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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge zur vorderösterreichiichen Jlünzgeschichte.<br />

225<br />

nächsten fünf Jahre auf eine gemeinsame Münze, deren Schrot und<br />

Korn in dem Vertrage genau festgesetzt wurde ^). Diesem Vertrage<br />

traten nun Bürgermeister undRath der Stadt Breisach, als völlig selbst-<br />

ständige Partei am 4. October bei, ein Beweis, dass sie inzwischen<br />

vom Herzog die freie Verfügung über die Münze erlangt haben<br />

mussten.<br />

Die betreffende Originalurkunde auf Pergament mit anhängendem<br />

Stadtsiegel ist im Karlsruher General-Landesarchiv (Urkunden-<br />

abtheilung 21, Konv. 52) erhalten und lautet:<br />

„AVir der Burgermeister und der Rate ze Brisach tuont kunt<br />

mengelichem mit disem brieff, als unser gnedige herschaft von<br />

Oesterich und die wisen bescheiden, der Burgermeister und die stat<br />

Basel einer ordennung mit einander uberkomen sint, von einer nuwen<br />

muntz wegen, dise nechsten fünf jor noch einander, als derselben<br />

ordennung brieff wiset, da verjehent wir für uns und die unsern, das<br />

wir die ordennung derselben mUntzen ouch halten und in gan<br />

wellent, die fünf jor us, mit allen penen und artikeln so der-<br />

selben ordennung brieff wiset, und gelobent und verheissent ouch<br />

dis also ze haltende by unsern eiden, so wir unser gnedigen<br />

herschaft von Oesterrich getan haut. Und des ze Urkunde so<br />

habent wir der Burgermeister und der. Rate ze Brisach vorgenanter<br />

unser stette ze Brisach Ingesigel gehenkt an disen brieff, der geben<br />

wart an dem nechsten Samestag noch sant michelstag (Oktober 4.)<br />

des jores, do man zalte nach gottes geburte drutzehen hundert<br />

nuntzig und nun jore."<br />

Von da ab tritt die Stadt Breisach immer als selbstständiges<br />

Mitglied des RappenmUnzbundes und Herrin über ihre Münze auf.<br />

Auf den Pfennigen erscheint das Stadtwappen, die sechs über-<br />

einander gethürmten Felsen.<br />

Es geht hieraus also hervor, dass der Stadt Breisach ihr Mlinz-<br />

recht zwischen 1393 und 1399 von Herzog Leopold HL verliehen<br />

wurde, das sie dann zwei Jahrhunderte lang ungeschmälert aus-<br />

geübt hat.<br />

9) Vergl. „Der Rappenmünzbund", p. 42 ff.<br />

Nnmism. Zeitschr. XXXni. Bd. 15

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