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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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lob Dr. ArnoM Luschin von Ebengreath<br />

Der Beschreibung des Münzsehatzes seien einige allgemeine<br />

Bemerkungen vorangestellt. Das Dorf Zazvic lag im Bezirke der alt-<br />

kroatischen Zupanija von Bribir und muss vordem größere Bedeutung<br />

gehabt haben als heutzutage, da es die Trümmer einer im 8. oder<br />

9. Jahrhundert erbauten Basilika umschließt. Durch politische, wie<br />

kirchliche Bande war 2azvic mit Spalato verbunden. Es gehörte<br />

mit der Pfarre Bribir unter den Bischof von Scardona, der Suffragan<br />

des Erzbischofs von Spalato war, umgekehrt waren die Herren von<br />

Bribir zeitweise, namentlich gegea Ausgang des 13. Jahrhunderts die<br />

Machthaber in Spalato. ^)<br />

Aus den Fundangaben ist hervorzuheben, dass die MUnzchen zu<br />

Dutzenden eingewickelt waren. Jedes Päckchen enthielt demnach<br />

einen Soldo oder Schillipg dieser kleinen Währung; das zeigt, dass<br />

man schon im Mittelalter das nämliche Auskunftsmittel zur Erleich-<br />

terung des Verkehres anwandte, dessen sich unsere Gassen heutzutage<br />

noch bedienen, wenn sie einen gewissen Vorrath von Scheidemünze,<br />

Kronen u. dgl., in Rollen zu 50 Stück gewickelt, bei Händen haben,<br />

um das Zuzählen von Geldbeträgen beschleunigen zu können.<br />

Der äußere Eindruck, den der Münzschatz von zazvic machte,<br />

war sehr eintönig, da unter den mir vorgelegten Münzen nur<br />

zweierlei Gepräge, diese allerdings in zahlreichen Stempelver-<br />

schiedenheiten vorkamen, und zwar 029 Stück oder über 98 Procent<br />

der bei Kupp Numi Hungariae I, Taf. V, Nr. 128— 130, abgebildeten<br />

MUnzchen, die gewöhnlich dem König Emerich von Ungarn (1196<br />

bis 1204) zugeschrieben werden, und ein Dutzend Münzchen, die<br />

nach ihrer Aufschrift SPALATINO dem benachbarten Spalato ange-<br />

hören. Bei Auffindung des Münzschatzes dürfte die Zahl der Spalatincr<br />

Pfennige größer gewesen sein, da die Vermuthung nicht ganz unbe-<br />

gründet ist, dass gerade solche Stücke von jenen herausgeklaubt<br />

wurden, welche die erste Auswahl hatten. Zum mindesten ist es ein<br />

auffälliges Zusammentreffen, dass die Venezianer Münzenhandlung<br />

1) Veigl. die Abgrenzung der Diöcese des Erzbischofs von Spalato und<br />

seiner Suflfragane vom Jalne 1185 bei Farlati Illyricum sacrum III, 214: „Scar-<br />

donensis Episcopus habeat Scardonam, Briber" .... Schimek, Geschichte des<br />

Königreichs Bosnien, 1787, S. 46, erwähnt ohne Quellenangabe ein Herzogthum<br />

Spalato schon unter König Bela III.

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