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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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184 Dr. Arnold Luscbin von Ebengreuth:<br />

indessen die Stellung der Subic in Spalato anbelangt, wäre zu be-<br />

merken, dass nach den Aufzeichnungen über die Eeggitori di Spalato<br />

zwar Paolo da Bribir 1273—1277 und dessen Bruder Mladen 1277<br />

bis 1301 conti di Spalato genannt werden, nicht aber der jüngere<br />

Mladen, den König Karl Robert 1322 gefangen nahm. In den Jahren<br />

1303 — 1322 erscheint vielmehr ein „Giorgio" als Conte di<br />

Spalato.<br />

Welcher Herrschaft in Spalato sind nun die in Rede stehenden<br />

Gepräge zuzuweisen? Die Antwort wird nicht wenig dadurch er-<br />

schwert, dass der Münzschatz von Zazvic keine Beigaben enthielt,<br />

welche eine genauere Zeitbestimmung erlauben würden. So sind wir<br />

auf das MUnzbild und auf den Gesammteindruck den das Gepräge<br />

macht angewiesen. Will man von dem im Mittelpunkt der Darstellung<br />

stehenden E ausgehen, so könnte man zunächst an den byzantinischen<br />

Kaiser Emanuel Komnenus denken, der von 1168— 1180 Spalato be-<br />

herrschte. Gegen solch eine Erklärung würde jedoch sprechen, dass<br />

der Kaiser sich auf seinen Münzen Manuel nennt, ^) mehr noch, dass<br />

unser MUnzchen weder nach seinem Bild noch nach seiner Gestalt<br />

und Größe irgend einen byzantinischen Einfluss erkennen lässt.<br />

Umso enger ist der Anschluss an ungarische Gepräge, so dass man<br />

diese Münzchen bis vor kurzem unbedenklich als ungarisch ansah und<br />

dem Könige Emerich-Heinrich beilegte.<br />

Diese Anlehnung an ungarische Muster erklärt sich bei einem<br />

viele Jahrzehnte unveränderten Gepräge, leicht, weil Spalato nach<br />

dem Tode Kaiser Manuels durch fast anderthalb Jahrhunderte zum<br />

ungarischen Reiche gehörte. Anderseits lässt das im Münzbild ver-<br />

stümmelt erhaltene Monogramm auf einen Emerich-Heinrich als<br />

Urheber des Gepräges schließen.<br />

Als Sitz eines der dalmatinischen Erzbisthümer hatte Spalato<br />

eine weit über den unmittelbaren Stadtbereich hinausgehende kirch-<br />

liche, zeitweise auch eine hervorragende politische Bedeutung. Ferner<br />

wissen wir, dass König Emerich dem KirchenfUrsten Bernhard, seinem<br />

früheren Erzieher sehr gewogen war, wie auch bekannt ist, dass dieser<br />

eben darum von den Spalatinern 1198 zum Erzbischof gewählt wurde,<br />

2) Der Name Christi auf Münzen des Kaisers Joannes Zimisces lautet<br />

allerdings: CMMANOYHA

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