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1 94 Theodor Ippen ^
rentius dev Patrou der Familie Balsa gewesen; dies vorausgesetzt,
wären diese Groschen nicht städtische MUnzen des autonomen
Municipiums Antivari, sondern landesherrliche MUnzen der beiden
Fürsten Georg II. und Balsa III.
Herr Professor V. Celestin hat in den Mittheilungen des Museums
von Sarajevo (Glasnik etc. VIII, 1896, 2. und 3. Heft) eine im
Museum der Stadt Essegg befindliche SilbermUnze des Georg II.
Stracimirov Balsa beschrieben, deren Revers S. Stefan Scutari (^nieht
Scutarensis!) lautet, welche also von Scutari geprägt worden ist. Es
ist dies die einzige bekannte Münze dieser Stadt, aus der Zeit der
Herrschaft der Balsa.
Ich habe zu den von Ljubic beschriebenen Münzen der Balsa
noch mehrere von ihm nicht angegebene Variauten in Scutari ge-
funden, und zwar zu den Münzen Georg II. eine Variante, zu jenen
Balsa HI. vier Varianten. Die Unterschiede beziehen sich aber nur
auf die Umschrift des Averses, welcher den Namen des Fürsten
angibt und betreffen bloß einzelne Buchstaben.
Das Gebiet, dessen Münzen uns hier beschäftigen, kam aus
der Oberherrschaft der Familie Balsa, unter welcher es bloß beiläufig
60 Jahre verblieben war, unter die directe Herrschaft Venedigs. Die
Serenissima war im Besitze von Scutari von 1396 bis 1479, also
83 Jahre, im Besitze von Antivari und Dulcigno von 1421 bis 1571,
also 150 Jahre; sie verlor diese albanischen Besitzungen an die
Türken.
Auch unter der venetianischen Herrschaft hatte dieser Theil
Albaniens seine eigenen Münzen. Das früher citirte Buch von
Vincenzo Lazari behandelt dieselben eingehend.
Lazari kennt nur Münzen für Scutari und für Antivari, und
zwar für die erstere Stadt einen silbernen grossetto und flir die
letztere einen kupfernen bagattino. Der silberne grossetto Scutaris
trägt Siglen, welche die Initialen der Namen des venetianischen
Statthalters in Scutari sind, der bald den Titel Conte, bald den Titel
Capitano trug. Lazari führt drei verschiedene Siglen an. Ich sah von
diesen seltenen Münzen in Scutari vier Exemplare, aber auch sie
boten keine neuen Siglen, bloß die von Lazari auf den im Museum
Correr in Venedig befindlichen Exemplaren constatirten Siglen.