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Bericht zur Erhaltung der Straßen - Hansestadt LÜBECK ...

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4. Grenzen, Chancen und Potentiale <strong>der</strong> <strong>Erhaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Straßen</strong><br />

(„wo bestehen ungelöste Probleme?“ und: „welche Möglichkeiten ergeben sich zukünftig?“)<br />

4.1 Grenzen <strong>der</strong> gesamtstädtischen Optimierung des <strong>Straßen</strong>- und Leitungsbaus<br />

Wie unter 2.2 eingehend beschrieben, bedeutet die gesamtstädtische Optimierung des <strong>Straßen</strong>- und<br />

Leitungsbaus die umfassende Bewirtschaftung des Gesamtsystems <strong>Straßen</strong>raum. Dabei stimmen<br />

die Verantwortlichen <strong>der</strong> Infrastruktur (Verkehr, Entsorgungsbetriebe, Stadtwerke, Telekommunikationsunternehmen,<br />

…) die Planung sowie die Neu-, Ausbau- und <strong>Erhaltung</strong>smaßnahmen ihrer bestehenden<br />

Netze aufeinan<strong>der</strong> ab. Dadurch können wertvolle Synergieeffekte entstehen, wovon Infrastruktureigentümer,<br />

Verkehrsteilnehmer, Anwohner und Gewerbetreibende profitieren.<br />

Grundsätzlich hören aber genau dann die Möglichkeiten dieser Optimierung auf, wenn nicht planbare<br />

Maßnahmen auftreten. Hierzu zählen Absackungen, Defekte an Gas- und Wasserleitungen, Kabelbrüche<br />

bei Telekommunikations- und Stromleitungen, Kanaleinbrüche o<strong>der</strong> Ausspülungen. Diese<br />

erfor<strong>der</strong>n häufig Sofort- o<strong>der</strong> Notmaßnahmen, wodurch eine Koordination mit an<strong>der</strong>en Maßnahmen<br />

in <strong>der</strong> Regel ausgeschlossen ist.<br />

Darüber hinaus gibt es kurzfristige Maßnahmen, bei denen eine schnelle und vereinfachte Abstimmung<br />

und Bauvorbereitung erfor<strong>der</strong>lich ist, wenn z.B. eine Baulücke geschlossen wird o<strong>der</strong> sich ein<br />

Unternehmen ansiedelt. Die gesamtstädtische Optimierung des <strong>Straßen</strong>- und Leitungsbaus hat hier<br />

ihre Grenzen und zielt daher nicht auf <strong>der</strong>artige Maßnahmen, son<strong>der</strong>n immer nur auf mittel- und<br />

langfristig angelegte Projekte.<br />

Hier kommt dann ganz wesentlich die Verbindlichkeit von überjährigen Haushalts- und Wirtschaftplänen<br />

zum Tragen. Regelmäßig werden diese beschlossen, erfahren aber durch neue Schwerpunkte<br />

und an<strong>der</strong>e, vielfach politisch motivierte Maßnahmen schon im Folgejahr ihres Beschlusses eine<br />

Än<strong>der</strong>ung. Exemplarisch sei die seit bald zehn Jahren durch die Bauverwaltung angemahnte grundhafte<br />

Sanierung <strong>der</strong> Brandenbaumer Landstraße gemeinsam mit sämtlichen Leitungsträgern genannt.<br />

Vermutlich gerade weil die im Raum stehenden Beträge eine beson<strong>der</strong>e Größe aufweisen,<br />

werden die angemeldeten Haushaltsmittel für den Tiefbau regelmäßig geschoben und zunächst für<br />

an<strong>der</strong>e Aufgaben verwendet. Die Verlässlichkeit städtischen Handelns gegenüber den Ver- und Entsorgungsunternehmen<br />

ist in diesem Fall zwischenzeitlich nicht mehr gegeben.<br />

Auch wird es zunehmend wichtiger, die <strong>der</strong>zeit knappen Haushaltsmittel nicht regelmäßig in neue<br />

Ideen und Projekte zu setzen und damit eine Konkurrenz zum Erhalt <strong>der</strong> bestehenden Infrastruktur<br />

aufzubauen, die dann selbst die besten, unter strengen wirtschaftlichen Prämissen erarbeiteten Prioritätenreihungen<br />

nicht bestehen können.<br />

Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass es für die Aufgaben <strong>der</strong> gesamtstädtischen<br />

Optimierung des <strong>Straßen</strong>- und Leitungsbaus ohne ausreichend kompetentes und zugleich motiviertes<br />

Fachpersonal bei allen Beteiligten nicht möglich ist, ein <strong>der</strong>art komplexes System <strong>der</strong> unterschiedlichsten<br />

Abhängigkeiten zu entwickeln und zu pflegen. Gerade die Motivation wird aber dann<br />

beeinträchtigt, wenn die Verlässlichkeit politischer Beschlüsse und die Verbindlichkeit <strong>der</strong> Haushalts-<br />

und Wirtschaftpläne nicht o<strong>der</strong> nicht ausreichend gegeben ist. Dies hat in <strong>der</strong> Folge auch schon dazu<br />

geführt, dass fachlich kompetentes Personal zu an<strong>der</strong>en Arbeitgebern gewechselt ist und damit in<br />

<strong>der</strong> hiesigen Verwaltung entzogen wurde.<br />

Letztendlich muss auch bedacht werden, dass – solange die notwendigen Finanzmittel fehlen o<strong>der</strong><br />

für an<strong>der</strong>e, gesamtstädtisch wichtigere Projekte verwendet werden – mit veralteten EDV-Systemen<br />

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