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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Der Fund von Zazric.<br />

187<br />

die sonst nach dem Namen des ungarischen Königs datirten Urkunden<br />

den Vermerk: Regno Ungariae sede vacante führen, möchte ich<br />

die Änderung des städtischen Mtinzgepräges verlegen. Sie bestand<br />

im Fallenlassen des unverständlich gewordenen Königmonogramm es<br />

„Heinricus", das durch den Namen SPALATINVS oder SPALATINO<br />

ersetzt wurde, der gleichzeitig Bezeichnung der Mtinze und der Her-<br />

kunft war, während im übrigen durch das Gepräge der Rückseite<br />

der Zusammenhang mit der Vergangenheit gewahrt blieb.<br />

IV.<br />

Fassen wir zum Schlüsse das Ergebnis der ganzen Untersuchung<br />

zusammen und schieben wir dabei ein, was wir über die Münz-<br />

geschichte von Spalato wissen, so sei zunächst festgestellt, dass die<br />

sogenannten Emerichmünzen ein Spalatiner Gepräge sind und auf die<br />

Zeit von 1196 bis gegen 1300 zu vertheilen sein dürften. Je größer der<br />

Feinhalt, je sorgfältiger das Gepräge ist und je mehr es sich den<br />

angenommenen Urbildern B oder C nähert, in desto ältere Zeit<br />

ist das einzelne Stück überhaupt zu versetzen. Darum sind die oben<br />

unter I— VIII beschriebenen Gattungen sicherlich älter, als die<br />

folgenden IX—XI und damit stimmt überein, dass von den erst-<br />

erwähnten, trotz zahlreichen Stempelverschiedenheiten, die sie auf-<br />

wiesen, im Funde von Zazvic meist nur einzelne Stücke (im ganzen<br />

85) vorhanden waren, gegen 534, die auf die drei letzten Gattungen<br />

entfielen. Diese drei werden wir der Prägezeit nach wohl knapp an<br />

das Jahr 1300 heranrücken müssen, zumal Gattung X, die mit 455<br />

Stücken' ohne wesentliche Stempelverschiedenhcit vertreten war, und<br />

nur mehr einen Feinhalt von 90 Tausendtheileu aufwies; sie dürften<br />

die letzten Münzen auf den Schlag des Königs „Emerich-Heinrich"<br />

gewesen und durch die jüngere Präge mit der Herkunftsbezeichnung<br />

abgelöst worden sein. Nicht lange Zeit nach Ausgabe dieser zweiten<br />

Münzgattung, etwa im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts, in welche<br />

Zeit auch die auifällige italienische Namensform SPALATINO passt^<br />

mag dann der kleine Münzschatz in den Trümmern der Kirche von<br />

2azvic verborgen worden sein, mit dem wir uns hier beschäftigt<br />

haben.<br />

Bei den Geprägen mit dem Stadtnamen macht es schon ihr ungemein<br />

geringer Feinhalt wahrscheinlich, dass sie erst nach dem

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