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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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218<br />

Gustav Budlnsky.<br />

sehen Kronländern und deren nächster Umgebung, wobei besonders<br />

die Anzahl der Salzburger, 794 Stück, also mehr als ein Drittel des<br />

beschriebenen Fundes auffallen mttsste, wenn dieselbe nicht in den<br />

engen Beziehungen des Erzbisthumes mit Steiermark und in dem<br />

großen Münzreichthume der Salzburger Erzbischöfe Überhaupt seine<br />

Begründung finden könnte.<br />

Der Münzreichthum mag auch bezüglich des Nachbarlandes<br />

Tirol die Ursache sein, warum, nach Salzburg die meisten Münzen<br />

dieses Fundes, 201 Stück, in Tirol geprägt erscheinen. Bemerkens-<br />

wert ist der Mangel an Prägen aus dem an Steiermark gleichfalls<br />

angrenzenden Königreiche Ungarn, zumal Münzen aus jener Zeit<br />

(Matthias Corvinus bis Ferdinand I.) bekanntlich nicht eben selten<br />

zu nennen sind, und Ungersdoif nur wenige Meilen von der unga-<br />

rischen Grenze entfernt ist. Diese Erscheinung ist jedoch nicht<br />

vereinzelt.<br />

Im ^'erlaufe der letzten beiden Jahrzehnte wurden vom Grazer<br />

Joanneum die Münzenfunde Bierbaum, Gillcrsdorf, Gleisdorf,<br />

Klapping, Kohlberg, Kulmberg, Marburg, Äließling, Buch, Sachsen-<br />

burg und Wolfsdorf meist ganz oder doch zum Tlieilc erworben und<br />

alle diese Funde weisen keine, oder doch nur vereinzelte Münzen<br />

von Ungarn auf.<br />

Da die jüngsten im Ungersdorfer Funde vorhandenen Gepräge<br />

steierische, also Landesmünzen mit der Jahreszahl 1532 sind,<br />

so ist wohl anzunehmen, dass diese Münzen noch im gleichen Jahre<br />

vergraben wurden; denn wir werden kaum fehl gehen, wenn wir<br />

den Türkeneinfall im September 1032, der an Zahl und Stärke der<br />

Feinde, an Ausdehnung und an Verheening der Landstriche, alle<br />

vorhergehenden übertraf, bei welchem es auch vor Gleisdorf, das<br />

damals besonders schwer mitgenommen wurde, zu einem harten<br />

Kampfe mit türkischen Streiftrujjpcn kam, und das benachbarte<br />

Schloss Kirchberg an der Raab erstürmt wurde *), als die unmittel-<br />

bare Veranlassung der Vergrabung dieses Münzschatzes annehmen.<br />

Zum Schlüsse sei hier eine vergleichende Übersicht über die<br />

Zusammensetzung der MUnzfunde von Neunstetten, Wattenweiler<br />

und Ungersdoif nach den verschiedenen Geprägsherren und Jahren<br />

geboten.<br />

'~<br />

2, Ilwof: Die Einfülle der Osunnen in Steiermark. M. d. li. V. f. St. Bd. X.

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