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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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222 Dr. Julius Cahn<br />

sacher Gepräge zur Zeit Kaiser Ottos 111. auf. Später stand Breisaeli<br />

unter dem Condominium der Biseliöfe von Basel und der Herzoge von<br />

Zähriugen als Landgrafen im Breisgau. König Heinrich YI. wurde<br />

im Jahre 1185 für den halben Theil der Stadt Lehensmann des<br />

Baseler Bischofs Heinrich I. von Horburg, ein Lehen, das Bisclu»f<br />

Berthold wieder einzog. Als dann unter Kihiig Albrecht die Stadt an<br />

das Reich kam, verblieben den Bischöfen von Basel außer anderen<br />

Rechten, auch die Einkünfte aus der Münze. Kaiser Ludwig ver-<br />

pfändete im Jahre 1331 seinen Antheil an Breisach an die Herzoge<br />

Otto und Albrecht von Österreich. Wie nun aus den folgenden Ur-<br />

kunden hervorgeht, theilten sich im 14. Jahrhunderte die<br />

Bischöfe von Basel und die Herzoge von Osterreich in<br />

den Schlagschatz aus der Münze zu Breisach, so aber, dass<br />

erstere allein Gepräge, Gewicht und Gehalt der Pfennige zu<br />

bestimmen hatten. Die eckigen, brakteatenartigen Breisachcr Pfen-<br />

nige dieser Periode zeigen durchwegs den Baseler Bischofskopf,<br />

und zum Zeichen ihrer Herkunft die Buchstaben B—R.<br />

Beide Parteien nutzten das ihnen zustehende Recht in der<br />

Weise aus, dass sie es verpfändeten. Für den österreichischen Antheil<br />

fand sich folgender Beleg: Durch besiegelte Urkunde vom<br />

4. November 1308 *) theilt Margarcthc Gräfin von Straßberg „den<br />

hochgeborenen Fuersten, den hertzogen von Oestrich, meinen<br />

gnedigen herren" mit, dass sie mit dem Ritter Petermann v. Triberg<br />

ein Abkommen getroffen hat, „daz er den schlagschatz ze Brisach<br />

an sich geloeset hat in aller der wise, als er mir von uwern vordem<br />

versetzet ist umb tusent guldin, als der vertrag wiset, der darüber<br />

geben ist. Wan ich uch und die uwern derselben tusent guldin ledig<br />

und los sag mit diesem brief'^ Sic bittet die Herzoge, dem Herrn<br />

v. Triberg, wie üblich, dieses Pfand zu bestätigen.<br />

Dass aber anderseits die Bischöfe von Basel neben dem anderen<br />

Theil des Schlagschatzes die wichtigsten Rechte über die Münze von<br />

Breisach besaßen, zeigt folgender Passus aus der Urkunde, durch<br />

welche Bischof Johann HI. am 12. März 1373 das Münzrecht des<br />

Stiftes der Stadt Basel verkaufte *): „Die von Brysach soUent ouch<br />

1) Karlsruhe, Gen. Landesarcliiv, Urk. Abt. 21, Konv. 52.<br />

2) Gedruckt bei v. Haller, „Schweizerisches Münz- und Medaillenkabinct".<br />

Bd. H, p. 15.

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