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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge zur vorderösterrelchischen MunzgescMchte.<br />

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links die Schrägbalken von Burgund. Durchmesser 19 mm, Gewicht<br />

0-5 gr.<br />

Ich erkenne in diesem Gepräge einen T hanner Rappen<br />

Katharinas von Burgund nach dem Münzvertrage vom 24. April<br />

1425.<br />

Dieser Vertrag bildete die erste Erneuerung des RappenmUnz-<br />

bundes nach dem Jahre 1403 und war nach Beendigung der Badener<br />

Fehde zur Hebung von Handel und Wohlstand von den alten Ver-<br />

bündeten abgeschlossen. Die Theilnehmer waren Frau Katharina<br />

von Burgund, Herzogin von Österreich und Regentin im Elsass und<br />

Sundgau, sowie die Städte Basel, Freiburg, Colmar und Breisach.<br />

Katharina, die Gattin Leopolds IV., war nach dessen Tode, 1411,<br />

ihm in der Regiening der elsässischen Besitzungen nachgefolgt.<br />

Nun gab die Vertragsurkunde ^^ für die Herstellung der neuen<br />

Pfennige folgende Vorschriften:<br />

„Dieselben pfenig soellent sin welle gemacht werden und nit<br />

oertecht, umbe das der pfenig an ime selbs dester stercker sye,<br />

lenger gantz blibn und werschaift getuon moege."<br />

Ferner: „Unser frowe von Oesterreich ist das die<br />

slahen wil und slaht, und wir die von Basel, Friburg, Colmar und<br />

Brisach vorgenant, soellent yegliche insunders ire mergkliche<br />

Zeichen daran slahen und so'liche Zeichen in schilte<br />

setzen und gekoernet an den enden, umbe das man den unter-<br />

scheid dirre nuwen phennigen und ouch der alten, so vormals<br />

geslahen sint mergklichen bekennen moege."<br />

Diesen Bestimmungen entspricht unser Pfennig in allen Punkten.<br />

Das „zeichen" oder Wappen Katharinas von Burgund war eben das<br />

verbundene österreichisch-burgundische. Es ist der Vorschrift gemäß<br />

auf einem „schilt" auf einen runden Pfennig gesetzt, der an den<br />

„enden", das heißt am Rande, „gekoeraet" oder mit einem Perlkranze<br />

versehen ist. Letztere Maßregel war eingeführt worden, um<br />

das Beschneiden des Randes der Münze zu erschweren.<br />

Der Beweis für die richtige Zutheilung dieses Pfennigs liegt<br />

ferner seiner absoluten stilistischen Übereinstimmung mit den gleich-<br />

zeitig in Basel, Freiburg und Breisach entstandenen Geprägen, sowie<br />

16) Original in Basel, Staatsarchiv. Stadt. Urk. Nr. 1024.

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