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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />

279<br />

zum Beispiel AcUerkopf, Adlerflügel, Kralle etc., die in den Stempel ein-<br />

geschlagen wurden, erleichterte. Später verfiel man darauf, das ganze Miinzbild<br />

mit Umschrift erhaben, als Patrize, zu schneiden und durch kräftigen Druck<br />

auf den Prägestempel vertieft zu übertragen, also die Matrize herzustellen,<br />

woraus sich allmählich das heutige Senkungsverfahren entwickelte. Da an dieser<br />

Stelle nicht erkh'irt wird, woher, trotz der Verwendung solcher Patrizen, die<br />

vielen Verschiedenheiten im Gepräge der Münzen jener Zeit herrühren, so sei<br />

einschaltungsweise bemerkt, dass es bei der flachen Form der Blindstockfläche<br />

damals eben nur gelang, die erhabenen Theile in die Matrize einzudrücken,<br />

während die weniger erhabenen Theile, darunter die Legenden und Zahlen,<br />

nur wenig oder gar nicht zum Vorscheine kamen ; diese mussten dann, und dies<br />

ist die Ursache der zahlreichen Stempelverschiedenheiten, aus freier Hand nach-<br />

gravirt werden. Erst als man den Bündstöcken eine oben konische Form gab,<br />

kajn das bereits erwähnte Senkvorfahren im ersten Viertel des vorigen Jahr-<br />

hunderts voll zur Geltung, da sich seither alle erhabenen Theile eindrücken,<br />

was mittels einer Patrize zahllose Male wiederholt werden kann, so dass alle<br />

Münzen derselben Gattung stempelgleich werden. Die vielen in die Fußnoten<br />

verlegten Erläuterungen zum Texte, und zahlreiche Bemerkungen über Münz-<br />

stätten, Münzbeamte, Münzverordnungen, Geräthe, geschichtlicho Ereig-<br />

nisse etc. sind für den Forscher ebenso wie für den Sammler von großem<br />

Interesse.<br />

Der zweite Theil des Katalogs bringt in chronologischer Ordnung die<br />

Beschreibung der vorhandenen Stempel und Punzen, welche nach den Regenten<br />

und nach Münzstätten geordnet in 952 Nummern vorgeführt werden. In zehn<br />

Abschnitte gctheilt, bespricht die I. Abtlieilung die Prägestempel aus der Zeit<br />

vor 1521, darunter zuerst den halben Vermählungethaler Kaiser ^Maximilians I.<br />

von 1479, dann den großen Groschen Sigismunds von Tirol von 1-486, beide aus<br />

der Münzstätte Hall herrührend, und ferner den großen Groschen Wladislaws II.<br />

von Ungarn von 150*3 aus der Münzstätte Kreranitz mit dem Namen des<br />

Kammergrafen Turzo. (Bezüglich der vom Verfasser bei Maximilian I. ange-<br />

führten Daten wäre berichtigend zu bemerken, dass Maximilian I. seit 1508<br />

(nicht seit 148G) wohl römischer König, aber niemals deutscher Kaiser war.)<br />

Die IL Abtheilung enthält die Prägestempel aus der Zeit Ferdinand I. (als dessen<br />

Geburtstag der 10. October. anstatt 10. März 1503 angegeben ist; auch war er<br />

nicht seit 1530, sondern erst seit 11. Jänner 1531 römischer König und wurde<br />

zum deutschen Kaiser überhaupt nicht erwählt, sondern nahm den Titel eines<br />

römischen Kaisers 1558 an). In der III. Abtheihing werden die Prägestempel<br />

Maximilian's IL beschrieben, (als dessen Geburtstag wieder unrichtig der<br />

IG. August 1527 angefrlhrt wird, während er schon am 1. August 1527 in Wien<br />

geboren wurde). Dann folgen in der IV. Abtheilung die Stempel aus der Zeit<br />

Rudolfs IL und so fort der Reihenfolge der Regenten nach bis zur X. Abtheilung,<br />

welche die Prägestempel Carls VI. beschreibt. Zwischendurch kommen<br />

auch Prägestempel vor, die für andere Mitglieder des kaiserlichen Hauses, für<br />

Privatpersonen zur Herstellung von besonderen Medaillen v.nd Denkmünzen

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