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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Deilrä^re zur vorderösterreichischen Münz:resobichte.<br />

229<br />

und mugent, der aiiier für ainen Schilling- stäbler oder VI<br />

zweyling phenning gelten und genomen werden soll". Die<br />

Wahl des Münzortes war dem Herzoge freigestellt^ doch kam eine<br />

andere Stadt als Thann nicht in Frage, da diese das Privileg besaß,<br />

die herzogliche Münze zu eigenem Nutzen prägen zu dürfen. Freilich<br />

traten in der Ausgabe der neuen Münze große Verzögerungen ein,<br />

die hauptsächlich in der Schwierigkeit der Silberbeschaffimg ihren<br />

Grund hatten.<br />

Ursprünglich war der St. Martinstag (11. November) 1399 für<br />

die Ausgabe vorgesehen. Doch existirt ein Edict Herzog Leopolds<br />

vom 26. November 1399 *'), durch welches der Termin für die<br />

Verrafung des alten Geldes noch hinausgeschoben wird „als man der<br />

nuwen sinwellen müntze ain notdurft nicht geschlachen mocht<br />

noch haben kund, wan die zeit des anvanges und usgebung derselben<br />

müntz etwas ze kurtz gewesen ist".<br />

Für das Inkrafttreten der Vertragsbestimmungen wurde nun<br />

Lichtmess (2. Februar) 1400 angesetzt. Zwar schickte der Herzog,<br />

wie er an Basel schreibt, seiner Gemahlin Küchenmeister, der bei<br />

ilim eine Art Gcheimrathsstelle versehen zu haben scheint, durch<br />

Städte und Dörfer, um das alte Geld einzuwechseln und es als<br />

Prägematerial für das neue zu benutzen, aber als der festgesetzte<br />

Termin herankam, war wiederum „der newen müntz ain notdurft<br />

noch nicht geslagen noch gemacht" ^*).<br />

Ja, der Baseler Rath ersuchte den Herzog, er möge einstweilen<br />

bis zum Johannistag (24. Juni) von dem Verruf der fremden<br />

Blapharte und der Ausprägung der eigenen abstehen, damit sich<br />

die Kaufmannschaft nicht aus diesen Landen verzöge.<br />

Nach einerweiteren mündlichen Rücksprache mit „dem biederen<br />

Küchenmeister der Frau von Osterreich" ^'^) ist dann wirklich für<br />

kurze Zeit nach den Bestimmungen des Vertrages von 1399 ge-<br />

münzt worden.<br />

Es unterliegt nun keinem Zweifel, dass die damals ausgege-<br />

benen „Schilling stäbler" Herzog Leopolds mit dem von Luschin<br />

Nr. 783.<br />

13; Basel, Staatsarchiv ebenda.<br />

11) Eilass des Herzogs aus Ensislieim. Basel, Staatsarchiv, Stadt. Urk.<br />

i5j Basel, Staatsarchiv St. 58. F. 1.

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