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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Dev Fund von Zazvic.<br />

Urbild der sogenannten Emerichsmünzen bezeichnen könnten. Das<br />

unter A abgebildete Stück unbekannter Herkunft gehört zwar infolge<br />

seiner sorgfältigeren Ausführung und seines ums Dreifache höheren<br />

Feingewichtes zweifellos einer weit früheren Zeit als die Fund-<br />

mtinzen von Zazvic an, und mag um 50 und mehr Jahre älter sein<br />

als diese, allein es weist die gleichen räthselhaften Zeichen auf. Es<br />

dürfte daher selbst schon eine missrathene Wiedergabe des Urbildes<br />

sein, die Hoffnung, ein solches dereinst zu finden, würde ich jedoch<br />

nicht vorschnell aufgeben. Wie reich sind wir jetzt an mittelalterlichen<br />

Münzen im Vergleiche zu Sammlungen des 18. Jahrhunderts, dem-<br />

ungeachtet wird Niemand behaupten wollen, dass wir bereits alle<br />

mittelalterlichen Gepräge kennen, die der Vernichtung entgangen<br />

sind, ihn würden neu aufgedeckte Münzfunde alsbald vom Gegentheil<br />

belehren, die fortwährend Überraschungen bringen. Vorderhand<br />

freilich sind wir, da wir das vermuthete Urstück noch nicht besitzen,<br />

gänzlich auf die Beobachtung des Bleibenden angewiesen, das uns<br />

im Münzbilde nach Ausscheidung des Veränderlichen entgegentritt.<br />

181<br />

Als Bleibendes ist nun vor allem das E anzusehen, das stets so<br />

auffallig die Mitte des Münzbildes zwischen den beiden Sceptera<br />

oder Stäben einnimmt. Bleibend sind ferner das V und der Reichs-<br />

apfel, die aber bisweilen die Stellung und Gestalt etwas verändern,<br />

bald ob, bald unter dem E angebracht sind, bald stehend, bald gestürzt<br />

erscheinen, zuweilen das Kreuzchen verlieren, das sie anderemale<br />

ziert u. d. gl. Bleibend ist endlich die Anbringung von kurzen Strichen<br />

von schindelartiger Gestalt im Münzfelde rechts und links von den<br />

sogenannten Sceptern oder Stäben. Die Zahl, die Stärke und die<br />

Stellung dieser Striche untereinander wechselt, deutlich wiederkeh-<br />

rend ist dagegen die Anreihung derselben in drei Zeilen überein-<br />

ander, die der Anordnung des Mittelbildes bestens entspricht. Es<br />

unterliegt nun keinem Zweifel, dass gerade die Stellung des E im<br />

Mittelpunkte des Münzbildes Anlass war, diese MUnzchen dem<br />

König Emerich zuzuschreiben, dessen Anfangsbuchstaben man<br />

vor sieh zu haben wähnte, eine derai-tige Ausdeutung ist aber<br />

unzulässig. Ich muss es Philologen tiberlassen festzustellen, seit<br />

welcher Zeit der Name dieses Königs die uns heute geläufige Form<br />

„Emerich" angenommen hat und wie etwa sein Name im Munde<br />

seiner magyarischen Zeitgenossen ausgesprochen wurde. Es genügt

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