Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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270 <strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />
diesmal den Weg eingeBchlagen, dass er die Münzbesclireibungen in die ein-<br />
zelnen Abschnitte der Geldgeschichte einschachtolte, darunter leidet jedoch<br />
die Lesbarkeit der Darstellung und die Übersichtlichkeit, da man sich nun die<br />
Erläuterung zu den Münztafeln aus den vier Abschnitten heraussuchen muss.<br />
Darum würde ich Voranstellung der einheitlichen Münzgeschichte und als<br />
zweiten Theil die Münzbeschreibungen anrathen, dabei aber mit Verweisungen<br />
von einem Theil auf den anderen nicht sparen. Endlich wäre noch zu erwägen,<br />
ob nicht eine Erleichterung des münzgeschichtlichen Theiles durch Anfügung<br />
von urkundlichen Auszügen zu erreichen gewesen wäre. Ich gestehe, dass nach<br />
meinem Urtheil das letzte Capitel (S. 142—213) gegenüber den vorhergehenden<br />
stark abfällt, weil der daiin behandelte Stoff nicht bedeutend genug ist, um<br />
eine so breite Darstellung zu rechtfertigen. Eine Ausscheidung des wissen-<br />
schaftlichen Ballastes, durch Überweisung der weniger wichtigeren, oder in<br />
Einförmigkeit sich wiederholenden Nachrichten an einen urkundlichen Anhang<br />
hätte eine knappere Erzählung ermöglicht und das Buch unbeschadet seiner<br />
Vollständigkeit, im ganzen lesbarer gestaltet. Luschin v. Ebengreuth.<br />
6. Schaumünzen des Hauses Hohenzollern. (Herausgegeben von der Gencralver-<br />
waltung der königlichen Museen). Berlin, 1901.<br />
Der luxuriös ausgestattete Großfolioband mit seinen 184 Seiten Text und<br />
90 Tafeln Abbildungen ist eine würdige Festgabe zum zweihundertjährigen<br />
Jubiläum des Königreichs Preussen und ohne Frage eine der glänzendsten<br />
Erscheinungen, welche die numismatische Literatur aufzuweisen hat.<br />
Es darf den Österreicher mit einiger Befriedigung oifüllcn, dass, wie dem<br />
Referenten bekannt ist, die nächste Anregung zu diesem Werke die „Porträt-<br />
medaillen des Erzliauses Östcirelch" waren, nach deren Muster das preussische<br />
Medaillenwerk gehalten sein sollte. Gleichwohl besteht zwischen beiden Werken<br />
in mancher Hinsicht ein durchgreifender Unterschied; der ikonographische<br />
Standpunkt, welcher bei dem österreichischen Werke der einzig maßgebende<br />
ist, erscheint bei den Schaumünzen des Hauses Hohenzollern nicht so durchwegs<br />
festgehalten; vielfach werden hier auch die Kehrseiten der Medaillen<br />
abgebildet, was im Zusammenhalte mit dem einleitenden Texte und mehr<br />
Doch bei dem Mangel einer Stammtafel dem Buche fast den Charakter einer<br />
Geschichte der Medaille am Berliner Hofe verleiht. Andererseits sind hier nicht<br />
allein Guss- und Prägemedaillen, sowie dazu dienende Modelle aufgenommen,<br />
sondern gelegentlich auch Münzen, Schnitzwerke von Elfenbein und Erzeug-<br />
nisse der Porzellanmanufactur-, und nicht allein Stücke aus dem königlichen<br />
Cabinete in Berlin, sondern auch viele aus anderen Museen und Privatsamra-<br />
ungen. Wo die Originale verschwunden sind, behalf man sich mit alten Abbil-<br />
dungen.