Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

224 Dr. Julius Cahn:
So führt denn Herzog Leopold in dem Vertrage von Scliaff-
hausen vom 7. März 1377 '^) Breisaeh als seine Münzstätte auf, neben
Freiburg i. Br., Schaflfbausen, Zofiugen und Bergheini. Ebenso Mird
Breisach in der großen Vertragsurkunde vom 14. September 1387
unter den österreichischen Städten aufgezählt, die eine herzogliehe
Münze haben.
stehung::
Dieser Zeit verdankt folgender Breisacher Pfennig seine Ent-
Im Hochrand der liegende österreichische Bindeschild, bedeckt
von der vom Pfauenwedel überragten Herzogskrone zwischen den
Buchstaben B—R '). Einseitiger Hohlpfennig.
Jedoch der Vertrag von 1387 hatte auf die Dauer nicht die
erwarteten günstigen Folgen für das MUnzwesen und das Land. Nach
1393 zei*fiel die große Vereinigung, welche der ganzen Nordschweiz
und dem Rheinthale bis zum Eckenbach hinab eine einlieitlielic
Münze geben wollte. Herzog Leopold HL sah ein, dass das Münzregal
besser durch die Städte selbst und deren in Handels- und Verkehrs-
fragen erfahrenen Bathsherren verwaltet werden könne, als durch
seine ritterlichen Amtsleute. Die Vorbedingung hictXlr aber war, dass
er der betreffenden Stadt, welche die Verantwortung und die Kosten
für die Münze übernahm, auch den davon entfallenden Schlagschatz
überließ. Für Freiburg that er dies durch die Verleihungsurkunde
vom 28. Septomber 1399*). Für Breisach ist der betretfende Ver-
leihungsbrief nicht mehr auffindbar, er muss aber zwischen 1393
und 1399 ausgestellt worden sein, wie aus der folgenden, bisher
unbekannten Urkunde hervorgeht.
Am 1. September 1399 einigte sich nach langen Verhandlungen
Herzog Leopold mit Bürgermeister und Rath der Stadt Basel für die
6) Eidgen. Abschiede I. D, 140.
"; Vergl, meine Schiirt: „Der Rappenmünzbund" p. 36, u. Meyer: „Brak-
teaten der Schweiz", t. III, 32 a.
8) Freiburger Urkundenbuch If, D. CCCLXI.