Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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veröfifentlichten Mlinzscliatze von Neunstetten, sowie mit dem soeben
durch Mossauer in den Bl. f. MUnzfreunde (1901, Nr. 12) beschrie-
benen Münzfund von Wattenweiler, die beide um 1525 vergraben
wurden. Wir erhalten dadurch wünschenswerte Aufschlüsse über die
Münzverhältnisse, die ungefähr zu gleicher Zeit in drei ziemlich
fernabgelegenen Gegenden des heiligen römischen Reiches, in Mittel-
deutschland, nächst Anspach auf fränkischem Boden, in Schwaben
nächst Ulm und in Oststeiermark, nahe der ungarischen Grenze
obwalteten. Beachtenswert vor allem ist, dass der Goldumlauf um
1532 in Steiermark und Schwaben schon zurückgegangen sein muss,
da weder im Ungersdorter, noch im Wattenweiler Münzschatz unter
mehreren Kilogramm SilbermUnzen ein Goldstück vorkam, während
im Keunstetter Münzschatze noch an 100 Goldgulden vorhanden
waren. Wir ersehen daraus, wie sehr damals die Scheidemünze, in
den Urkunden „Gulden in Münz" genannt, den Verkehr im Westen
wie im Südosten des Reichs schon übei-flutet hatte. Nicht minder
bemerkenswert ist die Erscheinung, dass die harte Silbermünze, von
den wenigen Tiroler Sechsern abgesehen, in allen drei Funden fehlte,
und dass die Scheidemünzen die Batzengröße nur sehr selten über-
schritten.
Endlich ist hervorzuheben, dass unter den Scheidemünzen in
den drei Funden nahezu dieselben Prägeherren vertreten sind.
Es gestattet dies einen Rücksciduss auf die Prägestätten, welche
im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts, sowohl in Mittel- als in
Südost-Deutschland, den MUnzverkehr vor allem beherrscht haben.
Der IJngersdorfer Fund umfasste nun folgende Prägen:
I. Aquileja.
Antonius de Portogruaro. 1402— 1418.
1. Münze ohne Jahr. Wappen und Adler. Welzl II, 1, Nr. 9473,
Schweitzer S. 48, Abb. 1 1 Stück.
Ludwig von Teck. 1419— 1435.
2. Münze ohne Jahr. Welzl 11/ 1, Nr. 9476, Schweitzer
S. 49 1 Stück.