Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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<strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />
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bedeutenden Hauses, das mit über 30 Regenten an 800 Jahre lang in der<br />
Magrib el-Wustä geherrscht hat. Es ist daher unter den afrikanischen Prägen<br />
die Zahl der gänzlich neuen, überraschenden Stücke nur gering.<br />
Mit der Sammlung des britischen Museums verglichen, steht diesem jedoch<br />
das Berliner Cabinet auf dem genannten Gebiete durchaus nicht nach.<br />
Der Verfasser dieses schätzbaren Kataloges, Dr. Heinrich Nützel, hat<br />
sich um die orientalische Numismatik durch die Übernahme und, wie die vor-<br />
liegenden zwei Bände zeigen, glänzende Durchführung dieser Riesenaufgabe<br />
höchst verdient gemacht. Das ganze Buch, welches auf 302 Quartseiten<br />
1016 Nummern und ausgedehnte Register enthält, ist vom ersten bis zum<br />
letzten Worte vom Verfasser eigenhändig kalligraphiert worden. Die<br />
Schönheit der Schrift ist über alles Lob erhaben; aber auch die Vortheile der<br />
eingeschlagenen Methode in paläog^aphischer Beziehung sind in diesem Bande<br />
augenfällig; die Münzen dieses Gebietes des Islams sind meist mit Verzierungen<br />
aller Art, Ornamenten, Ringeln, Schnörkeln und diacritischen Punkten über-<br />
säet, deren Wiedergabe iu Letterndruck unmöglich ist und deren Beschreibung<br />
zu den größten Weitläufigkeiten führen würde, Dass aber der Verfasser nicht<br />
nur ein kalligraphisch vollendetes Werk, sondern auch ein Meisterstück an<br />
Correctheit geliefert hat, zeigt sich bei genauer Durchsicht; es sind nur sehr<br />
wenige störende Schreibfehler stehen geblieben, im Vergleiche zu anderen<br />
Publicatiouen über orientalische Gegenstände ein nicht zu unterschätzender<br />
Vorzug. Wenn ich am Schlüsse einige ganz unbedeutende Versehen anführe,<br />
so sei dies nur ein Beweis mehr für die Wahrheit obiger Behauptung.<br />
Hoffen wir, dass der Verfasser genug Ausdauer und Muße haben werde,<br />
um in absehbarer Zeit sein großes Werk zum Abschlüsse zu bringen.<br />
Der lithographische Druck des Werkes ist vorzüglich, das Papier gut,<br />
und die angeschlossenen sechs Tafeln illustriren in tadellosen Lichtdruckrepro-<br />
ductionen die wichtigsten Stücke in ausreichender Weise. Tafel VI mit einigen<br />
modernen Prägen wird vielen willkommen sein. Der Preis des Werkes (20 Mark)<br />
ist angemessen.<br />
An kleinen Unebenheiten in der Transcription u. dgl, habe ich unter<br />
anderen folgende bemerkt:<br />
Seite 66, 67, 212 u, ö. lidini-llah statt r. lidin-allah,<br />
„ 65 Du-1-Nuniden statt r, Du-n-Nuniden.<br />
„ 77 Abu 'Amr der Abbadite statt r, Abu 'Omar.<br />
„ 100 Jüsuf al Mu'taman der Hudide heißt wohl al-Mu'tamin (actives<br />
Partie).<br />
„ 113 u. ö. Majorqa statt r. Majürqa.<br />
„ 135 Mursija statt r. Mürsija, wie sonst richtig steht,<br />
„ 195 Al-Qairowän statt r, Qairuwän, oder besser Qairawän.<br />
„ 219 ou -Jlll der Merinide statt r. ^^^1<br />
„ 243 u. ö. Rabat al-Fath statt r. Ribät.<br />
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