung und Zustandsbewertung vorzunehmen,<br />

eine konkrete Umsetzungsplanung einschließlich <strong>der</strong> Abstimmung mit sämtlichen Dritten zu<br />

erarbeiten und letztendlich die Entscheidungsfindung <strong>der</strong> politischen Gremien <strong>der</strong> Stadt vorzubereiten.<br />

Dabei entwickelt sich das o.a. „SEM“ inzwischen bundesweit zu einem sogenannten „PMS“, unter<br />

dem <strong>der</strong> weiter gefasste Begriff des systematischen „Pavement Management System“ zu verstehen<br />

ist.<br />

Hier müssen im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Erhaltung</strong>splanung über die reine Umsetzungsplanung hinaus strategische<br />

Entscheidungen vorbereitet werden. Dafür ist regelmäßig nicht nur eine Auswahl und Dringlichkeitsreihung<br />

erhaltungsbedürftiger <strong>Straßen</strong>abschnitte zu bilden, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong>en technisch-wirtschaftliche<br />

Maßnahmenoptimierung im Hinblick auf die Auswahl von Bauweisen und Baustoffen,<br />

Bemessungs-, Verstärkungsmöglichkeiten und baubetrieblichen Planungsalternativen<br />

durchzuführen und zugleich <strong>der</strong> Finanzbedarf unter übergeordneten haushalterischen Vorgaben sowie<br />

Budgetrestriktionen und Zielvorgaben zu bestimmen [13].<br />

1.5 Technische Innovationen <strong>zur</strong> <strong>Erhaltung</strong> von <strong>Straßen</strong><br />

Selbstverständlich entwickelt sich auch <strong>der</strong> <strong>Straßen</strong>bau wie jede technische Disziplin ständig weiter.<br />

Bauweisen werden den sich verän<strong>der</strong>nden Rahmenbedingungen wie wachsende Verkehrsbelastung,<br />

steigende Schwerverkehrsanteile und höhere Achslasten angepasst. Dabei spielen Materialuntersuchungen<br />

<strong>der</strong> Universitäten und Hochschulen genauso eine wichtige Rolle wie technische Innovationen<br />

seitens <strong>der</strong> Bauindustrie o<strong>der</strong> auch von Materialprüfanstalten und Prüflaboren.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e nimmt in den letzten Jahren die Entwicklung von polymermodifizierten Bitumenemulsionen<br />

als Zusatzstoffe und als Haftkleber bei Asphaltbauweisen einen rasanten Verlauf, die sich dann<br />

auch in neuartigen, teilweise noch nicht im technischen Regelwerk verankerten Bauweisen mit neuen<br />

Baustoffen nie<strong>der</strong>schlägt. Zugleich sind erst kürzlich im Bereich des Asphaltstraßenbaus durch<br />

die „Richtlinien für die Dimensionierung des Oberbaus – RDO Asphalt 09“ [10] und <strong>der</strong> Verwendung<br />

numerisch analytischer Berechnungsverfahren Grundlagen erarbeitet worden, um im Rahmen <strong>der</strong><br />

<strong>Erhaltung</strong>splanung von <strong>Straßen</strong> technisch und wirtschaftlich optimierte Instandsetzungskonzepte erarbeiten<br />

zu können.<br />

Die <strong>Hansestadt</strong> Lübeck hat im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Beseitigung <strong>der</strong> Winterschäden in den Jahren<br />

2010 und 2011 genau diese technischen Neuerungen aufgegriffen und ist neue Wege gegangen.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Hansa-Nord-Labor GmbH Ingenieur- und Prüfgesellschaft in Pinneberg<br />

und mit dem Fachgebiet Konstruktiver <strong>Straßen</strong>bau <strong>der</strong> Universität Hannover wurden für die<br />

systematische Beseitigung von Winterschäden an 48 <strong>Straßen</strong>abschnitten und damit an einem rd. 42<br />

km umfassenden Teil des städtischen Verkehrsnetzes die RDO Asphalt 09 und auch neue, nume-<br />

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