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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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226 Dr. Julius Cahn<br />

II.<br />

Die ältesten Münzen Ton Thanu im Elsass.<br />

Wie Breisach, hat uns auch die vorderösterreichische Stadt<br />

Thann im Elsass eine nicht unbedeutende Reihe schöner Gepräge<br />

hinterlassen, welche sich ebenfalls Über einen Zeitraum von fast<br />

zwei Jahrhunderten erstrecken. Doch hat Thann nie ein autonomes<br />

Münzrecht besessen, war nie selbstständiges Mitglied des „RappenmUnzbundes",<br />

sondern die Stadt versah dies Regal nur im Namen<br />

der Landesherren, der Herzoge von Österreich. Die späteren Münzen,<br />

welche das redende Stadtwappen, die Tanne, tragen, sind hinläng-<br />

lich bekannt und zuletzt von Engel und Lehr in ihrem Buche „Numis-<br />

matique de l'Alsace" zusammengestellt und beschrieben worden.<br />

Hier soll nur die genaue Datirung und richtige Zuweisung der beiden<br />

ältesten bekannten Gepräge Thanns versucht werden auf Grund<br />

von Urkunden, welche helleres Licht auf diese Frage werfen.<br />

Zunächst haben wir uns hier nochmals mit einem Stücke zu<br />

beschäftigen, welchem Dr. Arnold Luschin v. Ebengreuth bereits in<br />

dieser <strong>Zeitschrift</strong> einen eingehenden Artikel gewidmet hat. Es ist dies<br />

die „Halbe Tumose der Stadt Thann im Elsass", jenes interessante<br />

Unicum aus der Sammlung des Klosters St. Paul im Lavantthale, ®)<br />

welches in einem Aufsatze Luschins im Bande IV der „Numis-<br />

matischen <strong>Zeitschrift</strong>" (Jahrgang 1872, p. 254 if.) behandelt ist. In<br />

scharfsinniger Weise wird dort dies Stück dem Herzog Leopold IV.<br />

von Österreich (1388 bis 1411) zugetheilt und die das österreichische<br />

Wappen umgebende räthselhafte Figur als das Abzeichen des<br />

ungarischen Ordens vom „umgestürzten Drachen" erklärt. Nur die<br />

9) Das Kldster St. Paul im Levantthale in Kärnten wurde zuerst von<br />

Mönchen besiedelt, welche aus dem Kloster St. Blasien im Schwarzwalde vertrieben<br />

waren. Die Urkunden, sowie die kostbaren Kleinodien und die Münzsammlung<br />

stammen aus St. Blasien.

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