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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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282 <strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />

wurde und mit welchem Preussen als Herzogthum in die Geschichte eintritt.<br />

Infolge seiner langen Regierungszeit ist die Zahl der angeführten Gepräge<br />

dieses Münzherrn außerordentlich groß, während unter seinem Nachfolger,<br />

seinem einzigen Sohne Albrecht Friedrich in den Jahren seiner selbständigen<br />

Regierung, das ist von 1569— 1578, den wenigen vorhandenen Stilcken nach<br />

zu schließen, die Miinzthätigkeit sehr beschränkt gewesen sein muss.<br />

Während bisher nur kleine Münzen, Schillinge, Groschen, Pfennige etc.<br />

geprägt wurden, findet sich von dem Markgrafen Georg Friedrich, der im<br />

Jahre 1578 an Stelle des infolge Geisteskrankheit regierungsunfähig gewor-<br />

denen Albrecht Friedrich trat und 1603 starb, der erste Guldenthaler mit der<br />

Jahreszahl 1586. Ihm folgte zuerst als Administrator des Herzogthuraes von<br />

1603— 1618 Johann Siglsmund, von welchem nebst zahlreichen kleineren Münzen<br />

der erste Thaler beschrieben wird. Als der geisteskranke Herzog Albrecht<br />

Friedrich 1618 starb, fiel das Herzogthum seinem Schwiegersohne, dem bis-<br />

herigen Administrator und Kurfürsten Johann Sigismund zu und blieb von da<br />

an für immer mit Brandenburg-Preussen vereint.<br />

In der dritten Abtheilung gelangen die von dem eben erwähnten Zeit-<br />

punkte an geprägten Münzen und Medaillen der Kurfürsten von Brandenbui-g<br />

(1618—1701) zur Besprechung. Zuerst ein Thaler und mehrere Dreipölker<br />

Johann Sigismunds (1618— 1619), dann die Münzen des Kurfürsten Georg<br />

Wilhelm (1619 — 1640), darunter der prachtvolle dreifache Schauthaler mit<br />

allen Titeln des Münzherrn, der nur in einem, im königlichen ^lünzcabinet zu<br />

Berlin aufbewahrten Exemplare (aus der Sammlung Saurma) bekannt und in<br />

der Marienbnrger Sammlung als galvanoplastische Copie enthalten ist.<br />

Von seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm (1640—1688), dem großen<br />

Kui-fürsten, weist die Sammlung die zahlreichsten Münzen aller Größen und<br />

Sorten auf Mit dem Kurfürsten Friedrich III. (1688—1700) schließt der erste<br />

Band dieses prachtvollen Werkes, dessen Bestimmung wohl zunächst in der<br />

sorgfaltigen und genauen Beschreibung der darin aufgezählten 1916 Gepräge<br />

erfüllt wird, der aber durch die, jedem Regenten beigegebenen münzgeschicht-<br />

lichen Erörterungen, durch die Angaben über das Ausbringen aus der Mark,<br />

über Gewicht und Feinhalt der Münzen, über die Münzmeister, Wardeinc, Eiseuschneider<br />

und andere Münzbeamten etc. sehr wesentlich an Wert gewonnen<br />

hat. Wir haben hier eine überaus anerkennenswerte Arbeit vor uns, die sich<br />

den Prachtwerken der numismatischen Literatur würdig anreiht, ja manche<br />

davon übeiragt, deren Erscheinen wir erfreulicher Weise in den letzten Jahren<br />

anzuzeigen Gelegenheit hatten. Ernst.<br />

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