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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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258 Komismatiseh» Literatur.<br />

Im engen Anschlüsse an die Pnblieation der Bibliothöque Nationale in<br />

Paris enthält der vorliegende zweite Band wie der gleiche Lavoix' die Prägen<br />

der mohammedanischen Herrscher von Afrika und Spanien, ein einheitliches,<br />

historisch imd numismatisch scharf iimschriebeuos Gebiet, aus welchem nur<br />

die frühesten fatimidisohen Münzen ausgeschaltet werden mussten, um im<br />

nächsten Bande mit den übrigen ägj-ptischen Prägen beschrieben zu werden.<br />

Diese Abweichung von Frähns System verdanken wir Lavoix; Stanley L. Pooh\<br />

der in seinem Kataloge des britischen Museums noch das alte System befoliit<br />

hat, muss dies nach Abschluss seines grandiosen Werkes wohl bedauert haben -.<br />

dass er die spanischen Münzen an zwei ganz verschiedenen Orten behandelt<br />

und die Trennungslinie ganz willkürlich gezogen hat, beeinträchtigt in hohem<br />

Maße die Brauchbarkeit seiner Arbeit. Man wird es dem Verfasser des Berliner<br />

Kataloges zu Dank wissen, dass er, aut Originalität verzichtend, im Interesse<br />

der Sache sich seinem Vorgänger Lavoix auf das genaueste angeschlossen und<br />

dadurch die vergleichende Benützung beider Arbeiten gefördert hat.<br />

Was im besonderen den Inhalt des vorliegenden zweiten Bandes anbe-<br />

langt, Bo ergibt ein Vergleich mit Lavoix, was schon a priori zu vennuthon war,<br />

eine merkliche Inferiorität der Berliner Sammlung, nicht sowohl an Quantität<br />

als an Qualität. Betreffs beider Gebiete, die hier in Betracht kommen, nimmt<br />

Frankreich eine bevorzugte Stellung ein: die nachbarliche Lage Spaniens und<br />

die nunmehr siebzigjährige Herrschaft in Nordwestafrika, die nicht mehr weit<br />

entfernt ist, alle jene Gebiete zu umfassen, deren numismatische Schätze eben<br />

hier besprochen werden, sichert Frankreich einen bedeutenden Vorsprung vor<br />

anderen Nationen.<br />

Die Prägungen der Omajjaden bieten im vorliegenden Bande wie über-<br />

haupt geringeres Interesse. Von den 428 Stücken des Berliner Museums scheint,<br />

80 viel ich sehe, nur Nr. 164 inedirt zu sein, ein Dirhem des 'Abdallah ihn<br />

Mohammed aus el-Andalus A. H. 281, der auch in Coderas Verzeichnis fehlt.<br />

Die historisch interessanteren Prägen der ersten Fitne bis zum Erscheinen der<br />

Morabiten sind im Berliner Äluseum schwächer vertreten, als in Paris. Die den<br />

Aftasiden in Badajoz zngetheilte Serie ist zwar zahlreich (24 Nummern), doch<br />

zeigt kein einziges Exemplar den Prägeort; auch die Hudiden von Zaragoza<br />

sind stark vertreten, darunter Stücke des Suleimän el-Musta'in mit el-Andalus.<br />

Von den seltenen Münzen aus Calatayud sind sieben Exemplare vorhanden, die<br />

jedoch nichts neues darbieten. Nr. 674 aus Mörtola, mit ausgesprochen almohadischem<br />

Typus, steht an unrichtiger Stelle und wäre besser nach den Muwah-<br />

hiden einzureihen.<br />

Die afrikanischen Dynastien sind gleichfalls etwas schwächer vertreten.<br />

Zu den hervorragend seltenen idrisi tischen Dirhems aus Mutgara, Wadschta,<br />

Tadscherdschera, Warziga, Warga, Watit, Wätil, Jadscherhän, Wazqür u. a.,<br />

die in der Bibliotheque Nationale zum ersten Male auftauchen, treten keine<br />

neuen Exemplare hinzu; ebensowenig sind die Dynastien Magräwa und Beul<br />

Ifren vertreten. Dass die Münzen der Beni Zijän zu den allerseltensten gehören,<br />

zeigt sich auch diesmal ;<br />

im Berliner Cabinet befindet sich keine einzige dieses

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