Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

IX.
Münzfund von Ungersdorf. ')
Von
Gustav Budinsky.
Im Juni 1901 fand der Grundbesitzer Alois Rosenberger in
Ungersdorf, nächst Gleisdorf, in Steiermark, beim Ackern auf
seinem Felde ein irdenes Gefäß mit mehr als 2000 SilbermUnzen,
von welchen es mir gelang, den weitaus größten Theil für das
Joanneum in Graz zu erwerben.
Von den restlichen Stücken gelangten 129 und 24 in den Besitz
des Dr. Wagner, beziehungsweise des k. k. Steuereinnehmers
Richard Karner, welche Herren mir in liebenswürdigster Weise die
betreffenden Stücke zur Ansicht boten und überdies stellte mir der
letztere, welcher sich auch rücksichtlich der wenigen, einzelnen, in
sonstige Hände gelangten einschlägigen Prägen zu informiren
Gelegenheit fand, die mir fehlenden Daten in bereitwilligster Weise
zur Vertilgung. Beiden Herren, insbesondere Herrn Steuereinnehmer
Karner, sei an dieser Stelle für die mir erwiesene Fördening der
beste Dank ausgesprochen.
Die Münzen des Ungersdorfer MUnzfundes reichen zwar mit den
Aquilejer Prägen bis in den Anfang des 15. Jahrhunderts zurück,
zahlreicher und mit Jahreszahlen von 1500— 1532 versehen, sind
jedoch nur die Gepräge des 16. Jahrhunderts.
Seiner Zusammensetzung nach hat dieser Fund manche Ähn-
lichkeit mit dem durch W. Schratz im Bande X dieser Zeischrift
1) Siehe Monatsblatt der W. ii. G. Nr. 218 vom September 1901.