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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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228 Dr. Julius Cahn<br />

Ob damals die Thanner ]\[tinze ttberliaupt schon in Thätigke<br />

trat, lässt sich nicht bestimmt sagen. Thanner Pfennige dieser Periode<br />

sind jedenfalls bis jetzt nicht nachweisbar. Auch spricht die Wahr<br />

scheinlichkeit dagegen. Denn der ausgedehnte Münzbund von 138<br />

i<br />

bewährte sich keineswegs. Die Zwistigkeiten und das gegenseiti<br />

Misstrauen der Mitglieder untereinander ließen es nicht zu einer<br />

einheitlichen Mtinzpolitik kommen und der dauernde Mangel an<br />

Silber machte die Ausführung der Vertragsbestimmungen nahezu<br />

unmöglich. Daher hören wir auch nach dem Bundestage vom<br />

22. August 1393 nichts mehr von diesem Münzbunde, der nach<br />

Ablauf der gesetzlichen Frist gänzlich zei"fiel.<br />

Um einen Ersatz zu schaffen und um seine, durch das Eindringen<br />

fremden Geldes bedrohten Einkünfte aus dem Münzregal zu sichern,<br />

schloss Herzog Leopold IV. am 1. September 1399 mit Bürgermeister<br />

und Rath von Basel einen neuen MUnzvertrag ab, da sein Gebiet von<br />

dieser Stadt wirtschaftlich abhängig war. Die Bedeutung dieses<br />

Vertrages, welchem später noch die Städte Breisach und Colinnr<br />

beitraten, habe ich in meiner Studie: „Der Kappenmünzbund" ein-<br />

gehend erörtert (p. 42 ff.). Hier seien nur die für unseren Halb-<br />

groschen in Betracht kommenden Actenstttcke erwähnt.<br />

Bei den Verhandlungen, welche dem Vertrage vorausgingen,<br />

gab der Herzog dem Bathe von Basel seine Absicht kund, dass er<br />

gegen die das Land tiberschwemmenden schlechten Blapharte d<br />

durch vorzugehen gedenke, dass er selbst diese Münzgattung schlagen<br />

wolle und dann alle fremden Halbgroschen verrufen werde. Durch<br />

einen Beschluss des Baseler Rathes wurde ihm, laut Protokoll '^)<br />

zugestanden, „das der herzog und nyemand anders ganze Schilling-<br />

stebler machen sol an einer stat". Zugleich wurde beschlossen,<br />

dass sämmtlichen neuen Münzen „sinwell", das heißt rund, und nicht<br />

mehr „ortecht" wie die früheren eckigen Pfennige ausgebracht<br />

werden sollten, auch „das jekliche ir sunder merklich Zeichen<br />

darin schlahen".<br />

In die Vertragsurkunde wurden dann diese Bestimmungen auch<br />

aufgenommen. Herzog Leopold behielt sich darin vor, „das wir und<br />

nyemand anders ain grosz synwelle müntz slahen suUent<br />

i2j Basel, Staatsarchiv St. 58. F. 1.<br />

n

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