Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

loD Dr. Arnold Luschin Ton Ebengrenth:
ZU Zeiten, in welchen die unmittelbare Gewalt über die Stadt in
anderen Händen lag. *)
Eines lässt sich jedoch mit Sicherheit behaupten : die mit dem
Monogramm des Königs Emerich-Heinrich versehenen Münzen wurden
nicht nur während der Herrschaft des Königs (1196 bis 1204),
sondern noch viele Jahrzehnte darnach geschlagen. Das stellt das
Vorhandensein so vieler Stempel und die grosse Verschiedenheit im
Feinhalt außer allem Zweifel. Allmählich verlor sich nun die Erinnerung
an die ursprüngliche Bedeutung des Münzbildes, die Nachbildung
wurde immer sorgloser und entarteter, die Buchstaben zu beiden
Seiten des H wurden in zusammenhanglose Schäfte aufgelöst, der
Querstrich des H verschwand bis auf eine Verdickung in der Mitte.
Da man die Stempel schon damals unter Anwendung von kleinen
Punzen arbeitete, so wurden nun die Schenkel des H durch drei-
maliges Einsenken einer kugeligen, und durch zweimaliges einer ge-
radlinigen Punze hergestellt, die nebenbei auch die Vertiefungen für
die Buchstabenschäfte abgab. So entstanden aus dem H erst die
sogenannten „knotigen Scepter" und später die „zugespitzten Stäbe",
bis man schließlich das alte unverständliche Gepräge aufgab und
durch den Stadtnamen ersetzte. Das geschah schwerlich vor Anfang
des 14. Jahrhunderts, ich würde eher an die Jahre nach dem
Erlöschen der Arpaden denken.
Die Stadt Spalato hielt bekanntlich dem König Andreas HL
von Ungarn Treue. Karl Robert von Anjou, der als päpstlicher Thron-
werber im Jahre 1300 zu Spalato landete, wurde zwar achtungsvoll
aufgenommen, aber keineswegs sofort als rechtmäßiger König aner-
kannt. Die Stadt beobachtete vielmehr in dem alsbald ausbrechenden
Kampfe Neutralität, sie gedachte auch jetzt nicht sich von Ungarn loszu-
sagen, hielt aber den Königsthron zunächst für erledigt und entschied
sich erst am 22. August 1303 infolge des päpstlichen Ausspruches flir
Karl Robert. In die Jahre 1301— 1303, während welcher zu Spalato
4^ 4) Für die Jahre 1200 bis 1272 vergl. Farlati Illyr, eacrum III, S. 233, 234,
270, 279, 280, 284, dazu Königsurkundcn a. a. 0. S. 220, 243, 246, 268 für
die Zeit seit 1273 die Serie dei lieggitori di Spalato im Bulletino di archcologia
e stcria Dalmata Band IXiT. Am auffalligsten ist, dass sogar in den Jabreii
1327 bis 1357 erst der Name des ungarischen Königs und nach ihm an zweiter
Stelle der Doge von Venedig genannt wird.