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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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230 Dr. Julius Cahn:<br />

beschriebenen Halbgroschen der Sammlung in St. Paul identisch sind.<br />

Dass dies Gepräge heute so selten geworden ist, dass man es nur<br />

noch in einem Exemplare kennt, wird durch die folgenden Ereignisse<br />

genügend erklärt. Der Zweck des Vorgehens Herzog Leopolds, die<br />

Austreibung der fremden Blapharte, wurde nämlich nicht erreicht,<br />

da er nicht im Stande war, eine genügend starke MUnzthätigkeit zu<br />

entfalten. Bereits in einem Protokolle vom 12. Februar 1402 er-<br />

kannten die verbündeten Städte dies an und die Prägung der<br />

österreichischen Schillinge wurde wieder eingestellt. In dem neuen<br />

Vertrage, der dann ein Jahr später durch die große Bundesaclc<br />

vom 24. Februar 1403 zustande kam, wird ihrer gar nicht mehr<br />

Erwähnung gethan; die Ausprägung des Bundes beschränkte sich<br />

nunmehr auf Stäblerpfennige und Zweilinge, oder eigentliche Rappen,<br />

die wie früher viereckig hergestellt wurden, um an den Kosten<br />

zu sparen.<br />

Zudem wurde dann die Thanner Münze nach dem 22. Sep-<br />

tember 1406 flir lange Zeit geschlossen, da sich der dortige Münz-<br />

meister der Münzfälschung schuldig gemacht hatte und zu Basel<br />

„durch den Kessel" das heißt durch Sieden in kochendem Öle<br />

hingerichtet worden war. In Thann ist dann thatsächlich bis zum<br />

Jahre 1418 nicht mehr geprägt worden.<br />

Es ist demnach als erwiesen anzusehen, dass unser Blapliait<br />

in den Jahren 1405 bis 1411 nicht entstanden sein kann, und dass<br />

Herzog Leopold IV. bereits um 1399 dem ungarischen Orden vom<br />

„umgestürzten Drachen" angehört haben muss.<br />

Das zweite Thanner Gepräge, das uns hier beschäftigen soll,<br />

ist ein Rappenpfennig, der zwar bisher schon als vorderösterreichisch<br />

bekannt war, aber weder einer bestimmten Münzstätte zugetheilt,<br />

noch auch datirt werden konnte.<br />

Es ist dies der folgende einseitige Pfennig.<br />

In einem Hohlrande, der mit 35 Perlen besetzt ist, auf<br />

gespaltenem spanischen Schilde rechts der Balken von OsteiTeich,

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