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102 Otto Voetter
Dass von dieser Emission kein Valerianus zu suchen ist, zeigen
schon die Eeverse:
ORIENS AVG
VICTORIA AVG und
VIRTVS AVG
da sie nur mit AVG endigen, daher nur von einem Kaiser sprechen.
Vn. Gruppe.
(Moesia Tafel XXV.)
Stücke des Valerianus und Gallienus mit den ErstlingsbUsten
und Legenden
IMP C P LIC VALERIANVS AVG
IMF C P LIC 6ALLIENVS AVG #^>
wie in den anderen Münzstätten, also
Erste Periode:
Datirte Stücke mit P M T R P II COS PP sind für Valerianus
fehlerhaft, da er COS II haben müsste. Vom ersten Jahre sind keine
datirten Stücke in der Gruppe, die fehlerhafte Datirung und der
Mangel von Groß- und Mittelbronzen mit SC von denselben Rück-
seiten schließt Rom als deren Münzstätte aus. Was liegt nun näher,
als an Viminacium zu denken, wo die Ausprägung der Colonialstücke
mit dem Jahre XVI der Colonie, also dem ersten Regierungsjahre
unserer beiden Kaiser endet?
Die Nothwendigkeit, auf dem Wege zum ausersehenen Kriegs-
schauplatze in Persien, noch im sicheren Europa eine Münzstätte zu
haben, stellte sich ebenso wie einst unter Gordianus dem Dritten ein.
Die Ausmünzung der großen und schweren Colonialkupfer erwies
sich schon des Transportes willen als unpraktisch, umsomehr aber, als
nicht rentabel, da man zu dieser Zeit mit weit weniger Metall bei nur
geringer Beimengung von Silber leicht die viel mehrwertigen
Doppeldenare herstellen konnte. Es liegt daher sehr nahe, anzu-
nehmen, dass man die schon fertige Münzstätte Viminazium benützte
und aus der Colonial- eineReichsmUnzstätte machte. Doch ist die ganze
Ausmünzung nur von kurzer Dauer.